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Zurueck Aus Afrika

Zurueck Aus Afrika

Titel: Zurueck Aus Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinne Hofmann
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erfahre ich, dass sie in ihrer Beziehung nicht mehr recht glücklich ist, da ihr Freund nahezu keine Zeit für sie hat. Napirai schlägt vor, sie solle uns einfach mehr besuchen kommen. Sie werde ihr dafür wunderschöne Frisuren machen. Andrea ist zwar von dieser Aussicht nicht allzu sehr begeistert, doch verspricht sie ihr, bald wieder zu kommen. Bereits einige Wochen später löst sie dieses Versprechen ein, nachdem ich sie gefragt hatte, ob sie Lust und Zeit hätte, bei einer Geschäftseröffnung von Freunden, die auch gute Kunden sind, mitzuhelfen. Sie war sofort einverstanden und so bewältigen wir gemeinsam die Organisation einer gelungenen Unternehmung. Dieser Abend wird ihr Leben verändern, denn sie verliebt sich. Ein halbes Jahr später wird sie in die Schweiz ziehen und ein Jahr darauf verheiratet sein. Wir pflegen weiterhin eine gute Freundschaft, die später auch mein Leben nochmals drastisch verändern wird.

    Anfang 1995 trifft ein erfreulicher Brief von James ein. Er schreibt, dass Lketinga eine junge Frau geheiratet hat, die auch gleich schwanger wurde. Über diese Neuigkeit bin ich überglücklich und sehr erleichtert, dass er wieder Vater werden wird. Seine Frau sei ein Mädchen, das nahe bei unserer Manyatta gewohnt habe. Er werde mir ein Bild schicken, sobald er die Möglichkeit hat, sich einen Fotoapparat zu borgen. Ich bin sehr gespannt, wer dieses Mädchen ist, denn wenn sie in unserer Nähe gelebt hat, werde ich sie sicher erkennen. Ich freue mich so sehr für Lketinga, dass ich umgehend einen Antwortbrief schreibe und auch Geld überweise, damit er sich eine Kuh für die Hochzeit kaufen kann. Wie das Kind der beiden wohl aussehen wird? Ob vielleicht eine Ähnlichkeit mit Napirai zu erkennen ist? Im Moment muss ich meine Neugier zügeln und mich in Geduld üben. Auch wenn es James gelingt, einen Fotoapparat zu organisieren, wird das Entwickeln weitere zwei Monate dauern.

    Meine Arbeit macht immer noch viel Spaß, unter anderem auch deshalb, weil mein Umsatz nach wie vor erfreulich steigt. Allerdings bekommen wir im Verlauf des Frühlings einen neuen Mitarbeiter, der zur Unterstützung der Geschäftsleitung eingesetzt werden soll. Schon bei der ersten Begegnung merke ich, dass er ein völlig anderer Typ als mein jetziger Chef ist und ich kann mir nicht vorstellen, wie die beiden zusammenarbeiten sollen. Aber mir kann es egal sein, denn ich arbeite sozusagen selbstständig und bin selten im Betrieb. Ich habe andere Probleme, denn Napirai wird nach den Sommerferien in den Kindergarten gehen. Das bedeutet, dass ich einen neuen Betreuungsplatz suchen muss, weil ihre jetzige Tagesmutter nicht in unserer Gemeinde wohnt. Wieder haben wir großes Glück, denn meine Tochter kann bei einer Familie unterkommen, die sie bereits kennt. Die neuen Pflegeeltern haben vier eigene Kinder, ein Mädchen und drei Jungen. Auch hier dauert es nicht allzu lange, bis Napirai sich zu Hause fühlt, obwohl es am Anfang für sie eine große Umstellung ist, die Aufmerksamkeit mit so vielen anderen Kindern teilen zu müssen. Im selben Jahr ziehen auch meine Mutter und Hanspeter in unser Dorf.
    Endlich kommt der große Tag, an dem Napirai zum ersten Mal in den Kindergarten geht. Stolz trägt sie ihr Täschchen und den Sicherheitsleuchtstreifen quer über der Brust. Im Kindergarten begrüßt uns eine ältere Dame, die sich als die Kindergärtnerin vorstellt. Etliche Eltern sind schon da. Als einzige Einelternfamilie werden wir eher von der Seite her beobachtet als offen empfangen. Vor allem Napirai wird von den Kindern ungeniert beäugt, was ihr mit einem Mal nicht geheuer ist. Auf jeden Fall möchte sie nicht, dass ich sie allein zurücklasse. Solch ein Verhalten ist eher ungewöhnlich bei ihr. Gott sei Dank legt sich diese Scheu in den folgenden Tagen. Es kommt jetzt öfter vor, dass sie gleich bei der Pflegefamilie oder bei meiner Mutter übernachten will, was mich dazu verleitet, häufiger auszugehen.
    So manchen Abend bin ich mit Hanni unterwegs. Erst gehen wir essen und anschließend tanzen. Anscheinend kennt diese Frau Gott und die Welt. Wo wir auch hinkommen, trifft sie Leute und ich werde wie meistens als »die aus Afrika« vorgestellt, worauf natürlich gleich eine Menge Fragen gestellt werden. Auch fünf Jahre nach meiner Rückkehr ist das Interesse an meiner Liebesgeschichte nach wie vor ungebremst, und Hanni schimpft zum wiederholten Mal, ich solle endlich alles zu Papier bringen.

Ich will meine Geschichte

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