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Zwei Schritte hinter mir

Zwei Schritte hinter mir

Titel: Zwei Schritte hinter mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah McClintock
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Seil gefunden, mit dem du gefesselt worden bist. Die Hütte gehört offenbar einem Onkel eines alten Freundes von Gregg. Sie steht seit fast fünfzehn Jahren leer. Greggs Freund war seit dem Tod seines Onkels nicht mehr dort. Er war überrascht zu hören, dass sie überhaupt noch steht. Aber Gregg wusste davon. Und du hattest recht mit der Nacht, in der du entführt wurdest. Gregg hatte eine Fahrt um den Birch Lake angesetzt. Er sollte dorthin fahren und wieder zurückkommen.«
    »Aber er ist nicht hingefahren?« »Er ist gefahren. Aber er ist sechs Stunden später aufgetaucht als vereinbart. Er hat dem Manager erzählt, dass es an einem der Aufstellungsorte für die Maschinen einen familiären Notfall gegeben hatte.« Sergeant Andruksen hielt einen Augenblick inne, damit ich das verarbeiten konnte. »Wir haben auch einen Tankstellenbetreiber in der Nähe von Ogden gefunden, der sich daran erinnert, dass Gregg dort am späten Samstagabend getankt hat.«
    »Ogden?«, fragte ich. »Das ist doch gar nicht in der Nähe von Birch Lake.«
    »Nein, das ist es nicht, was einen Teil der Verspätung erklärt«, sagte Sergeant Andruksen. »Birch Lake liegt nicht weit von Angel Falls, und es liegt noch näher an
der Hütte. Wir haben die Umgebung überprüft, um zu sehen, ob jemand ihn in der Nähe der Hütte gesehen hate, und sind dabei auf den Tankstellenbetreiber gestoßen. Wir haben auch mit dem Manager des Ladens gesprochen, wo deine Mutter das Medaillon und die Kette für Gregg gekauft hat. Er hatte noch eine Kopie der Quittung und konnte die Kette als identisch mit der identifizieren, die er deiner Mutter verkauft hat.«
    Ich konnte es immer noch nicht glauben.
    »Gregg ist ein Serienmörder.«
    Sergeant Andruksen schwieg einen Moment. »Was die anderen beiden Mädchen angeht, die entführt wurden«, sagte er schließlich, »beide wurden in flachen Gräbern beerdigt, das heißt, sie sind nicht entkommen wie du. Jemand hat sie begraben – wahrscheinlich derselbe, der sie ermordet hat. Sie waren mit einer Kette gefesselt, nicht mit einem Seil. Und wir haben keinen Beweis dafür, dass sie betäubt worden sind.«
    Zuerst verstand ich nicht, was er mir damit sagen wollte. Was für einen Unterschied machte es, dass Gregg bei den anderen beiden Mädchen Ketten und bei mir ein Seil verwendet hatte? Was für einen Unterschied machte es, dass sie nicht betäubt worden waren? Dann fiel mir ein, was Derek Fowler in der Schule allen erzählt hatte: dass es bei Serienmördern immer um Muster und Rituale ging. Sergeant Andruksen wollte mir sagen, dass das, was mir passiert war, nicht
zu dem passte, was den anderen beiden Mädchen geschehen war.
    »Sie glauben also nicht, dass Gregg diese beiden auch entführt hat?«, sagte ich.
    »Da sind wir uns ziemlich sicher. Die DNA wird uns das bestätigen. Aber er hatte Angst, dass wir genau das annehmen, besonders wegen all der belastenden Beweise, die wir dafür hatten, dass er uns angelogen hat. Deshalb hat er gestanden.«
    Ich begann zu zittern, als ich daran dachte, was das bedeutete.
    »Dann ging es also um mich«, sagte ich. »Er wollte mich umbringen.«
    »Er hat das Verschwinden der beiden anderen Mädchen ausgenutzt«, sagte Sergeant Andruksen leise. »Er hat die Ähnlichkeit zwischen ihnen und dir in Bezug auf Alter und Aussehen bemerkt. So konnte er es aussehen lassen, als ob du das dritte Opfer seist. Er hat dich betäubt, gefesselt und ließ dich in dieser Hütte liegen, wo er ziemlich sicher sein konnte, dass dich niemand finden würde – bis es zu spät war. Er sagt, er hätte vorgehabt, irgendwann zurückzukommen und …« Er beendete den Satz nicht. Das musste er auch nicht. Ich dachte daran, wie die anderen Mädchen gefunden worden waren.
    »Aber warum?«, fragte ich. »Warum sollte er mir so etwas antun?«

    »Er sagt, er hätte es getan, weil er deine Mutter liebt.«
    »Er hat es für sie getan?«
    Sergeant Andruksen schüttelte den Kopf. »Er tat es weil … als er deine Mutter kennenlernte, waren sie beide allein. Du warst im Norden bei deinem Großvater. Er sagte, seitdem du zurück bist, wäre alles anders geworden. Er wollte sie für sich haben. Er sagte, sie hätten Pläne gehabt.«
    Sie wollten ein Geschäft aufbauen. Mit dem Geld, das uns mein Vater hinterlassen hatte.
    »Er hat auch gesagt, jedes Mal, wenn du dich mit deiner Mutter gestritten hättest, hat sie gesagt, sie müssten noch warten. Sie hat ihm gesagt, dass sie nicht wollte, dass du dich nach dem Unfall

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