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Zwei Jahre Ferien

Zwei Jahre Ferien

Titel: Zwei Jahre Ferien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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dem Boden hinabzuziehen.
    Während der Drachen sich aber herabsenkte, blickte Briant noch in der Richtung der von ihm wahrgenommenen Lichtscheine hinaus. Er erkannte dabei noch das Feuer von der Eruption und, weit näher am Ufer, das Lagerfeuer.
    Man kann sich wohl vorstellen, daß Gordon und die Uebrigen das Signal zum Abstieg mit größter Ungeduld erwartet hatten, denn die zwanzig Minuten, welche Briant oben in der Luft verweilte, erschienen ihnen über die maßen lang.
    Inzwischen handhabten Doniphan, Baxter, Wilcox, Service und Webb nach Kräften die Kurbeln der Winde. Auch sie hatten ja bemerkt, daß der Wind an Stärke zunahm und jetzt auch minder regelmäßig wehte. Sie empfanden das an den Stößen, welche die Schnur erlitt und dachten nicht ohne Besorgniß an Briant, der den Gegenstoß derselben ertragen mußte.
    Die Winde arbeitete also sehr rasch, um die zwölfhundert Fuß lange Schnur wieder aufzuwickeln, welche vorher abgerollt worden war. Der Wind frischte noch weiter auf und dreiviertel Stunde nach dem von Briant gegebenen Signal blies er schon mit voller Kraft.
    In diesem Augenblick mochte der Apparat noch gegen hundert Fuß über dem See schweben.
    Plötzlich erfolgte ein sehr heftiger Ruck. Wilcox, Doniphan, Service, Webb, Baxter, denen jeder Widerhalt fehlte, wären dabei bald zur Erde gestürzt. Die Schnur des Drachen war gerissen.
    Unter den wildesten Schreckensrufen erschallte da wohl zwanzig Mal der Name:
    »Briant!… Briant!«…
    Wenige Minuten später sprang Briant auf den Strand und rief mit lauter Stimme.
    »Bruder!… Bruder!… jauchzte ihm Jacques entgegen, der zuerst in seinen Armen lag.
    – Walston ist noch da!«
    Das waren die ersten Worte Briant’s, als seine Kameraden zu ihm herangekommen waren.
    Den Augenblick, als die Schnur riß, fühlte Briant nicht einen plötzlichen Sturz, sondern bemerkte, daß er in schräger Richtung und verhältnißmäßig langsam herniedersank, weil der Drache über ihm eine Art Fallschirm bildete. Jetzt hatte er nichts anderes zu thun, als aus dem Nachen frei zu kommen, ehe dieser die Oberfläche des Sees erreichte; kurz vor dem Untertauchen desselben sprang Briant kopfüber hinaus, und da er ein guter Schwimmer war, machte es ihm keine besondere Schwierigkeit, das höchstens noch vier-bis fünfhundert Fuß entfernte Ufer zu gewinnen.
    Während dessen war der von seinem Gegengewicht befreite Drache im Nordosten verschwunden und von der steifen Brise gleich einer riesigen »Seetrift« in die Ferne entführt.
Fünfundzwanzigstes Capitel.
    Die Schaluppe des »Severn«. – Costar krank. – Die Rückkehr der Schwalben. – Entmuthigung. – Die Raubvögel. – Das durch eine Kugel getödtete Guanako. – Der Rest in der Pfeife. – Strengere Wacht. – Heftiger Sturm. – Ein Knall. – Ein Aufschrei Kate’s.
     
    Am folgenden Tage und nach einer Nacht, während der Moko die Wache in French-den übernommen hatte, erwachten die von der gestrigen Aufregung ergriffenen jungen Colonisten erst zu sehr später Stunde. Dann aber sofort sich erhebend, begaben sich Gordon, Doniphan, Briant und Baxter nach dem Storeroom, wo Kate mit den gewohnten Arbeiten beschäftigt war.
    Hier besprachen sie sich über ihre Lage, welche noch immer eine höchst unsichere blieb.
    Jetzt waren, wie Gordon bemerkte, schon vierzehn Tage verflossen, seit Walston und dessen Begleiter sich auf der Insel aufhielten. Wenn die Ausbesserung der Schaluppe also bis jetzt nicht beendet war, so konnte das nur an dem Fehlen der zu einer solchen Arbeit nothwendigen Werkzeuge liegen.
    »Das muß wohl so sein, sagte Doniphan, denn eigentlich schien mir jenes Boot gar nicht so sehr beschädigt. Wäre unser »Sloughi« durch seine Strandung nicht ärger zugerichtet gewesen, so wäre es uns bestimmt gelungen, ihn wieder in seetüchtigen Zustand zu versetzen.«
    Wenn Walston indeß noch nicht abgefahren war, so durfte man deshalb noch nicht annehmen, daß es seine Absicht sei, sich auf der Insel Chairman festzusetzen. Denn dann hätte er unzweifelhaft auch das Innere derselben schon eingehender besichtigt, und French-den konnte dabei von seinem Besuche nicht verschont bleiben.
    Dieser Darlegung ließ Briant nun eine kurze Schilderung dessen folgen, was er in der Luft gesehen, und erklärte mit Bestimmtheit, daß nach Osten hin in nicht zu großer Entfernung Land zu finden sein müsse.
    »Ihr habt nicht vergessen, daß ich bei Gelegenheit unseres ersten Ausfluges nach der Mündung des East-river einen

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