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Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Titel: Zurück von den Toten - Dark Village ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Lied!“, sagte eine der anderen.
    â€žNee, echt, ich muss mich setzen!“ Nora winkte ab und taumelte zum Sofa. Sie war überrascht, wie vernebelt plötzlich alles um sie herum war.
    Sie ließ sich auf den Rand des Dreisitzers plumpsen und landete neben einem Jungen, dessen Gesicht sie nicht sicher zuordnen konnte. Sie blinzelte und suchte mit dem Blick den Tisch ab. Hatte sie ihr Weinglas hier abgestellt? Es war nirgends zu sehen.
    â€žWillst du einen Schluck?“
    Eine Hand kam in ihr Blickfeld und hielt ihr eine Flasche mit einer durchsichtigen Flüssigkeit hin. „Gin“, sagte der Typ neben ihr. „Echt gut.“ Er fand einen Plastikbecher, der noch einigermaßen unbenutzt aussah. Er füllte ihn zur Hälfte und stellte ihn Nora hin. „Hier. Probier mal.“
    In der Hoffnung, ein bisschen klarer zu sehen, zwinkerte Nora ein paar Mal und versuchte, ihn anzugucken. Er war blond und hatte freundliche Augen. Er sah ziemlich groß aus, obwohl er saß. Sie kam nicht auf seinen Namen, aber sie wusste, wer er war. Er ging in die Oberstufe und wohnte in der Nähe der alten Mühle. Und er sah nicht schlecht aus, da war sie sich ziemlich sicher. Sie erinnerte sich, dass sie das mal – in nüchternem Zustand – gedacht hatte.
    Sie griff nach dem Becher. Er lächelte und nickte ihr aufmunternd zu. Sie trank einen kleinen Schluck. Es schmeckte nach Tannennadeln und brannte im Hals. Ein Schauer lief über ihren Rücken, sie zögerte – und nahm noch einen Schluck.
    â€žSchmeckt doch nicht schlecht, oder?“, sagte er.
    â€žMmm“, machte sie.
    â€žNoch ein bisschen?“, fragte er und füllte ihren Becher bis oben hin, ehe sie antworten konnte.
    â€žDanke, das reicht!“
    Sie sahen sich an.
    â€žHallo“, sagte Nora.
    Er lachte. Sie lachte. Er saß da. Sie saß da. Er lachte wieder. Sie lachte wieder. Sie prosteten sich zu, und irgendwann sagte er, sie wäre okay. Ja, er benutzte dieses Wort. Okay. Kurz darauf fügte er über den Lärm von Guitar Hero hinzu: „Hab dich schon immer gut gefunden.“
    Sie freute sich. Er mochte sie und hatte sie schon immer gut gefunden! Sie kannten sich nicht, hatten noch nie richtig miteinander gesprochen. Demnach musste er sie aus der Ferne gut gefunden haben. Aber darüber machte sie sich keine Gedanken.
    Sie lachte viel und laut. Erlaubte seiner Hand, sich ihrem Bauch zu nähern, erst auf dem T-Shirt, dann ein winziges bisschen darunter. Sein Daumen strich über ihren Bauchnabel.
    Sie lachte noch mehr. Wie gut, dass sie den Rock angezogen hatte – denselben, den sie angehabt hatte, als sie mit Nick verabredet gewesen war. Diesmal würde sie davon Gebrauch machen. Jawohl! Sie würde ihn für diesen Jungen hochziehen. Ja genau, für diesen Jungen, der sie gerade im Arm hielt. Er war schließlich auch ganz okay. Und es würde bestimmt schön, denn er fand sie gut, und er fasste sie an, ohne dass sie lange darum bitten musste.
    â€žSigurd!“, sagte sie plötzlich.
    â€žJa?“, sagte er.
    So hieß er! Sigurd. Sie hatte gewusst, dass es irgendwas in dieser Richtung war. Simen, Sivert, Siggen, Siggulf …
    â€žHihi.“ Nora hielt sich die Hand vor den Mund. „Schöner Name.“
    â€žDu“, sagte er. „Kommst du mit nach oben?“
    â€žNach oben?“
    â€žJa.“ Er zeigte mit der Bierflasche zur Decke. „Kannst mir ja mal dein Zimmer zeigen.“
    â€žKlar“, sagte Nora.
    Schwankend stand sie auf. Er stellte sich neben sie und stützte sie. Nora kicherte an seiner Schulter. Er beugte den Hals, und plötzlich waren ihre Gesichter so nah beieinander, dass sie sich küssen mussten. Er schmeckte nicht speziell. Der Kuss war trocken und kurz.
    Sie griff nach seiner Hand und führte ihn quer durchs Wohnzimmer. Durch den Flur und die Treppe hoch in den ersten Stock.

7
    Benedicte konnte sich nicht erinnern, dass es jemals so schwierig gewesen war. Sie redete mit Trym. Dabei konnte sie nichts anderes denken, als dass sie bloß nichts Dummes sagen durfte und wie vollkommen unlogisch es war, dass es mit Trym plötzlich so kompliziert wurde.
    Trym ging schon immer in ihre Klasse. Seit neun Jahren sah sie ihn jeden Tag in der Schule. Trym war normal, Trym war wie immer. Trym. Trym!
Er hat ja nicht mal ein Auto
, schoss es ihr durch den Kopf. Sie konnte nicht fassen, woher dieser Gedanke jetzt auf

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