Zurueck auf der Jacht des Millionaers
sein, das würde sie nicht wieder ertragen.
Damals hatte sie entschieden, ihm nichts von der Schwangerschaft zu verraten, weil sie sicher gewesen war, dass eine Ehe mit Stephen eine Katastrophe geworden wäre. Er hätte sie betrogen, so oft er nur konnte – dass er dazu fähig war, hatte er ja bereits bewiesen. Und sie hätte sich am Ende von ihm scheiden lassen müssen, um sich zu retten.
Es kam auf keinen Fall infrage, dass sie ihn heiratete.
Es sei denn … es sei denn, sie konnte es ohne das Risiko tun, verletzt zu werden und Liebeskummer zu erleiden.
Einen Moment lang dachte Megan über diese Möglichkeit nach. Ja, das wäre vielleicht ein Weg aus dem Dilemma, überlegte sie schließlich.
6. KAPITEL
Stephen trat aus dem Aufzug im Firmengebäude der „Garrison Incoraporated“ und wurde von der Empfangsdame mit einem breiten Lächeln begrüßt.
„Hi, Sheila.“
„Hallo, Schätzchen.“ Sheila klimperte mit den Wimpern und hauchte: „Sind Sie gekommen, um mir den Tag zu versüßen?“
Er lachte. „Ich wünschte, ich könnte, Liebling, aber die Pflicht ruft.“
Sheila tat, als wäre sie beleidigt, und schürzte die Lippen. Das blauäugige blonde Ex-Playmate entsprach zwar dem Typ Frau, den er bevorzugte. Heute verspürte Stephen jedoch keine Lust, den üblichen kleinen Flirt mit Sheila weiterzuführen. Woran das wohl lag … Zum Kuckuck mit Megan!
„Ist Parker in seinem Büro?“, fragte er energisch.
Sheila nickte.
„Danke.“ Gemessenen Schritts ging Stephen den Korridor hinunter und begegnete Mario, der langsam den Postwagen vor sich her schob. Mario hatte schon für die Firma gearbeitet, als John Garrison die „Garrison Incorporated“ noch als Geschäftsführer geprägt hatte.
Stephen nickte dem älteren Mann im Vorbeigehen freundlich zu. Als Nächstes traf er Roberta, die aus einem der angrenzenden Räume kam. Sie war kürzlich eingestellt worden.
In der letzten Zeit bedachte er jeden Angestellten mit größerer Aufmerksamkeit. Denn irgendjemand unter all den Menschen, die für die Garrisons arbeiteten, gab heimlich wichtige Informationen an die Jefferies-Brüder weiter. Bis sie entdeckt hatten, wer interne Geheimnisse verriet, mussten Stephen, Parker und jeder leitende Mitarbeiter sehr vorsichtig sein. Sie alle achteten inzwischen peinlich genau darauf, was sie sagten und taten, wenn andere in Hörweite waren.
Im vergangenen Monat hatte sich sogar jemand Zugriff zu Parkers Computer verschafft und eine Nachricht an Jordan Jefferies weitergeleitet, die sie bewusst erfunden hatten, um sicherzugehen, dass es tatsächlich einen Spion gab. Leider konnte daran inzwischen kein Zweifel mehr bestehen.
Vor der Bürotür seines Bruders angekommen, klopfte Stephen laut an. Ohne auf eine Antwort zu warten, trat er anschließend ein.
Parker begrüßte seinen Bruder mit den Worten: „Wie ich höre, muss ich dir gratulieren.“
Nachdem Stephen die Tür hinter sich geschlossen hatte, ließ er sich in einen der beiden Ledersessel vor dem Schreibtisch seines Bruders sinken. „Danke, aber spar dir das besser für nach der Hochzeit auf.“
Er wartete jetzt hier, weil er und Parker einen Termin mit dem Familienanwalt der Garrisons hatten. Brandon Washington war immer auf die Minute pünktlich. Stephen wusste, dass er schon bald da sein würde, lehnte sich deshalb lässig zurück und atmete tief ein. „Irgendwie habe ich geahnt, dass du es bald auf die eine oder andere Weise herausfinden würdest.“
Parker legte die Fingerspitzen aneinander und zog die Augenbrauen hoch. „Vielleicht habe ich es anders erfahren, als du vermutest. Linda.“
„Linda?“, wiederholte Stephen überrascht.
„Ich schätze, es ist okay, wenn ich es dir verrate, da du selbst ja auch kein großer Geheimniskrämer bist.“ Er hielt kurz inne. „Linda war gestern Nachmittag bei Megan, und sie haben über alles gesprochen.“
Gespannt musterte Stephen seinen Bruder. „Sag mir, dass Linda sie dazu überredet, das Vernünftige zu tun.“
Parker lachte leise. „Definiere hier bitte ‚vernünftig‘.“
„Hör auf mit dem Quatsch, Parker!“
„He, he, schon gut. Ich habe immerhin gerade erst erfahren, dass ich Onkel bin.“
Ungehalten fluchte Stephen, er war an diesem Tag nicht in der Stimmung, sich mit Parker ein weiteres Wortgefecht zu liefern, und sei es auch noch so harmlos.
Sein Bruder schüttelte betrübt den Kopf. „Weißt du, ich hätte damals eigentlich sofort wissen müssen, dass du sie unwiderstehlich
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