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Zwei Jahre Ferien

Zwei Jahre Ferien

Titel: Zwei Jahre Ferien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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verschiedenen Ländern Europas der Neujahrstag.
    Mit welchem Jubel diese Ankündigung aufgenommen wurde, kann man sich leicht vorstellen. Selbstverständlich mußte es nun zum 25. December auch einen Festschmaus geben, für den Moko Wunder zu verrichten versprach. Service und er hatten auch fortwährend heimlich über diesen Gegenstand miteinander zu verhandeln, während Dole und Costar, denen das Wasser schon im Voraus im Munde zusammenlief, das wohlbewahrte Geheimniß zu durchschauen sich bemühten. Die Speisekammer war übrigens vollkommen ausgerüstet, um alles zu liefern, was zu einer Festtafel nothwendig erschien.
    Der große Tag kam heran. Auswendig, über der Thür der Halle, hatten Baxter und Wilcox in künstlerischer Anordnung alle Wimpel, Stander und Flaggen des »Sloughi« angebracht, was French-den ein besonders festliches Aussehen verlieh.
    Am frühen Morgen rief ein Kanonenschuß das lustige Echo des Auckland-hill wach. Es war eines der kleinen Signalgeschütze, das Doniphan durch die Wandöffnung der Halle vorgeschoben und das er zu Ehren der Christmas hinausdonnern ließ.
    Sogleich brachten die Kleinen den Großen ihre Neujahrswünsche dar, welche von diesen väterlich erwidert wurden. An das Oberhaupt der Insel Chairman richtete Croß sogar eine wirkliche Anrede, welcher Aufgabe er sich nicht ohne Erfolg entledigte.
    Jedermann hatte für diese feierliche Gelegenheit die beste Kleidung angezogen. Das Wetter war herrlich und vor wie nach dem Frühstück machte die ganze Gesellschaft einen Spaziergang längs des Sees oder veranstaltete auf der Sportterrace Spiele, an denen Alle Theil nehmen sollten. Vom Bord der Yacht waren Alle in England so beliebten Spielgeräthschaften mit hergeschafft worden, wie Kegel, Bälle, Schlägel und Ballnetze – für den »Golf«, der darin besteht, Kautschukbälle in verschiedene weit von einander entfernte Erdlöcher zu treiben; – für den »Foot-Ball«, bei dem ein großer Lederball mit dem Fuße fortzustoßen ist; für die »Bowls«, das sind unregelmäßig geformte Holzkugeln, welche mit der Hand geworfen werden, und bei denen es darauf ankommt, die durch ihre ovale Form entstehende Abweichung in der Richtung möglichst zu vermindern, und endlich für die »Fives«, ein Spiel, das an das Ballwerfen an eine Mauer erinnert.
    Der Tag verlief leider sehr schnell. Die Kleinen überließen sich ganz der ausgelassensten Freude, doch ging alles nach Wunsch ab, ohne daß es zu Zank und Streit gekommen wäre. Freilich war Briant fast ausschließlich in Anspruch genommen, Dole, Costar, Iverson und Jenkins zu unterhalten, ohne daß es ihm gelang, seinen Bruder Jacques zur Theilnahme bei deren Belustigungen zu veranlassen, während Doniphan und dessen gewöhnliche Parteigänger Webb, Croß und Wilcox trotz der Einwendungen des klugen Gordon eine Gesellschaft für sich bildeten. Als endlich durch einen zweiten Kanonenschuß die Eßstunde angekündigt wurde, liefen die jungen Tischgenossen eiligst herzu, ihre Plätze an der, im Eßzimmer des Storeroom bereitstehenden Tafel einzunehmen.
    Auf dem großen, mit blendend weißem Tischtuche bedeckten Tische nahm ein in einen großen Kübel gepflanzter und mit Grün und Blumen geschmückter Christbaum den Mittelpunkt ein. An demselben hingen kleine Fähnchen mit den vereinigten Farben Englands, Amerikas und Frankreichs.
    Moko hatte sich bei der Herstellung der Festtagsmahlzeit wirklich selbst übertroffen und zeigte sich nicht wenig stolz auf die Lobsprüche, die ihm, sowie seinem liebenswürdigen Gehilfen Service, zu Theil wurden. Ein gedämpfter Aguti, ein Ragout von Tinamus, ein gebratener, mit aromatischen Kräutern gewürzter Hase, eine junge Trappe mit erhobenen Flügeln und den Schnabel in die Luft haltend, wie ein schöner Fasan, drei Büchsen conservirtes Gemüse, ein Pudding – und was für ein Pudding! In Form einer Pyramide mit den gebräuchlichen kleinen Rosinen und Algarrobebeeren, der seit länger als einer Woche schon in einem Bade von Brandy lag, dann einige Gläser Weißwein, Sherry, Liqueure, Thee und zum Dessert noch Kaffee – das mußte wohl hinreichen, den Christmastag auf der Insel Chairman gebührend zu feiern.
    Briant brachte dann einen herzlichen Toast auf Gordon aus, den dieser erwiderte, indem er auf das Wohlsein der kleinen Colonie und auf die Erinnerung an die abwesenden Familien trank.
    Endlich – ein wirklich rührender Anblick – erhob sich Costar und dankte im Namen der Jüngsten Briant für die

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