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Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Titel: Zwei Maenner fuer Miss Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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beim Losgehen hatte fragen wollen. »Was weißt du eigentlich über Delfine, Conor?«
    »Delfine? Nicht viel – warum fragst du?«
    »Ich habe heute Morgen zwei Delfine in der Bucht hinter meinem Cottage gesehen.« Ich ziehe die Angel wieder hoch und schleudere die Angelschnur ins Meer zurück. »Gilt es als eine Art Glücksbringer, wenn man Delfine sieht?«
    »Das ist wirklich großartig, Darcy«, erklärt Conor und schaut aufs Meer hinaus. »Ich kenne mich mit Glücksbringern zwar nicht aus, aber ich glaube, da gibt es so ein altes Ammenmärchen, das mit Delfinen und dieser Insel zu tun hat.«
    »Tatsächlich?« Mein Blick schießt von der Angel zu Conor, während ich blindwütig die Angelschnur aufspule. »Was hat es mit diesem Märchen auf sich?«
    »Darcy, deine Angelschnur!« Conor deutet auf die Angel, als ich den Blinker so weit hereinhole, wie es nur geht, und mir dabei beinahe die Angelschnur reißt.
    »Oh, Entschuldigung. Soll ich die Angel wieder rauswerfen?«
    »Auswerfen. Ja.« Conor grinst.
    Ich reiße die Arme nach hinten und werfe die Angelschnur aus. Conor beobachtet, wie sie ins Meer fliegt.
    »Das Ammenmärchen, Conor«, erinnere ich ihn. »Was ist damit?«
    »Das war ein guter Wurf, Darcy, darauf kannst du wirklich stolz sein. Oh, tut mir leid, aber ich bin mir nicht sicher. Ich kann mich nur daran erinnern, dass es irgendetwas mit einem Delfin zu tun hatte. Kaum zu glauben, wie viele Mythen und Legenden sich um Tara ranken.«
    »Wirklich? Als da wären …?« Wieder schaue ich zu ihm hinüber. Das hier ist deutlich spannender, als einem Stück Schnur dabei zuzuschauen, wie es auf dem Wasser schaukelt. Irgendwie ist mir das Interesse fürs Angeln abhandengekommen, als Conor seine Arme weggenommen hat.
    »Willst du die Angelschnur nicht aufspulen?«, fordert Conor mich auf.
    Also drehe ich mich wieder zum Meer um und spule die Angelschnur auf.
    »Eamon ist der Mann, mit dem du dich über so etwas unterhalten solltest«, fährt Conor fort und freut sich, als der Blinker wieder auf den Wellen tanzt. »Er ist der Experte für sämtliche Geschichten rund um Taras keltische Vergangenheit.«
    Plötzlich, während ich spule, spüre ich ein starkes Ziehen an der Leine.
    »Conor, ich glaube, ich habe etwas gefangen!«, rufe ich panisch, als ich die Schnur nur noch ganz schwer aufkurbeln kann. »Schnell, hilf mir!«
    Conor starrt auf meine straff gespannte Angelschnur draußen im Meer. »Das hast du wohl, Darcy«, grinst er. »Dann wollen wir mal deinen ersten Fisch reinholen.«
    Anstatt mir, wie erhofft, die Angel abzunehmen, zeigt mir Conor fachmännisch, wie ich den Fang einzuholen habe – was sich als deutlich komplizierter erweist, als ich gedacht habe. Ich war der Meinung, man spult die Leine auf, und zack, ist der Fisch im Netz; das wäre deutlich einfacher gewesen. Aber nein – ich muss stückchenweise und sehr langsam die Angelschnur aufspulen, damit der Fisch auch ja am Haken bleibt. Immer wieder halte ich Conor die Angel hin, damit er sie übernimmt, doch er lehnt jedes Mal ab mit der Erklärung, ich müsse den Fisch selbst hereinholen. Der ganze Prozess dauert eine Ewigkeit, und der Fisch selbst scheint so groß zu sein, dass ich am Ende vollkommen erschöpft bin.
    Als der Fisch endlich in die Nähe des Strandes kommt, zieht sich Conor die Socken und Stiefel aus, krempelt die Hose hoch und watet mit einem Kescher ins Wasser. Damit fängt er den Fisch ein und bringt ihn mir triumphierend. Mein natürlicher Instinkt ist, vor der schleimigen, nassen Kreatur, die sich im Netz windet, zurückzuweichen. Doch Conor sieht mich so begeistert an, dass ich mich gezwungen fühle, still stehen zu bleiben und meine Beute erfreut zu begutachten.
    »Was schätzt du? Der muss doch mindestens zehn Pfund schwer sein! Ich hätte nicht gedacht, dass der Fisch so groß ist. Super gemacht, Darcy.«
    »Ja, ähm, fantastisch!« Misstrauisch beäuge ich den Fisch und wünsche mir, Conors Begeisterung teilen zu können.
    »Den werden wir heute Abend schön grillen.«
    »Du meinst, wir werden den essen?«, frage ich entsetzt und starre den Fisch an, der sich am Boden des Netzes krümmt und windet.
    »Na klar. Du hast bestimmt noch nirgendwo so frischen Lachs gegessen.«
    Conor holt eine Art Gummiknüppel aus seiner Tasche hervor. »Vielleicht schaust du lieber kurz woandershin.«
    »Warum? Oh, ich verstehe.« Mir wird klar, dass der Gummiknüppel den Chancen des Fisches, jemals wieder ins offene Meer hinauszuschwimmen,

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