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Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Sünde verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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entsetzlich, wenn er lief.
    Verwundert folgte sie seinem Befehl, und er nahm ihre Hände, streckte ihre Arme seitlich aus und unterzog sie einer eingehenden Musterung. »Du siehst einfach fantastisch aus.« Er tätschelte ihr leicht den Bauch. »Und dieses Outfit steht dir wirklich gut.« Dann sah er sie fragend an. »Wie wäre es mit einem Kuss?«
    »Wie wäre es mit einer Dusche?«, fragte sie naserümpfend zurück.
    »Wahrscheinlich hast du recht«, gab er lachend zu, schnipste ihr aber noch schnell einen Tropfen Schweiß von seinem Zeigefinger ins Gesicht.
    »Ab mit dir!«
    »Schon gut, schon gut.«
    Lachend schob Laney zwei Scheiben Weizenbrot in ihren Toaster. Es war eine Erleichterung für sie, dass er wieder so guter Laune war. Der Streit vom Vorabend war offenkundig beigelegt, und jetzt war alles wieder ganz normal.
    Während ihre Ferien, in denen sie beinahe die ganze Zeit mit ihm allein gewesen war, sich langsam dem Ende näherten, war sie ständig etwas angespannt. Denn wahrscheinlich spräche er das Thema Hochzeit noch
mal an. So leicht ließe er die Sache sicher nicht auf sich beruhen.
    Doch sie würde ihn nicht heiraten. Das stand eindeutig fest. Sie würde unter keinen Umständen jemals den Bund fürs Leben schließen, nicht einmal in der Situation, in der sie gerade war.
    Sie machte sich keine Illusionen über das, was er für sie empfand. Er war nur deshalb hier, weil sie mit seinem Baby schwanger war. Aus keinem anderen Grund. Die Behauptung, dass er sie bereits gesucht hatte, bevor er von der Schwangerschaft erfahren hatte, tat sie einfach ab. Vielleicht hatte er das tatsächlich getan. Dann aber wahrscheinlich einfach deshalb, weil er gern gewann. Es gefiel ihm sicher nicht, wenn er einen Fall wegen eines Formfehlers verlor. Und er hatte sicher das Gefühl gehabt, die Tatsache, dass sie ohne Erklärung nach der Nacht in seiner Wohnung weggelaufen war, wäre nichts anderes. Ein Formfehler. Eine unbefriedigende Lösung. Eine Herausforderung für jemanden wie ihn. Er war es einfach nicht gewohnt, dass eine Frau am »nächsten Morgen« einfach so verschwand. Deshalb hatte er natürlich auf die Einzige, die ihn je hatte sitzenlassen, Jagd gemacht.
    Nein, er wollte sie nur wegen seines Babys. Denn das fehlte ihm bisher. Er war wohlhabend, hatte beruflichen Erfolg und alles außer einem Kind, das seinen Namen trug. Was ihn zu stören schien. Weil er selbst schließlich aus einer großen Familie kam, in der so etwas wichtig war. Und da er nicht mehr der Jüngste war, müsste er allmählich sehen, mit wem sich eine eigene
Familie gründen ließ. Laney war dabei nur das Mittel zum Zweck – schließlich trug sie das Einzige, was er noch brauchte, um sein Leben zu vervollkommnen, unter dem Herzen.
    Sicher würde er auch weiterhin versuchen, sie zur Heirat zu bewegen. Aber darauf ließe sie sich ganz bestimmt nicht ein.
    Wie also sollte es weitergehen? Was würde passieren, wäre erst ihr Baby auf der Welt? Würde er versuchen, ihr das Kind zu nehmen? Hätte er die Möglichkeit dazu?
    Sie beobachtete ihn, während er über einer Akte saß. Die schweren, unförmigen Umschläge, in denen Verträge oder andere Dokumente steckten, kamen täglich mit der Post. Sein silbrig graues Haar schimmerte im Licht der Flammen im Kamin. Seine ebenfalls silbrig durchwirkten Brauen waren konzentriert zusammengezogen, und der Mund war nachdenklich gespitzt. Jede unbewusste Geste, jeder spontane Gesichtsausdruck war ihr inzwischen wunderbar vertraut.
    Sicher würde Deke nicht versuchen, ihr ihr Baby wegzunehmen. Auf ein solches Machtspiel ließe er sich ganz bestimmt nicht ein.
    Dann erinnerte sich Laney hingegen daran, wie er einfach die Regie über ihr Leben übernommen hatte, und ihr wurde klar, dass er zu allem fähig war.
    Sie wurde starr vor Schreck. Sie würden vor Gericht gehen, und dort kannte er sich aus. Er wusste ganz genau, welche Fäden er ziehen und was er sagen musste, denn damit verdiente er sein Geld.
    Wahrscheinlich würde er erklären, sie hätte es versäumt, ihn darüber aufzuklären, dass sie von ihm schwanger war. Würde darauf hinweisen, dass sie als Vorschullehrerin nur ein bescheidenes Gehalt bekam. Würde einräumen, dass man davon ein Kind ernähren könnte, gleichzeitig aber die Frage stellen, wie es um die Finanzierung einer ordentlichen Ausbildung, Arztrechnungen, Kleider und die ganzen anderen Dinge, die ein Kind nun einmal brauchte, stand. Dafür reichte ihr Verdienst doch sicher niemals

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