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Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Sünde verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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ihrer Gefühle noch immer nicht völlig sicher war, ging sie allerdings lieber nicht auf dieses Thema ein, hielt deshalb ihren Ring auf Armeslänge von sich fort, betrachtete die glitzernden Facetten des im Marquise-Schliff verarbeiteten Solitaire und stellte fest: »Das ist ein beinahe unverschämter Ring.«
    »Regelrecht vulgär«, stimmte er ihr unbekümmert zu. »Aber ich habe versucht, dich damit zu beeindrucken.«
    »Oder mich im Notfall damit umzuhauen?«
    »Etwas in der Art.«
    »Hätte ich mir denken sollen. Weil es schließlich deinem
Naturell entspricht, dir, egal auf welchem Weg, zu holen, was du willst.«
    »Schließlich bin ich ein tatkräftiger und vor allem durchsetzungsfähiger Mensch.«
    »Auf jeden Fall.«
    Er sah sie grinsend an. »Und ich erziele schnelle Resultate, oder etwa nicht?« Sie lächelte zurück, und er fand, dass sie schöner als jemals zuvor in ihrem Leben war. »Fühlst du dich schon wieder wohl genug für einen Kuss?«
    »Du hast mich doch eben gerade erst geküsst.«
    »Aber noch nicht richtig. Ich spreche von einem ordentlichen Kuss.«
    Er suchte ihre Lippen, und obwohl diese Berührung all die Zärtlichkeit enthielt, die er für sie empfand, ließ Deke gleichzeitig die Zunge leidenschaftlich über ihren Gaumen wandern, nahm sie in den Arm, zog sie eng an seine Brust, und sie hielt sich an seinen Schultern fest, während sie sich bereitwillig der Herrschaft seines Mundes unterwarf.
    »Entschuldigung«, ertönte eine frostige Stimme aus Richtung der Tür. Sie machten sich wieder voneinander los und sahen, dass Oberschwester Perkins derart angewidert das Gesicht verzog, als hätte jemand eine Bettpfanne vor ihren Füßen ausgekippt. »Wir bringen jetzt die Babys rein. Falls Sie bleiben wollen, Mr Sargent, müssen Sie Ihren Kittel anziehen und Ihre Maske aufsetzen.«
    Nur um sie zu ärgern, setzte er sein verführerischstes Lächeln auf. »Danke, ich bleibe gern.«
     
    Verglichen mit dem Chaos in dem kleinen Haus nahmen sich die Zustände in einem Irrenhaus sicher noch harmlos aus.
    Es herrschte eine unglaubliche Enge, denn obwohl all diese Dinge ganz unmöglich in das Kinderzimmer passten, hatte Deke einen zweiten Satz der gesamten bisherigen Einrichtung gekauft und eine der Kommoden einfach in den Flur gestellt. Außerdem hatte er umgehend noch einen zweiten Teddybären, der Geräusche machte, in New York bestellt. Und was in aller Welt sollten die Kinder mit zwei riesengroßen Pandabären tun?
    »Ja, aber dafür kriegt Todd den Baseballhandschuh und Mandy die Ballettschuhe.«
    Wahrscheinlich musste Laney schon für Kleinigkeiten dankbar sein.
    Sie hatte Deke überredet, ihre Blumensträuße anderen Patientinnen zu schenken, da ihnen dann der Transport der riesigen Bouquets erspart bliebe. Dafür aber hatte er vor ihrer Rückkehr aus dem Krankenhaus praktisch einen tropischen Garten aus ihrem Schlafzimmer gemacht, und als Laney nach Hause kam, sah sie inmitten all der Blumen, Pakete mit Windeln, Watte, feuchten Tücher, Babydecken, Puderdosen, Vaselinegläsern, Tuben mit Salbe gegen Windeldermatitis, Flaschen mit antiseptischen Lösungen und zahlreichen Geschenken nicht mal mehr ihr eigenes Bett.
    Am dritten Tag nach ihrer Heimkehr war es endgültig um sie geschehen. Mrs Thomas hatte in der Hoffnung, den begrenzten Platz ein wenig zu vergrößern,
das gesamte Schlafzimmer inzwischen an die zwölfmal umgeräumt, und im Kinderzimmer musste man sich seitlich zwischen Möbelstücken hindurch zu den Bettchen schieben, bis man Todd und Mandy auch nur sah.
    Außerdem hatte sich seit dem frühen Morgen eine regelrechte Heerschar von Besucherinnen die Haustürklinke gegenseitig in die Hand gedrückt. Beinahe alle Lehrerinnen aus der Schuhe waren nacheinander aufgetaucht, Laney allerdings konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Grund für ihr Erscheinen weniger das Zwillingspaar als vielmehr dessen attraktiver Vater war, denn die Frauen lächelten gekünstelt, machten ständig irgendwelche zweideutigen Anspielungen auf seine Manneskraft und plapperten auch sonst nur dummes Zeug. Laney hätte sich am liebsten aus dem Bett gehievt, jeder von ihnen eine schallende Ohrfeige verpasst und sie angewiesen, ihre Pfoten ja von ihrem Ehemann zu lassen, während sie zugleich am liebsten Deke eins übergezogen hätte, weil er die lüsternen Blicke all der dummen Weiber eindeutig genoss. Zwar warfen diese Ziegen begehrliche Blicke auf den Ring, den sie am Finger trug, sie selbst aber nahmen

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