Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)
wird«, hatte er sie traurig aufgeklärt, als sie von ihm hatte wissen wollen, ob er jetzt vollends verrückt geworden war.
Zu ihrer eigenen Überraschung hatte auch sie selbst ein paar Tage zuvor heimlich etwas für ihn gekauft. Ein Schweißband für die Stirn, wenn er joggen ging. Er lief täglich ein paar Meilen, und er hatte sich beschwert, weil ihm ständig der Schweiß ungehindert in die Augen lief. Außerdem hatte sie eine Leinenschlaufe zum Transport des Feuerholzes für den armen Kerl besorgt. Verglichen mit den Dingen, die sie ihrerseits bekommen hatte, hatte sie sich für ihre Geschenke beinahe geschämt, doch er hatte sie begeistert ausgepackt, sie zum Dank begeistert auf den Mund geküsst und ihr erklärt: »Die Sachen sind wunderbar, wenn auch nicht so toll wie mein anderes Geschenk.«
»Was für ein anderes Geschenk?« Sie hatten einander gegenüber auf dem Fußboden gesessen, und in seinen Augen hatte sie das vielfarbige Spiegelbild des Weihnachtsbaums gesehen.
»Dieses Geschenk.« Er hatte sie rücklings auf den Teppich vor dem Kamin gedrückt, seinen Kopf an ihren Bauch geschmiegt, ihn zart geküsst und ehrfürchtig gehaucht: »Ich glaube, ich kann Scooters Herzschlag hören.«
Jetzt vergrub er seine Nase in der duftenden Vertiefung unterhalb von ihrem Hals. »Ich habe dich nicht nach den Geschenken gefragt, sondern danach, ob dir der Tag gefallen hat.«
Sie dachte eingehend darüber nach, wie sie sich vor ihrem Streit nach dem Abendessen gefühlt hatte, und kam zu dem Ergebnis, dass es einer der glücklichsten Tage ihres Lebens gewesen war. »Ja. Er war wunderbar.«
»Gut. Das sollte er auch sein.« Er knabberte an ihrem Mund.
Jetzt reagierte sie auf seine Zärtlichkeit, und als er sie noch fester in die Arme nahm, schlang sie ihm die Arme um den Hals, suchte seine Wärme und schmiegte sich trotz ihrer vorherigen Proteste an ihn an.
Ihr Körper setzte sich in letzter Zeit immer häufiger über die Instruktionen ihres Hirns hinweg.
Er nahm eine ihrer Hände, löste sie von seinem Hals, drückte sie an seine Brust und wartete mit angehaltenem Atem ab. Erst zögerlich, dann aber neugierig und kühner kämmten ihre Finger das Haar auf seiner Brust, drückten etwas fester zu und massierten die harten Muskeln unter seiner warmen, straffen Haut. Sämtliche Zellen seines Körpers gerieten in Aufruhr, doch obwohl er das Gefühl hatte, als bräche er im nächsten Augenblick in Flammen aus, wusste er, er könnte nicht riskieren, jetzt alles zu ruinieren, und während er sich einen masochistischen Narren schalt, machte er sich wieder von ihr los und wünschte ihr heiser eine gute Nacht.
Sie verriet sich durch ihr Zögern, durch das leichte
Widerstreben, mit dem sie sich auf die Seite rollte und mit einem schwachen »Gute Nacht« die Augen schloss.
Er schmiegte sich wie jeden Abend an sie an, zog ihr Hinterteil in die Ausbuchtung zwischen seinen Schenkeln und dem Unterleib, hörte ihr leises Keuchen, als sie seine Männlichkeit an der Rückseite von ihren Schenkeln spürte, streckte aber, als sie sich nicht rührte, einen seiner Arme aus, glitt mit seiner Hand unter ihr dünnes Nachthemd und streichelte zärtlich ihren Bauch. Ihrer beider Haar verhedderte sich auf dem Kissen, als sie sich ein wenig näher schob.
Und im Schutz der Dunkelheit lächelte er glücklich vor sich hin.
Als sie am nächsten Tag erwachte, war er nicht mehr da. Sie richtete sich panisch auf und dachte einen Augenblick lang, dass er ein für alle Mal verschwunden war. Dann sah sie jedoch durch die offene Schranktür seine Kleider neben ihren hängen und drückte erleichtert eine Hand auf ihre Brust.
Täte es ihr wirklich derart weh, wenn er ebenso plötzlich wieder verschwände, wie er erschienen war?
Die Antwort war ein eindeutiges Ja, und wütend warf sie ihre Bettdecke zurück. Der Wecker auf dem Nachttisch zeigte, dass es bereits Mittag war. Sie musste vollkommen erschöpft gewesen sein, denn so lange schlief sie nie.
Als sie mit einem Glas Orangensaft in ihrer Küche saß, kam Deke von seinem Lauf zurück. Sie hatte geduscht und trug eine Umstandshose unter einem
schlabberigen Strickpulli aus einem Armeegeschäft. Die viel zu langen Ärmel hatte sie bis zu den Ellenbogen aufgerollt, und der Rollkragen verschluckte fast ihr Kinn.
»Steh auf«, befahl ihr Deke, als er grinsend in die Küche kam. Zu ihrer Freude hatte er das neue Schweißband um die Stirn, denn trotz der winterlichen Kälte schwitzte er
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