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Zwei Jahre Ferien

Zwei Jahre Ferien

Titel: Zwei Jahre Ferien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Wetter war bedeckt, ohne gerade mit Regen zu drohen, und der Wind schien sich dauernd aus Nordwest zu halten. Während dieses Tages legten die vier Knaben nur fünf bis sechs Meilen zurück, und als sie gegen fünf Uhr Abends an das Ende des Sees kamen, machten sie Halt, um hier die Nacht zu verbringen.
    Das waren die Ereignisse, welche sich seit den letzten Tagen des August bis zum 10. October in French-den zugetragen hatten.
    Doniphan, Croß, Wilcox und Webb waren jetzt also fern von ihren Kameraden, von denen sie gewiß keinerlei Rücksicht hätte trennen sollen. Ob sie sich wohl schon vereinsamt fühlten?… Ja, vielleicht Entschlossen aber, ihren Plan zu Ende zu führen, dachten sie einzig daran, sich an irgend einer anderen Stelle der Insel Chairman eine neue Existenz zu gründen.
    Am folgenden Morgen und nach einer ziemlich kalten Nacht, welche nur ein bis Tagesanbruch unterhaltenes Feuer erträglicher machte, bereiteten sich Alle, weiter zu ziehen. Das Südende des Sees bildete da, wo beide Ufer zusammenflossen, einen ziemlich spitzen Winkel.
     

    Doniphan begab sich nach dem anderen Ufer. (S. 300.)
     
    Das rechte Ufer verlief übrigens in fast genau gerader Linie nach Norden. Nach Osten zu erschien das Gebiet noch sumpfig, obwohl das Wasser dessen, sich einige Fuß über den See erhebenden, mit Gras bestandenen Boden nicht mehr bedeckte und ihn sogar einzelne mit Buschwerk geschmückte und von mageren Bäumen beschattete Erhöhungen mehrfach unterbrachen. Da diese Gegend weiterhin hauptsächlich aus Dünen zu bestehen schien, gab Doniphan ihr den Namen »Downs-lands« (Dünenland). Nicht willens, durch bisher unbekannte Gebiete zu ziehen, beschloß er, dem Ufer bis zum East-river und dann diesem bis zu dem von Briant schon besuchten Theile der Küste nachzugehen. Für später blieb es vorbehalten, die Gegend der »Downs-lands« bis zum Strande selbst näher zu untersuchen.
    Ehe sie weiter zogen, besprachen seine Begleiter und er den einzuschlagenden Weg.
    »Wenn die Entfernungen auf der Karte richtig angegeben sind, sagte Doniphan, so müssen wir sieben Meilen von hier auf den East-river treffen und könnten diesen ohne zu große Anstrengung im Laufe des Abends erreichen.
    – Warum aber schlagen wir nicht gleich eine Richtung nach Nordosten ein, um den Umweg nach der Mündung des Flusses abzuschneiden? bemerkte Wilcox.
    – Ja, das würde uns gut ein Drittel des Weges ersparen, setzte Webb hinzu.
    – Ganz gewiß, antwortete Doniphan; doch wozu sollten wir uns in dieses uns gänzlich unbekannte Sumpfgebiet, und vielleicht gar auf die Gefahr hin, doch wieder umkehren zu müssen, erst hineinwagen? Folgen wir dagegen dem Seeufer, so haben wir gegründete Hoffnung, unbehindert vorwärts dringen zu können.
    – Und überdieß, ließ Croß sich vernehmen, haben wir doch selbst ein Interesse daran, den East-river genauer kennen zu lernen.
    – Sicherlich, bestätigte Doniphan, denn dieser Fluß bildet die Verbindung zwischen der Küste und dem Family-lake. – Ziehen wir längs desselben hinab, so bietet sich obendrein Gelegenheit, auch einen Theil des benachbarten Waldes, den er durchströmt, zu besichtigen.«
    Nach diesen Worten setzte man sich, und zwar ziemlich schnellen Schrittes, wieder in Bewegung. Eine Art schmaler Pfad überragte um drei bis vier Fuß einerseits die Fläche des Sees, andererseits die weite, sich zur rechten Hand ausdehnende Dünen-Ebene. Da der Erdboden merkbar aufstieg, durfte man annehmen, daß das Aussehen der Gegend wenige Meilen weiterhin sich wesentlich verändern werde.
    Wirklich langten Doniphan und seine Gefährten gegen elf Uhr an einer kleinen, von mächtigen Bäumen beschatteten Einbuchtung an, wo sie etwas zu frühstücken beschlossen. Von diesem Punkte aus erhob sich, so weit der Blick reichte, eine verworrene Masse von Grün, welche den Horizont verdeckte.
    Ein im Laufe des Vormittags von Wilcox erlegtes Aguti lieferte die Mahlzeit, mit deren Zurichtung Croß, der Stellvertreter Moko’s als Küchenmeister, sich wohl oder übel abfand. Nachdem sie sich gerade Zeit genommen, auf glühenden Kohlen einige Fleischschnitte zu braten, sie zu verzehren und gleichzeitig mit dem Hunger auch ihren Durst zu löschen, drangen Doniphan und seine Begleiter auf dem Ufer des Family-lake weiter vor.
    Der Wald, an dessen Saume der See sich hindehnte, bestand auch hier aus denselben Baumarten, wie die Trapswoods der westlichen Seite, doch fanden sich hier mehr Bäume mit nichtabfallendem

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