Zurueck auf der Jacht des Millionaers
dass ich wieder in Miami bin“, sagte Megan.
Linda runzelte die Stirn. „Oh, Megan, das tut mir wirklich leid! Aber woher hätte ich wissen sollen, dass ich dich damit in Schwierigkeiten bringe? Ich dachte nur, es wäre eine gute Gelegenheit, dir einen guten Auftrag zu beschaffen.“
„Danke.“ Beruhigend legte Megan die Hand auf Lindas Schulter. „Ich weiß doch, dass du es gut gemeint hast. Du konntest es nicht wissen.“
„Du kannst ihm übrigens wirklich helfen“, fügte Linda hinzu. „Die Jefferies sind sehr harte Konkurrenten, und dazu kommt, dass es in den Reihen der ‚Garrison Incorporated‘ einen Spion gibt. Das glaubt Parker jedenfalls.“ Sie verzog den Mund zu einem amüsierten Lächeln. „Eine Weile hat er ja gedacht – und Stephen wohl auch –, dass ich die vertraulichen Informationen weitergebe.“
„Ja, ich erinnere mich. Du hast es mir erzählt. Aber zum Glück hat sich das Missverständnis geklärt und ihr beide seid glücklich verheiratet – und so verliebt, dass man es aus einer Entfernung von hundert Kilometern erkennen kann.“
Linda lachte verlegen und sagte leise: „Parker …“
„Du brauchst mir nichts zu erklären. Dass die Garrison-Männer einen umwerfenden Charme haben, weiß ich aus eigener Erfahrung.“ Megan warf einen Blick zur Tür. „Ich habe schließlich eine Tochter, die das beweist.“
„Aber du bereust doch nicht, dass du Jade damals bekommen hast, oder?“
„Nein, niemals! Sie ist wundervoll, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie mein Leben ohne sie funktionieren könnte. Was mir jedoch Sorgen bereitet, ist, dass ich jetzt irgendwie mit Stephen fertig werden muss.“
„Die Garrisons sind alle gleich“, bemerkte Linda geheimnisvoll. „Was hast du vor?“
Megan seufzte. „Ich bin mir noch nicht sicher. Hast du vielleicht einen guten Rat für mich?“
„Warum nimmst du seinen Antrag nicht an?“
„Meinst du das ernst? Das kann ich nicht!“
Offensichtlich liebte sie Parker so sehr, dass sie seine Brüder auch in einem guten Licht sah und für passable Ehemänner hielt.
„Warum denn nicht?“
Drei schlichte Wörter, und dennoch weckten sie in Megan eine Sturmflut der Gefühle. Immer wenn es um Stephen ging, wurde sie gefährlich schnell schwach. Und das trotz allem, was er getan hatte.
Leider konnte sie vor dieser Tatsache nicht die Augen verschließen. Denn seit er wieder in ihr Leben getreten war, spürte sie nur allzu deutlich, was für eine starke Anziehungskraft er noch immer auf sie ausübte. Genau wie früher fühlte sie sich auch jetzt beschwingt und lebendig, wenn er nur in ihrer Nähe war. Und dabei schwankte sie zwischen Leidenschaft und Wut, als könnte sie nur aufhören, ständig mit ihm zu streiten, wenn sie ihrer Sehnsucht nachgab und mit ihm ins Bett ging.
„Er ist fremdgegangen“, erwiderte sie tonlos.
„Bist du sicher?“, fragte Linda ruhig.
„Wenn du meinst, ob ich sicher bin, dass eine nur halb angezogene Frau von Stephens Jacht herunterkommen ist und behauptet hat, mehr von ihm gesehen zu haben als sein berühmtes Grübchen“, antwortete Megan sarkastisch, „dann bin ich absolut sicher.“
Nachdenklich stützte ihre Freundin den Kopf auf eine Hand. „Nun, wenn er fremdgegangen ist, dann war das vor vier Jahren. Jetzt habt ihr ein Kind. Denk an Jade.“
Natürlich dachte sie an Jade. Sie war bis jetzt ohne Vater aufgewachsen; und obwohl sowohl Megans Eltern als auch ihre Geschwister das kleine Mädchen sehr liebten, musste Jade ein Vater fehlen.
„Weißt du“, fuhr Linda fort, „es wäre vielleicht gar nicht so schlecht, wenn du Stephen heiratest. Einige Schwierigkeiten wären damit gelöst. Jade würden viele Wünsche erfüllt, die du ihr sonst abschlagen müsstest. Und du müsstest dich nicht mit Stephen über eine Besuchsregelung streiten, die Einhaltung durchsetzen und so weiter.“
Das mochte alles richtig sein. Megan bezweifelte allerdings, dass sie mit Stephen unter einem Dach leben könnte. Mit ihm das Bett zu teilen …
Sie fühlte sich schon wie ein reines Nervenbündel, wenn sie sich nur im selben Raum aufhielt wie er. Jedes Mal erbebte sie am ganzen Körper und war sich seiner Nähe viel bewusster, als ihr guttat. Megan wusste, dass sie nicht wieder riskieren konnte, von ihm enttäuscht zu werden. Vor vier Jahren hatte sie tagelang geweint. Der Schmerz darüber, Stephen verloren zu haben, war schwer zu bewältigen gewesen. Noch einmal würde sie es nicht durchstehen. So unglücklich zu
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