Zwei Herzen im Einklang

Je mehr Bezogenheit wir erleben, desto glücklicher und erfolgreicher sind wir.
    Der Versuch, unser Ego zu beschützen, ist ein Abwehrmechanismus und wird wie alle Verteidigungsstrategien genau das herbeiführen, wovor er uns schützen will. Da wir gebrochene Herzen und Niederlagen erlebt haben und sie immer noch in uns stecken, hat uns unser Ego überzeugt, dass wir diese schmerzlichen Orte in uns und das Ego selbst verteidigen müssten. Es hat uns davon überzeugt, dass wir das Ego seien.
    Nichts könnte zu mehr gebrochenen Herzen führen als dieser Glaubenssatz. Wenn wir Schmerz und Leid in uns verschließen, wird uns das Gesetz der Anziehung wieder und wieder Schmerz und Leid bringen. Deshalb müssen gebrochene Herzen und alte Niederlagen geheilt werden, sonst gehen wir anderen aus dem Weg und lassen es so aussehen, als ob sie uns ablehnten und auswichen. Oder wir versuchen wegen der Bedürftigkeit, die sowohl zum gebrochenen Herzen als auch zu dessen Verschlimmerung geführt hat, uns etwas zu nehmen – was früher oder später noch mehr gebrochene Herzen und Niederlagen nach sich zieht.
    Der Kurs in Wundern schlägt vor, dass wir unser Ego Christus übergeben. Der Kurs beschreibt Christus als die ganze
Sohnschaft Gottes, als Eines und ohne jede Getrenntheit. Dabei wird also das Prinzip von Trennung dem übergeben, was in Liebe und als Liebe eins ist und eine »Verlängerung« der Liebe Gottes ist.
    Der Schlüssel liegt darin aufzuhören, unser Ego zu verteidigen, und unsere Energie stattdessen in Freundschaft und Vergebung fließen zu lassen. Unsere eigene Harmlosigkeit erschafft eine gütige Welt. Jeder Bruch erzeugt Schmerz, und das Ego, das in solchen Brüchen geboren ist oder aus ihnen aufgebaut wird, will sogar noch mehr Brüche, bis wir derart überfrachtet sind, dass das Ego den Tod als Ausweg vorschlägt.
    Wenn wir so von Schmerz überfrachtet sind, flüstert uns das Ego ein, dass wir uns gar keine Nähe und Intimität leisten könnten, weil wir damit gar nicht umzugehen wüssten. Denn wenn wir einem anderen näher kommen, taucht das vergrabene Leid an der Oberfläche auf. Wir glauben, dass Nähe und Intimität diesen Schmerz verursacht hätten, und bemerken nicht, dass es das begrabene Leid ist, das nach oben kommt, um losgelassen zu werden, wenn wir mehr Nähe zu einem anderen erlangen.
    Dann entscheiden wir uns, dass es besser wäre, die Beziehung abzubrechen, bevor der andere herausfindet, wer wir wirklich sind. Dieses Gefühl, unzulänglich zu sein, ist aufgrund des Verlustes an Verbundenheit entstanden, wozu uns das Ego, sehr zu unserem eigenen Schaden, getrieben hatte. Dieser Pfad des Egos ist ein Leben voller Leid, das vermutlich in unseren Familien seinen Anfang nahm oder möglicherweise sogar auf der Ebene der Seele oder der Ahnen.
    Anstatt unser Ego zu verteidigen, ist es jetzt an der Zeit, in eine andere Richtung zu gehen. Es ist höchste Zeit, das Ego als
Berater in unseren Beziehungsfragen zu feuern. Da es das Prinzip von Trennung verkörpert, ist das Ego »Anti-Beziehung« und dreht sich nur um sich selbst und seine eigene vermeintliche Besonderheit – und das ist keine Beziehung, sondern ein Rezept für Leid und Einsamkeit.
    Deine Haltung, deine Einstellung – darauf kommt es wesentlich an, wenn es um deinen Erfolg in Beziehungen geht. Jedes Trauma, das du je gehabt hast, und jede negative Emotion zeigen an, dass du einen Fehler gemacht hast, indem du den Weg des Egos gewählt hast, um es weiter aufzubauen und zu verteidigen. Die Unabhängigkeit, die dir das Ego zu verkaufen sucht, ist nicht Selbstständigkeit, sondern Abspaltung, die auf Angst beruht und die dich mit anderen Rollen von Aufopferung und Bedürftigkeit einsperrt.
    Das Ego flüstert dir ein, dass du vor allem wegrennen solltest, was damit zu tun hat, ein Opfer oder Märtyrer zu sein, aber in Wahrheit baut es sich selbst auf den Knochen des Märtyrers und des Opfers in dir auf und verstärkt also deine Aufopferung und Bedürftigkeit nur noch mehr. Wenn du fortläufst, bleibt es weiterhin verborgen. Das ist keine Freiheit. Freiheit ist die Zuversicht, auf wahre Weise zu handeln, verbunden mit der machtvollen Fähigkeit, dies auch zu tun. Diese Art von Freiheit entsteht nur durch Bonding, durch innige Verbundenheit. Und doch rät das Ego zur Aufgabe von Bonding und zu einer unechten