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Zwei Jahre Ferien

Zwei Jahre Ferien

Titel: Zwei Jahre Ferien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Bequemlichkeit bieten mußte, wie French-den. Die betreffende Höhle hätte sogar für die ganze Colonie ausgereicht, denn sie enthielt eine ganze Reihe anstoßender Hohlräume, aus denen man verschiedenen Zwecken dienende Zimmer machen konnte, statt sich dort mit der Halle und dem Store-room begnügen zu müssen.
    Dieser Tag wurde zur Untersuchung der Küste auf eine Strecke von zwei Meilen verwendet. Dabei schossen Doniphan und Croß einige Tinamus, während Wilcox und Webb einige hundert Schritte landeinwärts der Mündung des East-river verschiedene Grundangeln legten. Dadurch wurden ein halb Dutzend Fische von denselben Arten, welche im Rio Sealand vorkamen, gefangen – unter anderen zwei Barsche von ansehnlicher Größe. Von Schalthieren wimmelte es ebenfalls in den zahllosen Wasserlöchern zwischen den Klippen, welche im Nordosten den Hafen gegen den schweren Seegang schützten. Miesmuscheln und Patenen gab es hier in großer Menge und schöner Qualität. Diese Mollusken hatte man also hier ebenso an der Hand, wie die Seefische, welche unter dem grünen Tang, der am Fuße der Klippenbank angeschwemmt war, nach Nahrung gingen, so daß man nicht nöthig hatte, diese in vier oder fünf Meilen Entfernung zu sachen.
    Der Leser hat wohl nicht vergessen, daß Briant bei seiner Untersuchung der Mündung des Rio einen hohen Felsblock in Gestalt eines gewaltigen Bären erstiegen hatte. Doniphan fiel diese eigenthümliche Form ebenso auf. Als Zeichen der Besitznahme gab er deshalb dem kleinen, von jenem Felsen überragten Hafen den Namen Bear-rock-harbour (d. i. Hafen des Bärenfelsens), und dieser Name findet sich noch jetzt auf der Insel Chairman.
    Während des Nachmittags erklomm Doniphan und Wilcox den Bear-rock, um eine weite Aussicht über die Bai zu erlangen. Doch weder ein Schiff noch ein Land war im Osten der Insel wahrzunehmen. Der weißliche Fleck im Nordosten, der seiner Zeit Briant’s Aufmerksamkeit erregte, war jetzt nicht erkennbar, ob nun die Sonne schon zu tief am gegenüberliegenden Horizonte stand, oder jener überhaupt nicht vorhanden und Briant nur das Opfer einer Gesichtstäuschung gewesen war.
    Am Abend verzehrten Doniphan und seine Genossen ihre Mahlzeit unter einer Gruppe prächtiger Nesselbäume, deren niedrigste Zweige sich über den Wasserlauf hin erstreckten. Nachher erörterten sie die Frage, ob es nun am besten sei, sofort nach French-den zurückzukehren, um die zu einer dauernden Niederlassung in der Höhle des Bear-rock nothwendigen Gegenstände zu holen.
     

    Es war einer jener ungeheuren Tapire. (S. 309.)
     
    »Ich meine, wir dürfen damit nicht zögern, sagte Webb, denn die Zurücklegung des Weges um den Süden des Family-lake erfordert schon allein einige Tage.
    – Doch, wenn wir wieder hierher zurückkehren, bemerkte Wilcox, empfiehlt es sich wohl, über den See zu fahren, um gleich auf dem East-river bis zu dessen Mündung zu gelangen. Das hat Briant schon einmal mit der Jolle ausgeführt, und ich sehe nicht ein, warum wir nicht dasselbe thun könnten.
     

    Wilcox wies auf zwei Körper hin. (S. 310.)
     
    – Damit würde freilich Zeit gewonnen und uns eine große Anstrengung erspart, setzte Webb hinzu.
    – Was denkst Du davon, Doniphan?« fragte Croß.
    Doniphan überlegte eben diesen Vorschlag, der ihnen entschiedene Vortheile versprach.
    »Du hast Recht, Wilcox, antwortete er; wenn wir uns auf der Jolle einschiffen, welche Moko führen könnte…
    – Vorausgesetzt, daß Moko dem zustimmt, warf Webb mit etwas zweifelndem Tone ein.
    – Warum sollte er das nicht? erwiderte Doniphan. Steht mir nicht ganz ebenso wie Briant das Recht zu, ihm Befehle zu ertheilen? Uebrigens würde es sich nur darum handeln, uns über den See zu lootsen…
    – Natürlich muß er sich fügen! rief Croß. Wären wir gezwungen, unser gesammtes Material über Land hierher zu schaffen, so kämen wir damit nie zu Ende. Es ist auch zu bedenken, daß selbst der Wagen nicht überall durch den Wald fortkäme. Wir benützen also die Jolle…
    – Doch wenn man uns die Jolle verweigert? warf Webb wieder ein.
    – Uns verweigern! versetzte Doniphan. Wer sollte sie uns denn verweigern?
    – Nun, Briant!… Ist er nicht das jetzige Oberhaupt der Colonie?
    – Briant… verweigern! wiederholte Doniphan. Gehört die Jolle ihm etwa mehr als uns?… Wenn sich Briant erlaubte, sie uns vorzuenthalten…«
    Doniphan vollendete seine Worte nicht; es war aber herauszufühlen, daß sich der Herrschsüchtige in diesem

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