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Zurueck in der Hoelle

Titel: Zurueck in der Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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Lippen: die warzigen Lippen.
    Da zögerte Will. »Aber bevor ich das tue, will ich eins von dir wissen.« Er grinste sie an. »Als du gesagt hast, dass du mich heiraten willst, hast du da eine Warze bekommen?«
    »Das geht dich nichts an!«, zischte Honky Tonk Hannah, packte Will, fluchte: »Ich hab mir geschworen, dass ich das nie tun werde«, und küsste ihn gierig.
    Salome und Ophelia stöhnten und seufzten.
    Die Warzen verschwanden und binnen weniger Sekunden erlangte Hannah ihre Schönheit zurück. Nein, sie war sogar noch schöner als vorher.
    Will stockte der Atem und er streckte die Hände nach Hannah aus. Er wollte sie noch einmal küssen und noch mal und …
    Da setzte der Kung-Fu-Meister seine Erzählung fort. »Seht ihr die Liebe, die sie besaßen? Seht ihr das Glück? Sie waren die glücklichsten Menschen, die es je gab, doch sie wollten mehr.«
    Der Tonfall seiner Stimme änderte sich plötzlich und Will stutzte erschrocken, als er dieselbe Veränderung in Hannahs Augen sah. Sie wurden auf einmal dunkel und kalt.
    »Sie wollten noch mehr. Sie wollten die besten Piraten werden. Jeder für sich und deshalb standen sie sich am Ende, als sie die Liebe verloren hatten und nur noch den Hass kannten und den Verrat, als erbitterte Feinde gegenüber.«
    »Hannah!«, flüsterte Will. »Hör ihm nicht zu. Das ist nicht unsere Geschichte.«
    Er wollte sie küssen, doch sie zog sich zurück. Sie nahm seine Hände von ihrem Gesicht und dann sagte sie, auch wenn es ihr absolut schwerfiel.
    »Doch. Das ist sie und das weißt du genau.« Sie trat verlegen auf der Stelle. »Es kann am Ende nur einen geben. Das verstehst du doch, oder?« Sie blickte ihn an: flehend, verzweifelt.
    Doch Will schüttelte langsam den Kopf. »Nein«, sagte er leise. »Das verstehe ich nicht. Hannah, am Ende hat Chen Whistle geblendet. Und er hat sie umgebracht. Sie haben sich und Old Nassau verraten. Nein, Hannah …« Er nahm ihre Hände. »… Sie waren nicht die Besten. Sie haben versagt. Doch sie hätten die Besten sein können.«
    Er sah jetzt den Zweifel in ihren Augen.
    »So wie wir die Chance dazu haben. Hannah, ich will dich nicht töten müssen.« Er zog sie langsam zu sich heran. »Ich will dich nicht töten … ich …«
    Er wollte sie küssen, doch Hannah hielt ihn mit einem Lächeln zurück.
    »Warte, nein warte. Du willst mich nicht töten. O, bist du süß.«
    Da wurde ihr Lächeln plötzlich zum Grinsen.
    »Aber wer sagt denn, dass du das überhaupt schaffst? Ich meine, wer sagt denn, dass du derjenige bist, der am Ende wie Whistle gewinnen wird? Schau dich doch an. Du stehst im Käfig und wirst heute gehängt. Doch ich, ich bin frei.«
    Sie zog ihre Hände aus seinen heraus.
    »Ich wünsch dir viel Glück. Oh, und dir Moses, wünsch ich das auch.«
    Sie verneigte sich spöttisch vorm Chevalier du Soleil, der neben Will im Käfig saß.
    »Vielleicht sehen wir uns ja in der Hölle wieder!«
    Sie erhob ihre Stimme und sprach zur ganzen Gesellschaft.
    »Ich schätze, da werden wir uns alle wieder begegnen! Papa und Gabi und Beulenspeck.«
    Sie drehte sich um und wollte sich gerade vor ihnen verneigen, da starrte sie auf die Degenspitze, die ihr der Marquis vor die Nase hielt.
    »Oh, natürlich. Dich hab ich vergessen.«
    »Tja«, schmatzte Gagga und biss in das Hühnchen, das er in der freien Hand hielt. »Du hast anscheinend noch was vergessen. Ich habe den Ring. Ich bin unbesiegbar und deshalb wirst du nirgendwo hingehen.« Er biss noch einmal genüsslich zu. »Eigentlich bist du nämlich schon da. Ich mein, in der Hölle, und jetzt rate mal Schätzchen, wer hier dein Teufel ist?«
    »Oh«, seufzte Hannah. »Ich denke, ich weiß es.«
    Sie zerbiss ihre Lippe und fuhr sich durchs Haar. Sie schaute zu Ratte und zum Windschiefen Cutter.
    »Das kann man nicht leugnen. Der Depp hat den Ring. Was sagt ihr dazu? Ich meine, verfuchst, was sagt eure Geschichte zu dieser gequirlten Kacke?«
    »O ja, ich weiß nicht. Was sagt unsere Geschichte …?« Der Windschiefe Cutter zupfte nervös seine Brauen.
    »Ling-Li-Li-Lu, so wahr ich Wang-Schuh-Beng-Buhm bin, der Meister. Was sagt unsere gequirlte Geschichte dazu?«
    »Nun, ähm, ich denke, ich glaube … nichts.« Ratte hob hilflos die Arme.
    Da meldete sich die Witwe Chen. »Der Ring ist nichts wert«, flüsterte sie mit eisiger Stimme. »Nimm ihn ihm weg.«
    »Wie bitte, was?« Gagga zuckte zusammen.
    »Er ist nichts wert!« wiederholte Chen und fixierte dabei die Piratin, die genau so

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