Zwei Herzen im Einklang
Arnold übertragen.
Diese Einstellung von »Einer gewinnt, der andere verliert« hatte sich Sarah nie selbst eingestanden. Da es Vergleiche ohne Hassgefühle nicht geben kann, befragte ich Sarah über ihren Hass und wie viele sich selbst verabscheuende Persönlichkeitsanteile sie in sich hätte. Sie meinte, dass sie ein Bäckerdutzend, also dreizehn, in sich hatte, die in allen Altersgruppen auftraten, angefangen bei zwei Jahren bis zu ihrem jetzigen Alter. Diese Selbstanteile spürten alle Hass gegenüber jenen Menschen, die mehr zu haben schienen als sie. Das war ein weiterer Schock für die süÃe liebe Sarah, dass sie diese Aspekte ihrer selbst kompensiert und versteckt hatte.
Sarah konnte erkennen, wie all diese Konkurrenzmuster und die ständigen Vergleiche ihr Leben beeinflusst hatten, und sie war mehr als bereit, das nun loszulassen. So wurde es ihr möglich, jene Persönlichkeitsaspekte von sich selbst zu akzeptieren, ihnen zu vergeben und sie zu integrieren: ihr Gefühl der Minderwertigkeit, ihre Habgier, ihr ständiges Vergleichen, ihre Konkurrenzgefühle und das Gefühl der Schuld, weil sie einst ihren Bruder und heute Arnold zu verdrängen trachtete. Sie lieà dann auch die Geschichte ihres Ego-Plans los.
Als all das abgeschlossen war, erlebte Sarah eine Klarheit und Feinheit, die sie nie zuvor in ihrem ganzen Leben empfunden hatte. Sie fand heraus, dass ihre Gabe im Alter von drei Jahren für ihren Vater in einem Gefühl für Selbstwert bestand und dass das Geschenk des Himmels für ihren Vater, wie es durch sie kam, Glück und Zufriedenheit war.
Sarah war bereit, diese Gaben zu empfangen und sie mit ihrem Vater zu teilen. Im Alter von zwei Jahren war, wie sie herausfand, ihre Seelengabe die Heilung von emotionaler Bedürftigkeit anstelle von Vergleichen und Konkurrenzmustern.
Und das Geschenk des Himmels, um in ihrer Situation und ihrem Bruder zu helfen, war Harmlosigkeit. Sie stellte sich vor, bei der Geburt ihres Bruders dabei zu sein, und sie teilte diese Gaben mit ihm.
Wir untersuchten all die Opfer- und Unabhängigkeitsrollen, die in diesen Zeiten begonnen hatten, und dazu auch die Rollen des verlorenen Kindes, die sie angenommen hatte. Und wir integrierten diese Rollen mit den Abwehrmechanismen und »netten Rollen«, welche sowohl die dunkleren Rollen als auch den Hass und die Habgier verbargen und kompensierten.
Sarah fühlte sich ungeheuer erleichtert. Sie spürte endlich, dass sie sich für ihre GröÃe öffnen konnte, anstatt in den engen Grenzen zu leben, die durch die netten, süÃen Rollen bestimmt wurden, die das kompensiert hatten, was sie als nicht annehmbar empfunden hatte. Das führte dazu, dass Sarah nicht so gut mit Leuten umgehen konnte, die emotional hemmungslos oder bösartig waren. Sie berichtete, dass sie sich so fühlte, als ob ihr eine groÃe Last abgenommen wurde und sie endlich frei war, ganz sie selbst zu sein.
Was als eine relativ ruhige Sitzung für Sarah begonnen hatte, endete mit einem Peng! Sie kam aus einem Gefängnis heraus, obwohl sie noch nicht einmal wusste, dass sie in einem Gefängnis gesteckt hatte.
Lektion 39
Freunde helfen Freunden
Die Welt entwickelt sich weiter. Das Bewusstsein öffnet sich mehr und mehr. Wir sind dabei, allmählich den abgespaltenen, unabhängigen und übertriebenen maskulinen Zustand hinter uns zu lassen. Wir sind dabei, unsere Herzen zu öffnen. Nach Jahrtausenden schätzen wir wieder das Weibliche, ohne das wir nicht empfangen und auch keine Partnerschaft verwirklichen können. Wir erwachen für eine neue Welt jenseits einer ichbestimmten Angst und ohne Konkurrenzmuster, die auf Mangelvorstellungen beruhen. Wir kehren zu einer ebenbürtigen Gegenseitigkeit zurück, die auf Bonding aufbaut. Damit öffnet sich uns ein Weg, in der Welt so zu leben, dass Wohlergehen für alle möglich ist.
Dieser Sprung in die Interdependenz 11 , die wechselseitige und dabei ebenbürtige und partnerschaftliche Verbindung zwischen Menschen findet statt, weil eine einfache Idee an Wert gewinnt, der jeder zustimmen kann. Es ist das Konzept von »Freunde helfen Freunden«. Wenn wir realisieren, dass jeder unser Freund ist und dass wir dazu aufgerufen sind, mit jedem so umzugehen, wie wir das mit unserem besten Freund tun würden, dann wenden wir uns anderen Menschen mit derselben
Wärme und demselben Mitgefühl zu, wie
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