Zurueck in den Armen des Milliardaers
„Wir treffen uns in einer Stunde im Esszimmer. Da können wir die Unterlagen ausbreiten.“
Unwillkürlich sah Gillian ein anderes Bild vor ihrem inneren Auge. Wie sie nackt auf dem Tisch lag, mit ausgebreiteten Armen, gespreizten Beinen, bereit für Devlyn. Ihr Pullover war plötzlich viel zu warm. „Ich werde da sein“, brachte sie mühsam hervor und schob ihn in sein Zimmer. „Geh.“
Als Gillian zur vereinbarten Zeit ins Esszimmer trat, hatte sie ihre Sinne wieder unter Kontrolle. Ja, sie und Devlyn schafften es, sich nüchtern und professionell über die vielen Anträge und Pläne zu unterhalten.
Was dabei ungemein half, war die Tatsache, dass vier Türen ins Esszimmer führten, was bedeutete, dass es keine Privatsphäre gab. Leute vom Personal gingen ein und aus, bereiteten den Raum für das abendliche Familiendinner vor.
Als sie alles besprochen hatten, sammelte Gillian die Papiere ein und steckte sie in einen Ordner. „Ich werde mich morgen den ganzen Tag damit beschäftigen.“
„Aber du kommst zum Volksfest?“
„Ich weiß nicht viel darüber.“
Devlyn lehnte mit der Hüfte am Tisch. Er lachte, als ihm eins der älteren Hausmädchen einen Klaps auf den Po gab. „LaVonn kennt mich schon, seit ich fünf war oder so.“ Er küsste ihre faltige Wange.
Die Frau grinste. „Das war ein frecher Bursche. Hat immer Kekse aus der Küche stibitzt.“
„Ich war ein kleiner Junge.“
„Nein, eine Plage.“ Kichernd verschwand sie in Richtung Küche.
Gillian war berührt. Sie lernte immer wieder neue Seiten an Devlyn kennen. Und es gab wohl viele Leute, die ihn gern mochten. Horatio. LaVonn. Doreen hielt allerdings nicht so viel von ihm.
Er schnippte mit den Fingern. „Erde an Gillian. Das Volksfest ist morgen Abend. Einige Gemeindemitglieder hatten sich ein Event gewünscht, bei dem Geld für die Schule gesammelt wird. Sie wollten gern etwas dazu beitragen. Es gibt verschiedene Buden, Spiele, Essen. Die gesamten Einnahmen fließen in das Projekt.“
„Was für eine nette Idee.“
„Bist du gut im Werfen?“
„Warum?“
„Ich werde auf dem Podest im Dunk Tank sitzen. Wenn du die Zielscheibe triffst, lande ich im kühlen Nass des Wassertanks.“
Lieber würde sie jetzt mit Devlyn ins Bett sinken. Gillian räusperte sich. „Meine Mutter hat in einer halben Stunde Feierabend. Ich fahre mit ihr nach Hause.“
„Bleib zum Abendessen.“ Devlyns Miene war ernst. „Meine Cousins und ihre Frauen werden da sein … und Annalise. Es wird bestimmt lustig.“
„Nein. Ich möchte nicht, dass sie einen falschen Eindruck von unserer Beziehung bekommen“, flüsterte sie.
Devlyn stieß sich von der Tischkante ab, ein verletzlicher Ausdruck lag in seinen Augen. „Sie wissen, dass du hier arbeitest. Es gehört zu deinem Job. Ich erwarte dich um sieben.“
Forschen Schrittes ging er aus dem Raum, ließ Gillian nachdenklich zurück. Sie hatte das seltsame Gefühl, ihn gekränkt zu haben, obwohl das absurd war.
Sie erhob sich und suchte ihre Mutter, die sie auf dem Flur vor der Küche fand. Doreen war dabei, Utensilien in einem Schrank zu verstauen.
„Ich bin zum Abendessen eingeladen“, sagte Gillian ohne Umschweife.
Doreen verharrte, blickte sie besorgt an. „Hältst du das für klug? Es ist nur ein Job, meine Süße. Wir gehören nicht hierher.“
„Ist mir klar, Mama. Hab keine Angst. Ich weiß, was ich tue.“
Doreen küsste sie auf die Wange. „Du bist eine erwachsene Frau und brauchst meine Erlaubnis nicht. Ich möchte nur, dass du vorsichtig bist.“
Sie umarmte ihre Mutter. „Werde ich sein, Mom. Danke.“
Auf dem Weg zur Gästesuite beschloss Gillian, noch einmal nachzuschauen, ob sie alles eingepackt hatte. Sie öffnete die Tür zu ihrem Zimmer …
Annalise Wolff saß auf einem Stuhl, die langen Beine übereinandergeschlagen, und blickte sie ernst an. „Wir müssen reden.“
16. KAPITEL
Gillian verspürte ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Schnell legte sie den Ordner auf die Frisierkommode, bevor sie sich der Frau zuwandte, die sie als kleines Mädchen jahrelang beneidet hatte. „Worüber? Haben Sie neue Ideen für die Schule?“ Nein, sicherlich nicht. Damit wäre sie direkt zu Devlyn gegangen.
„Nein, eher darüber, dass Sie in meinen Bruder verliebt sind.“
„Seien Sie nicht albern“, erwiderte Gillian ruhig, obwohl ihr Puls zu rasen begann. „Wir arbeiten für eine Weile zusammen. Das ist alles.“
„Ich habe gesehen, wie Sie ihn angeschaut haben, als
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