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Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Sünde verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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    Sie bekam nicht alles mit, wusste aber, dass ihr Mann an ihrer Seite war, ihr Mut zusprach und einen leisen Freudenschrei ausstieß, als er von Dr. Taylor einen zappelnden kleinen Jungen in den Arm gelegt bekam. »Es ist alles an ihm dran, und er ist quietschfidel«, vermeldete der Arzt.
    Dankbar ließ sie ihren Kopf auf das Kissen sinken, während alle anderen die Routinehandgriffe im Rahmen eines Ereignisses erledigten, das nichtsdestotrotz ein Wunder war. Freudentränen benetzten ihre Wimpern, denn Deke durfte ihren Sohn hochhalten, damit sie ihn besser sah.
    »Er ist wunderschön«, hauchte sie ehrfürchtig.
    »Wunderschön?«, schrie Deke. »Er ist … er ist einfach … wunderschön!«
    Eine Schwester nahm den Säugling mit, um ihn zu wiegen, und noch während Deke Laneys Hand ergriff und sie freudestrahlend ansah, rollte sie plötzlich mit den Augen und vergrub die Zähne derart tief in ihrer Unterlippe, dass er Angst hatte, sie bisse sich ein Loch hinein.
    »Liebling?«, fragte er sie panisch. »Was ist los?«
    »Ohhh«, heulte sie, bevor ihr Kopf leblos zur Seite fiel.
    »Dr. Taylor«, brüllte er. »Etwas stimmt nicht mit ihr!«

8
    Mit in die Luft gerecktem Hinterteil und unter den Bauch gezogenen Knien schlief Todd Kevin Sargent friedlich in seinem Korbwagen im Krankenhaus. Von den liebevollen elterlichen Blicken bekam deshalb nur … seine Schwester etwas mit. Amanda Lea Sargent machte eine saugende Bewegung mit ihrem perfekt geformten, kleinen Rosenknospenmund, und ihr Vater drückte sanft die Schulter ihrer Mutter und lachte leise auf.
    »Vor ihrer Geburt hast du mich fast zu Tode erschreckt«, erklärte Deke, zog Laney eng an seine Seite und erschauderte, als er an die schrecklichen Sekunden dachte, in denen sie mit schmerzverzerrten Zügen auf das Kissen zurückgefallen war. Dr. Taylor hatte in dem Augenblick noch zwischen den Beinstützen des gynäkologischen Stuhls gesessen und kurz aufgeblickt.
    »Es ist alles in Ordnung, Mr Sargent«, hatte der Arzt ihm ruhig erklärt. »Außer Sie hätten etwas gegen Zwillinge.«
    Mandy Sargent hatte sie alle völlig überrascht. Da ihr Bruder hundertfünfzig Gramm schwerer und zweieinhalb Zentimeter größer war als sie, hatte der Arzt
den zweiten Herzschlag bei jeder Untersuchung überhört. Weshalb niemand auf ihr Erscheinen gefasst gewesen war.
    »Ich bitte um Verzeihung«, gab Laney mit der für junge Mütter typischen fröhlichen Gelassenheit zurück.
    Deke Sargent küsste sanft die Schläfe seiner Frau – »Entschuldigung angenommen« – und küsste sie erneut. »Und, wollen wir langsam zurückgehen?«
    »Nein. Ich liebe es, die beiden anzusehen.«
    »Aber du brauchst all die Ruhe, die du hier im Krankenhaus bekommen kannst. Schließlich hast du fünfeinhalb Kilo Baby mit dir rumgeschleppt, mein Schatz.«
    Stöhnend massierte sie ihren inzwischen wieder halbwegs flachen, aber nach wie vor schwammig weichen Bauch. »Erinnere mich bloß nicht daran. Ich bin einfach froh, dass ich sie jetzt auf meinen Armen durch die Gegend tragen kann statt noch immer in meinem Bauch.«
    Zum Ärger der Oberschwester, die ihn weiterhin als Störenfried betrachtete, brach er in lautes Gelächter aus. »Ich auch.« Dann führte er sie sanft zurück in das größte Zimmer der Station, wobei er in seinem Bemühen, seine für gewöhnlich langen Schritte an den vorsichtigen Gang der frisch Entbundenen anzupassen, einen urkomischen Anblick bot.
    Als Laney durch die Tür des Zimmers trat, fiel ihr Blick auf einen kleinen Nelkenstrauß, der inmitten der üppigen Bouquets von Deke beinahe verschwand.
»Hast du Mr Harper für die Blumen gedankt, als du ihn angerufen hast?«
    »Ja.« Er drückte sie aufs Bett, hob ihre Beine hoch und deckte sie sorgfältig zu. »Er sagt, dass du dir keine Gedanken machen sollst. Für den Rest des Schuljahrs haben sie bereits einen Ersatz für dich.«
    »Aber, Deke, ich will wieder in die Schule gehen. Wenigstens die letzten Wochen vor den großen Ferien kann ich sicher unterrichten.«
    Er schüttelte den Kopf. »Um Gottes willen, sei doch keine solche Märtyrerin. Du hast gerade erst Zwillinge auf die Welt gebracht. Selbst mit einem Baby wäre es schon schwierig, wenn du wieder unterrichten wolltest, aber mit zweien ist es vollkommen unmöglich. Und du konntest schließlich nichts dafür, dass du früher als erwartet ausgefallen bist, weil die Babys eher auf die Welt gekommen sind. Ich will nichts mehr davon hören. Möchtest

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