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Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Titel: Zurück von den Toten - Dark Village ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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egal!“
    â€žEgal?“ Vilde zeigte auf Nora. „Guck mal. Ist das egal?“
    Nora wartete ungeduldig darauf, dass der Song endlich anfing. Sie hob die Arme und grölte mehr, als dass sie sang: „Ääääwriboddi höööööarts …. saaam taaims.“
    Es klang total schief. Sie sang wie eine von diesen „Superstar“-Kandidaten, die später nur im Fernsehen gezeigt wurden, weil sie so peinlich waren.
    â€žNa ja.“ Benedicte unterdrückte ein Kichern. „Ist gar nicht so schlimm.“
    â€žDas soll nicht schlimm sein? Das da? Die schießt sich total ab.“ Vilde klopfte sich auf die Taschen, fand ihre Zigaretten und zündete sich eine an.
    Am Anfang hatte Nora noch versucht, ein Rauchverbot im Wohnzimmer durchzusetzen. Aber Vilde hatte vorgeschlagen, sie sollte einfach alles auf die älteren Jungs schieben. Nora hatte sie zweifelnd angesehen. Streng genommen hatte sie gar keine Erlaubnis, überhaupt ältere Jungs einzuladen. Hinterher ihrer Mutter gegenüber alles auf sie zu schieben, war vielleicht nicht unbedingt die schlauste Idee. Aber diese Zweifel waren schon ein paar Gläser her. Offenbar machte sie sich überhaupt keine Sorgen mehr.
    â€žEs ist doch wirklich Zeit, dass sie mal lockerlässt“, sagte Benedicte. „Und, mal ehrlich, sie ist hier zu Hause. Das ist doch kein Problem. Wenn ihr die Lichter ausgehen, tragen wir sie nach oben in ihr Zimmer.“
    â€žUnd dann kotzt sie das ganze Bett voll“, sagte Vilde.
    â€žMotz, motz.“
    â€žIch denke nur praktisch“, sagte Vilde.
    â€žJa, ja. Und weißt du was? Scheiß einfach drauf. Scheiß einfach auf alles, was praktisch ist. Heute ist Freitag und wir feiern mal richtig ab.“
    â€žPutzt du dann hinterher?“
    â€žJetzt will ich mich erst mal amüsieren.“ Mit einer übertriebenen Geste warf Benedicte ihre Haare zurück. „Ich bin blond, ich bin high und ich hab Lust auf eine süße Kleinigkeit. Gimme, gimme!“
    Vilde musste lachen. „Billig, billig. Viel Erfolg.“

4
    Der Bus war nur zu Hälfte besetzt. Nick hatte eine ganze Bank für sich allein. Draußen war es inzwischen dunkel geworden und durchs Fenster nicht viel zu erkennen. Er sah hauptsächlich sein Spiegelbild. Genau wie am Nachmittag in der U-Bahn.
    Am deutlichsten war das Bild, wenn es draußen richtig dunkel war. Wenn sie an Straßenlaternen oder an Häusern vorbeifuhren, wo Lichter brannten, wurde sein Spiegelbild nebelhaft und gespenstisch. Dann dachte er, dass es vielleicht am besten wäre, wenn er einfach verschwand, wenn er genauso gradweise unsichtbar würde. Wenn er sich in Luft auflöste. Zu einer stahlgrauen Nebelschwade würde, die auseinandertrieb, bis sie kein Bild mehr ergab.
    Unruhig rutschte er auf seinem Sitz hin und her. Er hasste solche Gedanken. Es gelang ihm nicht, sie abzuschütteln.
    Womöglich wäre die Welt ein besserer Ort, wenn es mich nicht gäbe … Sein Vater hatte wahrscheinlich ähnlich gedacht, als er den Kopf durch die Schlinge gesteckt und den Hocker weggetreten hatte. Als er den Druck um den Hals gespürt und gemerkt hatte, wie das Seil sich zusammengezogen hatte.
    Nick räusperte sich. Er legte die Hand über die Augen und wünschte sich, schlafen zu können. Aber es ging nicht. Obwohl er die Erschöpfung in jedem einzelnen Knochen fühlte. Sein Kopf arbeitete pausenlos, produzierte Gedanken, auf die er keine Antwort fand, und ließ ihn einfach nicht in Ruhe. Er fragte sich, ob sich irgendetwas ändern würde, wenn er heute Abend sein Ziel erreicht und seine letzte Mission erfüllt hatte. Wenn er keinen Grund mehr hatte, sich zu verstecken. Wenn es nichts mehr gab, wonach er suchen musste.
    Würde es einen Unterschied machen? Würde er sich im Inneren verändern? Würde er aufhören können, an Katie zu denken? Er glaubte es eigentlich nicht.
    Es gab jedoch einen winzigen Hoffnungsschimmer, dass er zur Ruhe kommen und fröhlich sein könnte. Vielleicht sogar glücklich.
    Aber, aber, was waren das für Gedanken? Damit konnte er doch wirklich nicht rechnen.

5
    Vilde drehte eine Runde und verschaffte sich einen Überblick. Sie machte ein paar Fotos mit ihrem Handy. Dann packte sie es weg, zündete sich eine Zigarette an und nippte an ihrem Weinglas.
    Everybody hurts war mehr als einmal nach allen Regeln der Kunst verunstaltet

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