Zurueck Aus Afrika
Bestellung gehe mich nichts an, weil die Dame im Geschäft nachbestellt hätte und nicht bei mir. Ich bin anderer Meinung, da es sich um eine von mir aufgebaute Kundschaft handelt und ihre Nachbestellungen meinem Umsatzkonto gut geschrieben werden müssten. Schließlich machen die Provisionen einen Bestandteil meines Lohnes aus. Er sieht das nicht ein und ich werde immer wütender, da ich annehmen muss, dass Ähnliches schon mehrmals geschehen ist. Es entsteht ein unschönes Wortgefecht. Ich kann nicht begreifen, dass er so uneinsichtig ist und stattdessen versucht, mir meine Kundschaft abspenstig zu machen. Da habe ich mit den Personalverkäufen zusätzlich oft bis in die Nacht hinein gearbeitet und nun fällt er mir derart in den Rücken. Ich bin furchtbar enttäuscht und fühle mich auf unverschämte Weise ausgenützt. So etwas kann ich nur schwer ertragen, reagiere dementsprechend und kündige auf der Stelle. »Ja, ja, dann machen Sie das doch!«, lacht er höhnisch und legt den Hörer auf. Nach kurzem Überlegen wird mir klar, dass er mich wirklich loswerden möchte, da ich ihm alle Kontakte hergestellt habe und er mein Gehalt nun einsparen könnte. Ich bin so wütend und enttäuscht, dass mir die Tränen hochsteigen. Verzeihen kann ich vieles, aber nicht, wenn mich jemand ungerecht behandelt. Also schreibe ich nur acht Monate, nachdem ich so erfolgreich meinen ersten Job begonnen hatte, meine Kündigung. Ich werde wieder etwas finden, davon bin ich überzeugt. Ein Zeugnis muss er mir auf jeden Fall schreiben und wehe, wenn das nicht korrekt ist! Schließlich haben sich eine ganze Reihe von Firmen, bei denen ich Personalverkäufe durchgeführt habe, schriftlich für die gute Organisation und meinen persönlichen Einsatz bedankt.
Eine Woche später bringe ich den Wagen und die Kollektion zurück, nicht ohne vorher ausgemacht zu haben, dass ich mein ausstehendes Gehalt erhalten werde. Außerdem möchte ich mein Arbeitszeugnis vorab zum Gegenlesen bekommen. Es klappt erstaunlich gut und so trennen wir uns mit wenigen Worten. Obwohl ich in meinem ersten Job bis zu diesem Zwischenfall eine gute und glückliche Zeit hatte, bin ich froh, die Konsequenzen gezogen zu haben. Denn mir ist klar, dass es später ein noch unschöneres Ende genommen hätte.
Jetzt stehe ich also ohne Auto und ohne Arbeit da, aber mit einer Wohnung, die es neben allem anderen zu zahlen gilt. Am Abend fahre ich nach Rapperswil. Ich brauche Ablenkung und muss nachdenken.
Napirai schläft das erste Mal bei den Nachbarsmädchen, was ihr sehr gefällt. Im Laufe des Abends treffe ich alte Bekannte und erzähle von meiner Kündigung. Einer von ihnen gibt mir den Tipp, bei einer ihm bekannten Firma, die Werbeartikel vertreibt, nachzufragen. Wenige Tage später treffe ich mich mit den zuständigen Leuten. Das Angebot ist nicht überwältigend, doch es ist besser als nichts und man könnte einiges daraus machen. Es handelt sich um verschiedene Werbeprodukte wie bedruckte Feuerzeuge, Kugelschreiber, Mappen etc. In Bezug auf die Kundschaft sind keine Grenzen gesetzt. Jede Firma ist ein potentieller Kunde. Aber ich muss wieder ganz von vorne anfangen, da in meinem Gebiet noch keine Kundschaft aufgebaut ist.
Eine Woche nach unserem Gespräch beginne ich mit der neuen Arbeit. Es erweist sich als nahezu unmöglich, Termine zu bekommen. Also klappere ich mit einem geleasten Auto Handwerksbetriebe, Büros, Restaurants etc. ab und versuche, die Artikel mit der entsprechenden Firmenwerbung zu verkaufen. Da unsere Preise eher im unteren Bereich liegen, läuft es recht gut und viele bestellen gleich an Ort und Stelle. Nach zwei bis drei Monaten hat es sich herumgesprochen, dass ich gute und brauchbare Sachen anbiete. Deshalb werde ich weiterempfohlen und bald rufen die ersten Kunden von sich aus an. In dieser Branche ist es unkomplizierter, Kontakt zu den Leuten zu finden. Es kommt vor, dass ich bei einer Firma hineinschneie, in der die Angestellten gerade Pause haben. Dann werde ich fröhlich begrüßt und zum Kaffee eingeladen, während sie sich die Produkte anschauen. Der Verkaufsstil unterscheidet sich sehr von dem in meinem vorherigen Job, doch ich fühle mich wohl und lerne viele Menschen kennen.
Mein Bekanntenkreis hat sich mittlerweile beträchtlich erweitert, vor allem kenne ich eine Reihe mir sympathischer Frauen, und es fällt mir nicht schwer, Begleitung für eine abendliche Unternehmung zu finden. Am liebsten gehe ich tanzen. In den Lokalen
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