Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Sünde verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
dieses Kindes zu heiraten, obwohl er ihr und ihrem Kind das Leben so viel leichter machen könnte – und sie, wie ich denke, obendrein noch glücklich machen kann.« Dann aber schrie er sie plötzlich an: »Verdammt noch mal, sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede, ja?«
    Sofort bereute er, dass er so laut geworden war, doch als er ihrem kalten Blick und dem kämpferisch gereckten Kinn begegnete, war er nicht länger zerknirscht. Wenn sie sich mit ihm streiten wollte, bitte sehr. Diesen Kampf würde sie auf jeden Fall verlieren. Er bedachte Laney mit demselben durchdringenden Blick wie sonst irgendeinen Zeugen, der ihn wissentlich belog.
    »Du bist nicht frigide«, stellte er mit seidig weicher Stimme fest. »Das wissen wir beide ganz genau.«
    »Freut mich, dass du mir gesagt hast, du hättest nicht versucht, möglichst ekelhaft zu sein. Ansonsten hätte ich das nämlich ganz bestimmt gedacht.«
    »Du magst es, wenn ich dich berühre, magst es, wenn ich mir dir schlafe, und ich glaube, du magst sogar mich als Mensch. Wo also liegt das Problem, Laney? Warum bist du derart in Panik geraten, als ich vom Heiraten gesprochen habe?«
    »Du willst eine logische Erklärung dafür haben? Kein Problem. Wir leben in vollkommen verschiedenen Welten, und die Welt, in der du lebst, gefällt mir nicht. Und wenn man die Zahl der Telefonanrufe nimmt, die du jeden Tag bekommst, kann ich mir nicht vorstellen, dass du deine Kanzlei hierher verlegen könntest, um ein Teil von meiner Welt zu sein.« Wieder wandte sie sich ab und schrubbte mit einem Schwamm am Herd herum. »Aber all das ist völlig unwichtig, denn selbst wenn wir als Nachbarskinder groß geworden wären, würde ich dich nicht heiraten wollen.«
    »Ich dich aber. Schließlich möchte ich, dass mein Kind einen anständigen Namen hat.«
    »Den wird es auch haben. Und zwar McLeod.«
    »Ich möchte, dass mein Kind, mein einziges Kind, meinen Namen trägt.«
    »Dann schließen wir eben einen Kompromiss und geben ihm einen Doppelnahmen oder so.«
    »McLeod-Sargent? Sargent-McLeod? Was wäre das denn bitte für ein Name für ein armes, unschuldiges Kind, das sich nicht wehren kann?«
    »Damit wird es sich arrangieren müssen«, beharrte sie stur auf ihrer Position, und er raufte sich frustriert das graue Haar. »Du würdest unserem Kind antun, dass es durchs Leben gehen und aller Welt erklären muss, warum seine Eltern nicht denselben Namen haben, nicht zusammenleben und nicht verheiratet sind?«
    »Es gibt jede Menge Kinder, deren Eltern nicht miteinander verheiratet sind.«
    »Das stimmt. Aber die meisten waren es zumindest irgendwann einmal. Und selbst wenn es heutzutage praktisch gang und gäbe ist, dass Kinder nur mit einem Elternteil zusammenleben, wird es dadurch noch nicht richtig oder gut.«
    »Es wäre ja nicht so, als käme unser Kind aus einem kaputten Elternhaus. Es würde nie was anderes kennen, als dass es abwechselnd mit uns zusammen ist.«
    »Und was ist damit, dass es dafür zwischen zwei völlig verschiedenen Gegenden des Landes, zwei völlig verschiedenen Kulturen pendeln muss? Klingt das für dich etwa ideal? Das ist kein anständiges Leben für ein Kind, Laney. Ein Kind sollte mit beiden Elternteilen, Vater und Mutter, aufwachsen, die sich beide um es kümmern.«
    »Ich habe dir doch schon erklärt, dass du dich um es kümmern darfst. Du kannst es sehen, wann immer du willst.«
    »Aber ich will nicht, dass mein Kind immer nur mit einem Elternteil zusammen ist.«
    Inzwischen schrien sie sich lautstark an.
    »Nun, ich bin selbst so aufgewachsen und habe es überlebt!«
    Laneys Worte prallten von den Küchenwänden ab und machten sie beide vorübergehend sprachlos. Die Luft war spannungsgeladen, und ihrer beider keuchender Atem war das einzige Geräusch, das noch zu hören war.
    Sie wandte sich als Erste ab, und Dekes Herz zog sich zusammen, als er ihre herabhängenden Schultern sah. Er wollte zu ihr gehen, sie in den Arm nehmen und trösten, doch er blieb auch weiter auf Distanz. Denn er wusste, wann man einen Zeugen besser erst einmal in Ruhe ließ.
    »Geh du ruhig ins Wohnzimmer zurück. Ich spüle das restliche Geschirr«, bot er ihr mit ruhiger Stimme an.
    Sie wirbelte erneut herum, als wolle sie sich weiter mit ihm streiten, brachte aber vor lauter Erschöpfung keinen Ton heraus. Ihr Gesicht war eingefallen, und als er die dunklen Ringe unter ihren Augen sah, fluchte er innerlich, weil er so hart mit ihr ins Gericht gegangen war und sie

Weitere Kostenlose Bücher