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Zurück nach Hollyhill: Roman (German Edition)

Zurück nach Hollyhill: Roman (German Edition)

Titel: Zurück nach Hollyhill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Pilz
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antwortete er.
    Wieder begann Quayle zu kichern. »Ich dachte schon, ihr würdet nie fragen.« Mühsam drehte er seinen Kopf in Joshs Richtung und erklärte dann betont gelangweilt. »Da wird wohl ein Vögelchen gezwitschert haben.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, nur das Tiktiktik des Wassers war zu hören. Emily schwirrte der Kopf.
    »Matt, bring sie nach Hause.« Josh bewegte sein Knie und packte Quayles Arme mit beiden Händen. Das Skalpell fiel klirrend zu Boden.
    »Kommt nicht in Frage«, gab Matt sofort zurück, »ich bleibe hier. Geh du mit ihr. Du weißt genau …«
    Josh unterbrach ihn. »Unser Freund hier will mit mir reden«, erklärte er, während er ihn auf die Knie zog. »Bring Emily zu Rose, und komm dann zurück.«
    Matt zögerte, und in das kurze Schweigen hinein zischte Quayle: »Ich habe deine Tochter!«
    Emily zuckte zusammen. Quayle fixierte sie mit seinen kohlschwarzen Augen.
    »Ich. Habe. Deine. Tochter«, wiederholte er.
    Emily ließ ihre Arme sinken und sah von Quayle zu Josh.
    »Wie bitte?«, fragte sie unsicher. »Ich verstehe gar nichts mehr.«
    Quayle schnaubte ungeduldig. »Wie dämlich bist du eigentlich, du blöde Gans?«, fauchte er.
    Josh packte Quayles Arme fester, und sein Gesicht verzog sich zu einer skurrilen Maske.
    »Ich war in Deutschland, in deiner Wohnung«, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »War gar nicht leicht, rauszufinden, wo du steckst. Konnte ja nicht ahnen, dass du hier in England bist. Das hat sie mir dann gesagt, allerdings auch nicht ganz freiwillig.« Er lachte wieder. Emilys Nackenhaare richteten sich auf.
    »Ich habe keine Tochter«, flüsterte sie.
    »Ach, nein?« Quayles Ton war kalt und grausam. »Und wer ist dann dieses blonde Engelchen, das im Kofferraum meines Wagens liegt?«
    Emily starrte Quayle an, als habe sie noch nie zuvor etwas Verrückteres gehört. Sie konnte ihren Blick nicht von seinem Gesicht abwenden.
    Wovon redest du?
    WOVON REDEST DU ?
    »Fee«, sagte Quayle ruhig. »Klingelt da was?«
    »Wovon redest du?« Emilys Stimme schrillte von den Wänden. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Was hatte Fee damit zu tun? Was hatte Fee mit diesem Monster zu tun?
    Quayle lachte wie ein Wahnsinniger, während Josh ihn erst auf die Beine stellte und dann von Emily wegzog.
    »Bring sie nach Hause«, befahl er Matt harsch, der gleichzeitig nach Emilys Arm griff, um sie von Quayle fernzuhalten.
    »Wer ist Fee?«, fragte er, und als Emily nicht antwortete, rüttelte er ihren Arm ein wenig.
    »Emily, wer ist Fee?«, wiederholte er eindringlich.
    Wie in Trance drehte sich Emily zu Matt um, schob seine Hand von ihrem Arm und wandte sich dann wieder an Quayle.
    »Was hast du mit ihr gemacht?«, fragte sie zitternd.
    Und dann schrie sie, aus vollstem Herzen.
    » WAS HAST DU MIT IHR GEMACHT ?«
    Sie versuchte sich auf ihn zu stürzen, doch Matt packte sie, Quayle lachte und lachte, Josh fluchte Befehle in ihre Richtung. Emily schrie. Dies war der schlimmste Augenblick in ihrem Leben, schlimmer als ihre eigene Entführung durch Quayle, das Schlimmste seit dem Unfall.
    Ihre Großmutter und Fee, das waren die beiden Menschen, die ihr in ihrem Leben geblieben waren und nun … Was hatte er mit ihr gemacht? Was hatte dieses Schwein Fee angetan?
    Emily funkelte Quayle an, während Matt sie am Arm in Richtung Türöffnung zog. Sie stemmte sich gegen ihn, aber er war so viel stärker als sie. Er packte sie von hinten und hielt ihre beiden Arme bewegungslos. Emily trat mit den Beinen um sich, aber letztlich konnte sie nicht verhindern, dass Matt sie durch die Tür nach draußen schob.
    Die Sonne war hinter grauen Wolkenbergen verschwunden. Es regnete. Kalte, feuchte Moorluft umhüllte sie wie eine schwere Daunendecke. Plötzlich war jeder Ton gedämpft, jedes Gefühl betäubt. Emily sah die Tropfen auf ihrer Haut glitzern, aber sie spürte sie nicht. Der Wind riss an den Sträuchern und an ihren Haaren, doch sie ließ das vollkommen unberührt.
    Matt schob sie immer weiter über die unebene Wiese, immer weiter weg von der Ruine und dem Mann, der Fee hatte.
    Sie war in seinem Klammergriff erstarrt, und vermutlich deshalb lockerte er ihn nun ein wenig.
    »Okay, beruhige dich«, sagte er nicht gerade freundlich. Er warf einen Blick über seine Schulter, während er sie nun am Arm weiterzog. »Josh kümmert sich um ihn, bis ich zurück bin. Komm.«
    »Er hat Fee«, sagte Emily tonlos.
    Ohne stehenzubleiben fragte Matt: »Ist Fee deine

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