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Zurueck auf der Jacht des Millionaers

Zurueck auf der Jacht des Millionaers

Titel: Zurueck auf der Jacht des Millionaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Depalo
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wartete in dem großräumigen Wohnzimmer auf sie. Er hatte das Licht gedämpft, und Musik angestellt. Im Hintergrund sang Harry Connick „Only You“. Verheißungsvoll lächelnd, hielt Stephen zwei Weingläser in der Hand und reichte Megan eins davon. Mit gemischten Gefühlen nahm sie es entgegen. Eigentlich hatte sie ein ernstes Gespräch mit ihm führen wollen. Aber in dieser Atmosphäre – so gemütlich und gleichzeitig aufregend – fiel es ihr schwer.
    „Entspann dich“, sagte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
    Megan erkannte, dass sie nur dann eine Chance hatte, die Situation im Griff zu behalten, wenn sie sich kühl und ungerührt gab. Denn Stephen würde das kleinste Anzeichen von Schwäche zu seinem Vorteil ausnutzen. Inständig bemühte Megan sich, das wohlige Erschauern zu ignorieren, das sie überkam, als sich ihre Finger kurz berührten. Darauf bedacht, ihm nicht zu nah zu kommen, setzte sie sich zu ihm auf das Sofa.
    „Danke, dass du heute Abend mit mir zum Familientreffen gekommen bist“, sagte er. „Ich weiß, dass du dich nicht gerade darum gerissen hast.“
    „Es ist wichtig, dass Jade deine Familie kennenlernt“, antwortete sie erleichtert, weil sie mit einem anderen schwierigeren Thema gerechnet hatte. „Sie ist immerhin das erste Enkelkind.“
    Sie nippte an dem Rotwein. Wegen der sinnlichen Musik war sie davon ausgegangen, dass Stephen sie zu verführen versuchte. Und sie war sich seiner Nähe allzu bewusst. Er sah einfach zu gut aus in der schwarzen Hose und dem weißen Hemd. Die obersten Knöpfe hatte er geöffnet und die Ärmel bis zu den Ellbogen hochgekrempelt, sodass Megan die dunklen Härchen auf seinen Armen sah. Gedankenversunken betrachtete sie ihn.
    Er nickte. „Einige meiner Geschwister wären jede Wette eingegangen, dass ich nicht der Erste bin, der die Familie mit Nachwuchs erfreut. Tja, womöglich wären wir mit der Hochzeit schneller gewesen als Parker und Linda.“
    Megan senkte den Blick. „Deine Mutter hat sich auch gut verhalten.“
    Zwar hatte Bonita Garrison sich ihr gegenüber nicht herausragend freundlich oder warmherzig benommen, aber sie war höflich gewesen. Und sie hatte Jade als ihre Enkelin akzeptiert.
    „Ja, zur Abwechslung war sie mal in halbwegs guter Verfassung“, meinte Stephen trocken.
    Sie sah auf. „Machst du dir je Gedanken darüber, dass du auch Schwierigkeiten mit Alkohol bekommen könntest?“
    „Nein, ich trinke nur selten und habe nie den Wunsch verspürt, das zu ändern. Außerdem …“ Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu. „… gerate ich so schon oft genug in schwierige Situationen. Ich muss es mir selbst nicht schwerer machen, indem ich mich betrinke.“
    „Übrigens hast du mir noch gar nicht von deiner Zeit in Indianapolis erzählt“, wechselte er dann das Thema.
    Sie zuckte die Achseln. „Da gibt es nicht viel zu erzählen. Meine Familie hat mich dabei unterstützt, Jade großzuziehen.“ Nach kurzem Schweigen tat sie ihm den Gefallen und berichtete ihm von ihrem Leben in Indiana. Sie beschrieb ihre Familie und ihre Freunde und erzählte die amüsanten Geschichten über Jade, als sie noch ein Baby gewesen war.
    „Wovon hast du dich und Jade ernährt?“, fragte er.
    „Ich bekam ab und zu kleine Aufträge von Verwandten, Freunden und Nachbarn.“ Sie machte eine lässige Handbewegung. „Du weißt schon, ich habe mal geholfen, eine Küche umzugestalten oder dabei einen Anbau für das Haus zu planen.“
    Ärgerlich presste er die Lippen aufeinander.
    „Ich weiß, was du denkst“, erklärte sie hastig. „Du brauchst es nicht auszusprechen.“
    „Wir sind jetzt verheiratet“, entgegnete er. „Das ist das Wichtigste.“
    „Ja.“ Nervös befeuchtete sie sich die Lippen. Als sie sah, dass sein Blick auf ihrem Mund ruhte, stockte ihr der Atem.
    „Du hast mir noch nicht gesagt, ob es dir leidtut. Immerhin hast du geglaubt, ich wäre fremdgegangen“, sagte er ruhig. „Du hättest mir schon vor vier Jahren von deinem Verdacht erzählen müssen.“
    „Ja, es war falsch, nicht mit dir zu sprechen“, gab sie zu. Zumindest das schuldete sie ihm. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie oft ich mich im Lauf der Jahre gefragt habe, ob es richtig war, dir Jade vorzuenthalten.“
    Ihre Antwort schien ihn ein wenig zu besänftigen.
    Megan holte tief Luft. „Aber ich bin irgendwann auch zu der Erkenntnis gelangt, dass diese Begegnung mit der Frau in jener Nacht nur der Auslöser gewesen ist. Ich wusste schließlich, was

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