Zurueck in der Hoelle
begann er zu stottern. »Aber das … d-d-das ist doch alles erledigt. Der Schwarze B-baron ist unser Geschenk. S-s-s-so wie Ihr es gewollt habt.«
Er klatschte zitternd in die Hände.
»Bringt das Geschenk f-f-für den König von Frankreich!«
In dem Moment sprang die Tür hinter ihm auf. Die Vorhänge flogen auseinander und dann trugen acht Diener ein riesiges, wagenradgroßes, von einer silbernen Servierglocke bedecktes Tablett die Treppe hinunter, stellten es dort vor Moses ab und hoben die Glocke.
Ein Raunen ging durch die Reihen des Hofstaats und endete mit Wills verrücktem Kichern. So langsam beschloss er diesen Prinz Gagga zu mögen. Der hatte wirklich einen Sinn für Humor. Denn das, was da auf dem Tablett vor ihm lag, war ganz sicherlich dessen verrückte Idee. Die Bedingung dafür, Berlin und Eulenfels zu verschonen.
Will ging die Stufen der Treppe hinab und umrundete das Tablett mit dem mit einer großen Schleife verzierten Paket, aus dem nur der Kopf des Barons hervorschaute.
»Talleyrand?«, fragte er. »Seid Ihr das wirklich?«
Der Schwarze Baron trug eine Eselsmütze und Will schob, um ihn besser erkennen zu können, eines der langen Ohren aus dessen Gesicht.
»Könnt Ihr mich verstehen? Ihr müsst nur nicken«, amüsierte sich Will und prüfte den Knebel in Talleyrands Mund: eine große Karotte, die quer in ihm steckte.
»Ihr erkennt mich doch? Es ist schon lang her.«
Oh, machte das Spaß!
Will zeigte auf Moses und dem fielen in diesem Moment Tonnen von Steinen von der Brust.
»Und deinen König erkennst du auch«, kicherte Will wie der echte Gagga und als Talleyrand stöhnte, als er zu Eulenfels schielte, zappelte, spuckte und alles versuchte, um ihm zu verraten, dass das nicht der richtige König war, streichelte Will ihm nur übers Gesicht.
»Aber mein Onkel ist gnädig. Er schenkt Euch das Leben, und wenn ich nach meiner Hochzeit auf dem Fliegenden Rochen auf Hochzeitsreise geh, nehme ich Euch mit und bringe Euch dorthin, wohin Ihr gehört: nach Coffin Nail Island.«
Talleyrand wurde blass. Er bäumte sich auf und unternahm einen letzten Versuch, sich zu wehren, doch Will nahm nur lässig die Eselsohren und band sie auf Talleyrands Kopf zu einer niedlichen Schleife zusammen.
»Und damit Ihr Euch schon mal an das Ambiente gewöhnt, stecken wir Euch in den Westturm. Los!«, befahl er dem preußischen Hauptmann. »Bringt ihn dorthin und dann …«
Er drehte sich wieder zu Eulenfels um.
»… das hätte ich doch beinah vergessen – bringt Ihr mir endlich meine Prinzessin. Wo steckt sie denn, meine schnuckeldi-o-so-süße …«
Will starrte verdutzt auf die drei Frauen, die in diesem Moment hinter Eulenfels aus dem Schloss eilten und dort wie versteinert stehen blieben.
»Huih! Huih! Huih!«, raunte er. »Drei Bräute auf einmal! Wenn das nur nicht schiefgeht.«
Er schielte zu Moses, dem König, zurück und kratzte sich an der Perücke.
»Besonders wenn zwei Piratinnen sind. Und eine von ihnen ein Rosenbeet.«
Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse und dann sprach er lautlos, nur mit den Lippen:
»Jetzt wird’s gefährlich. Ich kenne sie alle. Alle drei, Moses, und sie kennen mich.«
Da hörte er schon, wie Salome seufzte: »O-O-Ophelia! Das ist doch … das …«
»Was hab ich gesagt?«, stöhnte der falsche Marquis, drehte sich zu den Frauen um, hielt sich die Hände vors Gesicht und lugte durch die gespreizten Finger.
Doch das Versteckspiel nutzte nichts. Sie hatten ihn beide längst erkannt. Er sah es am Leuchten in ihren Augen.
»Aber das ist doch …«, säuselte Ophelia. »Das …«
»… das ist eindeutig zu viel des Guten.« Will räusperte sich und fiel ihr ins Wort. »Drei sind zu viel.«
Er wandte sich kichernd an Eulenfels.
»Ich schätze Eure Gastfreundschaft, ja, aber mir genügt eine, wisst Ihr, und wenn Ihr nichts dagegen habt, nehm ich die in der Mitte. Ich nehme das Blumenbeet. Die mit dem Eisberg auf dem Kopf.«
Hannah ballte die Fäuste und lief dunkelrot an. »Na, warte, mach weiter. Das zahl ich dir heim.«
»Aber das hoffe ich doch schwer«, erwiderte Will. »Das zahlst du mir heim, wenn die Engel in deiner Perücke beginnen Hallelujah zu singen, weil du mir dein Ja-Wort gegeben hast.«
Er sprang zu ihr hoch und um sie herum, legte die Hände von hinten auf ihre Schultern und beugte sich ganz nah an ihr Ohr und den Hals.
»Das gibst du mir doch?«, flüsterte er verführerisch. »Ich meine, nachdem ich mich so viele Jahre nach dir gesehnt
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