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Zwanghafte Gier

Zwanghafte Gier

Titel: Zwanghafte Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Augen verbarg sich irgendetwas, das ein paar der Jungs nervös machte.
    Jude jedoch versuchte, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, wann immer möglich.
    »Nette Tätowierung«, bemerkte er, als er zum ersten Mal den kleinen schwarzen Hasen auf Bolins rechter Schulter sah. Er sagte es einfach so dahin. Es gefiel ihm tatsächlich. Er erinnerte sich noch gut an die miesen Tattoos, die ein paar seiner Mitgefangenen im Jugendknast sich im Suff hatten machen lassen.
    »Weißt du, was das bedeutet?« Bolin schenkte Jude kaum einen Blick.
    Jude schüttelte den Kopf.
    »Es ist eine Art Symbol«, erklärte Bolin.
    Jude überlegte, für was ein Hase wohl stehen mochte. Das Einzige, was ihm einfiel, war Fruchtbarkeit, aber das wollte er lieber nicht sagen.
    »Denk mal an den Märzhasen«, sagte Bolin und ging davon.

20
    Nachdem er den Warmwasserhahn in der Küche aufgedreht hat, behauptet Andy Swann, dass Frankie keinen anderen Klempner gerufen hat.
    »Hätten Sie das getan«, sagt er, »würde ich es wissen.«
    »Können Sie das nun reparieren oder nicht?«, fragt Frankie und versucht, ihre Wut auf diesen kriecherischen Klempner zu unterdrücken, der sich gerade in einen richtigen kleinen Klugscheißer, ein richtiges Ärgernis verwandelt hat. In ein Risiko.
    »Nicht ohne es mir einmal genauer anzusehen«, antwortet Swann mit übertriebener Geduld.
    Mehr als ein Risiko.
    »Okay«, sagt Frankie. »Aber nicht im Wintergarten.«
    Sie gibt ihm noch eine letzte Chance.
    »Warum nicht?«, fragt Swann.
    »Weil da alles so schön neu ist, wie Sie letztens schon gesagt haben ...«, jetzt spielt sie die Geduldige, »und ich will nicht, dass da Unordnung hineinkommt.«
    »Aber«, widerspricht Swann, »genau das ist der Grund, warum ich dort anfangen will, Mrs Barnes. Weil ich darauf wette, dass alle anderen Falltüren im Haus – falls es welche gibt – festgerostet sind. So ist es immer. In dem Fall müsste man sie aufbrechen, und das schafft wirklich Unordnung. Bei einer neuen Falltür aber ist das anders, verstehen Sie?«
    Frankie weiß nicht, wie sie dem widersprechen sollte. Sie weiß, dass er recht hat; schließlich hat sie selbst ja festgestellt, wie leichtgängig die Falltür im Wintergarten ist.
    Noch eine allerletzte Chance.
    Sie atmet tief durch.
    »Mr Swann«, sagt sie, »ich bin zu dem Schluss gekommen, dass das Problem doch nicht so gravierend ist, und es tut mir leid, dass Sie deswegen extra den weiten Weg hier heraufgefahren sind. Aber ich habe Sie ja auch nicht darum gebeten.«
    »Ich konnte einfach nicht anders«, erwidert Swann mit einem Lächeln. »Es liegt halt in meiner Natur, mir Sorgen zu machen. Ich bin wie ein Hund mit seinem Knochen.«
    Wie ein kriecherischer Hund, denkt Frankie, mit diesem schleimigen Lächeln, als wäre das, was er zu sagen hat, klug oder auch nur ansatzweise originell.
    »Nun, Mrs Barnes, wie wollen Sie es haben?«, hakt er nach. »Wollen Sie mich einen Blick darauf werfen lassen, oder wollen Sie warten, bis das Problem außer Kontrolle gerät? Sollte das geschehen, kann ich Ihnen nicht garantieren, dass ich ... oder sonst jemand ... sofort zur Verfügung stehen wird.«
    Jetzt hört er sich an wie ein verdammter Zahnarzt.
    Frankie hasst Zahnärzte.
    »Das ist typisch für mich«, fährt Swann fort. »Ich lasse einen Kunden niemals im Stich, wenn ich erst einen Job angenommen habe – nicht einmal, wenn die Queen höchstpersönlich mich in den Buckingham Palace rufen würde.«
    Frankie würde ihm am liebsten ins Gesicht schlagen.
    »Also schön«, sagt sie stattdessen. »Wie Sie wollen. Sie haben gewonnen.«
    Sie wartet, während er nach draußen zu seinem Lieferwagen geht, um die Werkzeuge zu holen. Sie beobachtet ihn und weiß, dass sie jetzt einfach die Tür schließen, ihn nicht mehr hineinlassen und ihm sagen könnte, sie habe ihre Meinung wieder geändert, damit er sie in Ruhe lässt – nur dass er dann bei seinen Kumpels über sie lästern würde.
    Und das darf nicht geschehen.
    Das darf nicht geschehen.
    Also lässt sie die Tür offen und wartet darauf, dass er mit seiner Tasche wieder zurückkommt. Und sie tritt einen Schritt zurück, als er an ihr vorbeigeht. Schon gestern, als er zum ersten Mal hier gewesen war, hatte sie gewusst, wie schmutzig er ist. Es hatte sie Stunden gekostet, seinen Dreck und Gestank zu beseitigen. Wenn sie nur aufhören könnte, daran zu denken, wo er gewesen ist, wo er seine Hände und Arme hineinsteckt, worin er herumkriecht ...
    Nicht jetzt,

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