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Zurueck in der Hoelle

Titel: Zurueck in der Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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die Segel hingen schlaff an den Masten. Es fehlte der Wind.
    »Los!«, rief er. »Der Rest kommt mit mir. Jeder, der schwimmen kann. Wir entern das Schiff!« Er hob seinen Säbel, stürzte sich mit ein paar Hundert Männern ins Wasser und watete hinter dem Rochen her.
    Prinz Gagga, der dort noch immer mit dem Ertrinken kämpfte, sah fassungslos zu, wie die Soldaten an ihm vorbei durchs Wasser wateten. Er flehte um Hilfe, doch als er keine bekam, erkannte er irgendwann, dass an der Stelle, an der er sich befand, selbst ein Depp wie er stehen konnte. Das machte ihm Mut.
    »Los!«, rief er. »Los! Holt euch die Hexe!« Er nahm einem Soldaten den Säbel ab und eilte hinter Talleyrand her. »Wir holen uns das Biest, diese kleine Piratin!«
    Da plumpste Gagga schon in ein Loch.
    »Was hab ich gesagt?«, lachte Honky Tonk Hannah, doch Talleyrand und die anderen schwammen jetzt auf den Rochen zu. Noch zehn, neun, acht, nein, sieben Meter, dann hatten sie ihn erreicht.
    »Whistle!«, rief Hannah. »Das sind zu viele. Lass dir was einfallen oder wir werden heute Abend zusammen mit Will hier auf dem Rochen gehängt.«
    Da lachte der alte und blinde Pirat, holte einen Beutel aus seiner Tasche, streute den Sand daraus in die Hand und blies ihn grinsend in die Luft.
    »Ay, ay, Sir! Ay, ay. Wie wär’s mit ’nem bisschen Dreck von der Insel?«
    Da frischte der Wind urplötzlich auf und blähte die Segel.
    »Ratte und Cutter!«, befahl die Piratin und die legten die Masten des Rochens jetzt flach.
    Die Spitzen der Masten berührten das Wasser, dann schwangen sie wieder hoch und mit seinem sechsfachen Dschunkensegelflügelschlag erhob sich der Rochen aus dem Fluss.
    »Feuer!«, rief Talleyrand. Der Schwarze Baron hatte es als einziger Verfolger bis zum Rochen geschafft und klammerte sich jetzt an den Anker. »Eröffnet das Feuer! Das ist ein …!«
    Da setzte der Seeräuberkatamaran noch einmal auf. Talleyrand tauchte samt Anker ins Wasser und als der Piratenkatamaran zum zweiten Mal sprang, hing er noch immer an ihm.
    »Das ist ein Befehl!«, schrie er verzweifelt und wütend, doch der Hauptmann der Kanoniere blickte zögernd zum französischen König.
    Das ist unser Mann!, sagte sein Blick, doch der König zögerte keine Sekunde.
    »Tut, was er sagt!«, befahl er und einen halben Herzschlag später schossen die hundert Kanonen und hüllten alles in dichten Pulverdampf.
    Hannah sah die schwarzen Punkte der Kugeln. Sie flogen rasend schnell auf sie zu. Sie schloss ihre Augen. Sie hörte Talleyrand schreien und während der Rochen noch einmal aufs Wasser fiel, während er noch einmal, ein letztes Mal Schwung holte, betete Hannah zum Gott der Piraten.
    Dann lichtete sich der Pulverdampf und machte Eulenfels und den König von Frankreich zu Zeugen, wie die Kugeln ihrer Kanonen knapp hinter dem Heck des Seeräuberschiffs im Wasser einschlugen und wie sich der Katamaran danach unversehrt und mit leerem Anker wie ein mächtiger Schwan in die Luft erhob.
    »Wir haben’s geschafft!«, lachte Honky Tonk Hannah und riss das Steuer des Rochens herum. »Whistle, du alter Sack, wenn du das sehen könntest.«
    Sie legte den Rochen in den kräftigen Wind und flog in einem weiten Bogen um die Hochzeitswiese herum.
    »Wo soll es denn hingehen?«, lachte das Mädchen. »Wo ist dieser Drachenkopf, der uns noch fehlt?«
    »Verflucht!«, lachte Whistle. »Das werd ich dir sagen. Damit du mich wie die anderen verlädst, betrügst und verscheißerst?«
    Er grinste sie an und sie grinste zurück.
    »Ja-mahn, vergiss es. Das kann ich verstehen. Aber ich brauch einen Kurs.«
    »Alles klar«, nickte Whistle. »Wir fliegen nach Westen. Immer nach Westen zum Traum einer Stadt. Wir besuchen New York und von dort geht’s dann weiter, weiter nach Westen und an einen Ort, von dem ich gehört habe, dass dort das Wasser aus dem Himmel fällt!«
    »Wow!«, staunte Hannah. »Das klingt nach meinem Geschmack. Das klingt wie ein Horizont, den ich noch nicht kenne.«
    Sie drehte das Steuer, brachte den Rochen ganz sanft auf Kurs und flog in die tief stehende, goldene Sonne.
    Das Seeräuberschiff verschwand in ihrem gleißenden Licht, und obwohl er es nicht mehr sehen konnte, blickte Will noch immer hinter ihm her.
    »Es ist weg! Sie ist weg!«, weckte ihn die Stimme von Gagga. »Sie hat dich verraten, huih, ja, und huih, sie hat dich verkauft.«
    Der Kerl stand triefend und tropfend vor ihm.
    »Sie hat dich für einen Ring verkauft, einen Scheißring, hörst du, der

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