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Zwanghafte Gier

Zwanghafte Gier

Titel: Zwanghafte Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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meist schmutzig ist.
    Swann ist klein, kleiner als sie, und trägt einen blauen, gut gebügelten Overall. Sein Haar ist mit Gel glatt gestrichen, obwohl es für Frankie mehr wie diese schleimige Brillantine aussieht, die Schauspieler in alten Filmen benutzt haben. Das schmierige Aussehen ist ihr unangenehm, aber trotzdem, sagt sie sich, wirkt er eigentlich ganz nett.
    Nicht dass nett irgendeine Bedeutung gehabt hätte.
    Nur das Klempnern zählt, nicht der Klempner selbst.
    Das heiße Wasser.
    »Vermutlich ist die Leitung irgendwo verstopft«, sagt er mit einer rührigen, ein wenig zu hohen Stimme. Er steht neben ihr am Spülbecken. »Aber wo? Das ist die große Frage.«
    »Ich hoffe, das Problem ist nicht allzu groß«, sagt Frankie.
    »Das kann ich noch nicht sagen«, erwidert Swann. »Nicht bevor ich die Stelle gefunden habe.« Er lächelt. »Das ist ein böser Kreislauf – wie so vieles, Mrs Barnes.« Er hält kurz inne. »Wenigstens haben Sie keine Betonfußböden. Das sollte helfen.«
    »Gut«, sagt Frankie.
    Sie glaubt, dass er darauf wartet, dass sie ihm einen Tee anbietet, aber das Einzige, was sie ihm im Augenblick anbieten will, ist die Tür. Als er hereinkam, wollte sie ihm sagen, er solle die Schuhe ausziehen, doch die Vorstellung seiner Füße war noch schlimmer, zumal sie sicher ist, dass Swanns Socken nicht täglich gekocht werden wie ihre. Vielleicht hätte sie ja Plastik auslegen sollen, aber das hätte ihren schönen Teppich verdorben. Außerdem will sie ohnehin keine Besucher empfangen.
    »Nun«, sagt sie, »wie genau wollen Sie die Stelle denn finden?«
    »Suchen Sie sich einfach einen Anfangspunkt aus«, antwortet Swann, »und dann lassen Sie uns das Beste hoffen.«
    »Das ist nicht gerade wissenschaftlich«, bemerkt Frankie.
    »Falls Sie sich um die Kosten Sorgen machen, so kann ich Ihnen versichern, dass ich alles tun werde, um sie so niedrig wie möglich zu halten. Darauf verstehe ich mich ziemlich gut, Mrs Barnes. Fragen Sie meine Kunden.«
    »Das ist nicht nötig«, sagt Frankie.
    »Ein paar dieser Häuser«, sagt der Klempner, »haben Falltüren, die Zugang zu den Leitungen unter dem Boden gewähren.«
    Frankie dreht sich der Magen um.
    »Mir ist Ihr Wintergarten aufgefallen«, fährt Swann fort.
    Das ist wie ein böser Traum.
    Ich hätte es wissen müssen.
    Vermutlich war ihr das sogar klar gewesen; sie hatte nur nicht gewusst, was sie tun sollte.
    »Ein sehr hübscher Wintergarten, wie ich hinzufügen möchte«, sagt Swann in schmeichlerischem Tonfall, »und ein nachträglicher Anbau, wenn ich mich nicht irre. Hat er einen freihängenden Boden?«
    »Ich bin mir nicht sicher ...«, antwortet Frankie.
    Sie will ihn raushaben.
    Sie muss ihn raushaben.
    »Das würde bedeuten, dass man zumindest zu einem Teil leicht Zugang findet, und man weiß ja nie. Mit etwas Glück beginnt der Ärger genau da.«
    »Das wäre schön«, sagt Frankie. »Aber Sie können jetzt noch nicht anfangen.«
    »Warum nicht?«, erkundigt sich Swann.
    »Weil ich weg muss. Eine Verwandte ist krank geworden.«
    »Das tut mir leid.«
    »Ja.« Frankie bewegt sich zur Küchentür. »Also, wenn es Ihnen nichts ausmacht ...«
    »Es ist natürlich Ihre Entscheidung.« Swann folgt ihr widerwillig. »Aber wenn ich schon mal hier bin ...«
    »Selbstverständlich bezahle ich Ihnen die Anfahrtskosten.« Früher am Tag hat sie zwei Plastiktüten vorbereitet, eine mit dem Minimum, die andere mit einhundert Pfund, und nun zieht sie die kleinere aus der Tasche und hält sie ihm hin.
    »Danke, Mrs Barnes.« Swann nimmt sie.
    »Das sind fünfunddreißig Pfund«, erklärt Frankie. »Sie können nachzählen, wenn Sie wollen.«
    »Ich bin sicher, dass alles stimmt. Danke«, entgegnet der Klempner. »Aber es geht nicht nur ums Geld.« Er schaut wieder in Richtung des Wintergartens. »Ihr Problem könnte sich verschlimmern, wenn sich niemand darum kümmert.«
    »Das wird schon geschehen«, erwidert Frankie.
    Das Bedürfnis, den Mann aus dem Haus zu bekommen, wird immer stärker.
    »Nur dass ich nicht immer Zeit habe ...«
    »Das erwarte ich auch nicht von Ihnen.« Sie öffnet die Haustür.
    »Aber Sie können sich darauf verlassen, dass ich versuchen werde, noch einmal wiederzukommen, sobald es Ihnen besser passt, Mrs Barnes. Ich bin stolz auf meine Arbeit.«
    »Gut«, sagt Frankie.
    Sie tritt zurück und beobachtet, wie er die Schwelle überquert. Ihm bleibt auch keine andere Wahl.
    Raus aus ihrem Haus.
    Hinterher muss Frankie zunächst

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