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Zurück nach Hollyhill: Roman (German Edition)

Zurück nach Hollyhill: Roman (German Edition)

Titel: Zurück nach Hollyhill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Pilz
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Schultern legte. »Damit du nicht noch mehr anstellst«, brummelte er wie zu sich selbst, laut sagte er: »Zehn Minuten Einwirkzeit, meine Liebe.«
    Meine Liebe? Emily reichte es langsam. Nicht nur, dass sie ohne zu murren in das alberne Diana-T-Shirt geschlüpft war und sich die Haare hatte färben lassen, sollte sie sich jetzt auch noch von Joe beleidigen lassen? Das ging entschieden zu weit! Sie stellte ihre Tasse so heftig auf ihren Platz zurück, dass der restliche Tee über den Rand schwappte, und stand energisch auf.
    »Warum überhaupt das B&B?«, fragte sie verärgert. »Der Kongress findet morgen und heute statt – warum warten wir?«
    »Wir warten nicht«, antwortete Matt sofort, und Silly fügte hinzu: »Aber ihr braucht das Zimmer, um euch vorzubereiten.« Sie zeigte mit einer Hand zur Tür, neben der eine dunkelbraune Reisetasche abgestellt war. »Heute Abend findet ein Galadinner statt«, erklärte sie. »Josh und Esther werden dort sein. Den Nachmittag wollen sie nutzen, um Esther ins Spiel zu bringen.« Sie biss sich auf die Lippen und warf einen unsicheren Blick auf Emily, die sie stirnrunzelnd betrachtete. »Sie wird den Lockvogel geben«, fügte sie vorsichtig hinzu, »und sie glaubt, überzeugender zu sein, wenn sie mehr Zeit für die – ähm, Vorbereitung aufwendet.«
    Emilys Augen verengten sich zu Schlitzen. Sie wusste, ihre Mutter würde die Rolle des Köders übernehmen, das hatte Quayle ihr selbst gesagt. Aber es gefiel ihr immer weniger.
    Sie war so nah dran.
    »Okay, fassen wir zusammen«, sagte Matt und war mit zwei Schritten neben ihr. »Josh und Esther haben beim Service-Personal des Hotels angeheuert, Esther macht Quayle im Laufe des Nachmittags auf sich aufmerksam, und am Abend, während des Galadinners, wollen sie ihn überwältigen.«
    Silly nickte. »Geplant ist, ihn quasi in flagranti zu erwischen und das möglichst vor Zeugen. Er wird versuchen, Esther anzugreifen, Josh geht dazwischen, Quayle wird unschädlich gemacht, währenddessen hat Eve längst die Polizei gerufen. Wenn die am Tatort auftaucht, können Zeugen bestätigen, dass Quayle eine Frau bedrängte – die inzwischen leider verschwunden ist. Und in Quayles Jackentasche wird sich ein Zettel finden mit Hinweisen auf seine bisherigen Verbrechen und auf das Cottage seiner Eltern, in dem sich sicher noch allerlei Spuren finden lassen.«
    Sie blickte von Matt zu Emily und wieder zurück. »Ich weiß nicht, was ihr vorhabt«, fügte sie hinzu. »Aber die drei sind ziemlich gut vorbereitet.«
    »In jedem Fall braucht ihr standesgemäße Garderobe, um überhaupt an diesem Galadinner teilnehmen zu dürfen«, ließ Joe näselnd verlauten. »Dort aufzufallen wie ein Vollidiot wird nicht im Sinne des Erfinders sein«, fügte er patzig hinzu.
    Matt gab einen gereizten Laut von sich. »Ich nehme an, die standesgemäße Garderobe befindet sich in dieser Tasche?«, fragte er.
    Joe zuckte beleidigt mit den Schultern, und Silly legte ihm lächelnd einen Arm darum. »Los, beeilen wir uns«, forderte sie die Runde auf, »sonst findet das Bankett ohne euch statt.« Damit griff sie entschlossen nach Emilys Hand und zog sie hinter sich her zur Tür.
    Es hätte schlimmer kommen können, dachte Emily, als sie an Silly vorbei in den kleinen Spiegel des Badezimmers blickte. Silly hatte ihr aus dem T-Shirt geholfen, ihr die Haare ausgewaschen und trocken geföhnt, und erst jetzt durfte Emily das Ergebnis begutachten. »Zum Glück sind sie nicht blau«, sagte sie tonlos, und Silly kicherte.
    »Joe meinte, violette Strähnen betonten deine Augen besser«, erklärte sie freundlich.
    Emily stöhnte.
    Silly legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Danke, dass du ihn das machen lässt«, sagte sie warmherzig. »Mit den männlichen Bewohnern Hollyhills hat er es oft nicht leicht.«
    »Warum nur?«, fragte Emily scheinheilig, und beide Mädchen mussten lachen.
    »Ja, warum nur?«, kicherte Silly. Sie nahm eine von Emilys Haarsträhnen zwischen ihre Finger und betrachtete sie gedankenverloren. »Du hast Matt doch gesehen. Und er ist nicht der Störrischste von allen.«
    Nicht? Emily räusperte sich. »Ist es immer so?«, fragte sie. »Ihr … wirbelt durch die Zeit und Joe zaubert passende Kostüme aus seinem Schrankkoffer?«
    »So ähnlich«, antwortete sie. »Wir haben alle unsere Fähigkeiten.« Sie legte den Kopf schief. »Wie viel hat Matt dir erzählt?«
    »Wie meinst du das?«
    »Hat er mit dir gesprochen? Darüber, wo wir herkommen? Über

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