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Zwanzigtausend-Dollar-Date

Zwanzigtausend-Dollar-Date

Titel: Zwanzigtausend-Dollar-Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E McKay
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viel zu lange Claire beim Backen. Er wusste nicht einmal, warum er gehalten hatte. Weil er in der Frühstückspension, in der er ein Zimmer genommen hatte, keinen Schlaf fand, hatte er die Stadt früh am Morgen verlassen wollen. Auf dem Weg zum Highway war er am „Cutie Pies“ vorbeigekommen. Als er direkt davor parkte, war ihm gar nicht aufgefallen, dass im Innern des Diners Licht brannte.
    Das war vor gut einer Viertelstunde gewesen. Zuerst hatte er gedacht, das Licht sei ein Sicherheitslicht, das die ganze Nacht brannte. Doch dann hatte er die schattenhaften Bewegungen hinter der Durchreiche gesehen und erkannt, dass Claire in der Küche war.
    Sie war natürlich beim Backen. „Cutie Pies“ war berühmt für seine Donuts und Kuchen. Irgendjemand musste im Morgengrauen aufstehen, um das Gebäck für die Frühstücksgäste zu backen, die ab sechs erscheinen würden. Es fiel ihm schwer, sich Claire als diesen Jemand vorzustellen, als eine Geschäftsfrau, die vor fünf Uhr morgens aufstand.
    Die Claire, die er auf dem College gekannt hatte, schlief gern bis zehn. Sie hatte davon geträumt, in New York Kleider zu entwerfen. Sie hatte britischen Punk gemocht und Piercings in den Ohren. Und jetzt besaß sie einen Diner? Das passte einfach nicht zusammen.
    Und genau das machte ihn neugierig. Deshalb saß er immer noch hier in seinem Wagen und bemühte sich, einen Blick auf sie zu erhaschen, während sie geschäftig hinter der Durchreiche hin und her ging.
    Natürlich war ihm bewusst, dass dieses Verhalten nicht normal war. Es war irgendwie krankhaft, mitten in der Nacht vor dem Lokal von jemandem zu sitzen. Und ein bisschen ärmlich.
    Claire hatte schon immer diese Wirkung auf ihn gehabt. Während der wenigen Wochen, die sie auf dem College ein Paar gewesen waren, hatte sie gleichzeitig seine schlechtesten und besten Seiten zum Vorschein gebracht. Hatte ihn dazu verleitet, impulsiv und unlogisch zu sein.
    Der Schnitzer vom Vorabend war das beste Beispiel dafür. Warum hatte er für sie geboten? Wieso hatte er die Versteigerung derart ausarten lassen? Er wollte auf keinen Fall mit Claire ausgehen. Zum Henker, er wollte sie nie wiedersehen.
    Was hieß, dass es am klügsten wäre, die Stadt zu verlassen, bevor jemand ihn bemerkte, und sein Date mit Claire einfach sausen zu lassen.
    Matt hatte die Hand bereits am Zündschlüssel, als er sie durch die Durchreiche spähen sah.
    Natürlich konnte sie ihn nicht sehen. Das ging einfach nicht, wenn man von einem erleuchteten Raum in die Dunkelheit blickte. Trotzdem spürte er, dass sie wusste, dass er derjenige war, der da im Wagen saß. Sein Instinkt hatte ihn nicht getrogen, denn gleich darauf ging sie in den Gastraum, um von der Bar aus mit finsterer Miene durch die Vorderfenster zu schauen. Als sie dann die Eingangstür aufschloss, war ihm klar, dass es kein Entkommen mehr gab, und er stieg aus.
    Sie trug Jeans und ein pinkfarbenes T-Shirt, auf dem ein lächelnder Kuchen abgebildet war, der einem zuzwinkerte, und in nostalgischer Schrift „Cutie Pies“ stand. Sie hatte eine weiße Halbschürze umgebunden und ein Handtuch unter den Schürzenbändern stecken. Das Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zurückgenommen, und sie trug kein Make-up. Insgesamt sah sie sehr viel attraktiver aus, als eine Frau morgens um halb sechs aussehen durfte.
    Claire war nie klassisch schön gewesen. Ihr Kinn war ein bisschen zu spitz, ihre Nase ein wenig zu breit. Ihr Mund war schief, doch ihre Lippen waren unglaublich sinnlich. Man konnte ihr interessantes Gesicht stundenlang betrachten. Man konnte endlos lange in ihre Augen schauen, die einen kritisch intelligenten, aber immer freundlichen Ausdruck hatten.
    Normalerweise. Heute Morgen blitzten ihre Augen geradezu vor Ärger. „Was machst du denn hier?“
    Es gelang ihr, das Du wie eine Beleidigung klingen zu lassen. Sie stand, die Hände in die Hüften gestemmt, mitten in der Tür und verwehrte ihm so den Eintritt.
    Unerklärlicherweise versetzte ihm ihr Anblick einen Stich. Vielleicht bekam er ja gleich einen Herzanfall. Das wäre jedenfalls besser als die andere Möglichkeit, nämlich, dass eine lang verschüttete Zuneigung zu neuem Leben erwachte.
    Er wünschte, Claire würde schlechter aussehen, aber was hatte er eigentlich erwartet? Schließlich hatte er sie ja gerade am Vorabend auf der Bühne gesehen. Doch jetzt stand sie direkt vor ihm. Und plötzlich überkam ihn die Erinnerung daran, wie es war, sie zu küssen. Wie begierig sie

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