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Zwei Seelen - eine etwas andere Weihnachtsgeschichte (German Edition)

Zwei Seelen - eine etwas andere Weihnachtsgeschichte (German Edition)

Titel: Zwei Seelen - eine etwas andere Weihnachtsgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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Sünder.“
    „Nein, nein! Ich will sie! Ich will einen Handel!“
    „Fällt dir nie was Neues ein?“
     
    Lisa versuchte, die Bilder in ihrem Kopf festzuhalten. Es gelang ihr nicht. 
    „Nein, ich … ich bin ganz verwirrt“, stammelte sie. Weitere Bilder drängten sich in ihr Bewusstsein. Ein Lastwagen. Christbäume, die im roten Schnee lagen. Roter Schnee?
    Lisa kniff die Augen zusammen. Worte hallten durch ihren Geist, Worte, die ihr Angst machten.
     
    „Zwei Seelen gegen zwei Seelen!“
     
    „Ben? Was ist mit unserem Baby? Wie geht es Sarah ... ist sie ...?“
    Er küsste ihre Hände. Ein warmes, erleichtertes Lächeln erreichte seine Augen.
    „Es ist alles gut. Ihr zwei müsst zwar noch eine Weile hierbleiben, aber ihr seid über den Berg. Alles wird gut!“, versprach er, und eine wahre Flut an Tränen bahnte sich ihren Weg.
    „Ich hatte solche Angst!“, gestand er mit gebrochener Stimme. 
    Lisa hatte Mühe zu schlucken. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Die Erleichterung durchströmte sie wie ein Lavastrom, aber zugleich ergriff eine eisige Kälte von ihr Besitz. Hatte sie – oder hatte sie nicht – einen Handel mit dem Teufel gemacht?
    „Ben? Ich muss etwas wissen!“, fragte sie drängend, und ihr Blick bohrte sich in seinen.
    „Hat es einen Unfall gegeben? Mit einem Lastwagen, der Weihnachtsbäume geladen hatte?“
    Ben lächelte und zuckte mit den Schultern.
    „Du bist verwirrt. Ruhe dich aus und mach dir keine Sorgen – alles ist gut. Und ich schwöre dir, Lisa, ich lasse dich nie wieder allein. Nie wieder.“
    Er griff in seine Tasche und holte das kleine Päckchen hervor, welches er ihr eigentlich erst morgen hatte geben wollen.
    „Hier, meine Süße. Mach es auf. Es ist mein Versprechen, von nun an immer für dich und Sarah da zu sein. Wenn du es willst …“
    Der Lastwagen … der rote Schnee … Lisa blinzelte, und die Bilder verschwammen. Nur die kleine Schachtel mit der glänzenden lila Schleife blieb bestehen. 
    „Mach du sie auf, ich kann mich kaum rühren“, bat sie Ben und lächelte.
    Als ihr Blick auf den Ring fiel und sie in Bens tränennasse Augen sah, wusste sie es: 
    Sie würde einen Pakt mit dem Teufel schließen, um ihr Glück festzuhalten!

V.
     
     
     
    Notaufnahme
     
    I n der Notaufnahme eilte eine Schwester im grünen Kittel durch die Gänge. Erleichtert sah sie die beiden Ärzte auf sich zukommen.
    „Da sind Sie ja! Wo waren sie denn? Haben sie es schon gehört?“, rief sie und wedelte mit der Akte in ihrer Hand.
    „Immer die gleichen Fragen“ , schimpfte der dunkelhaarige Arzt mit kratziger Stimme.
    „Was?“
    „Nichts, der Kollege hat schlechte Laune“ , versuchte der Blonde, die Wogen zu glätten.
    „Der weihnachtliche Wahnsinn geht weiter!“, erklärte die Schwester mit sich überschlagender Stimme. „Der Mann mit der Schussverletzung hat es nicht geschafft. Er ist auf dem Weg in den OP gestorben. Aber wir haben gerade einen Verkehrsunfall reinbekommen.“
    „Als hätten wir am Tag vor Weihnachten nicht schon genug zu tun.“
    „Wer bekommt ihn denn?“
    „Wer will ihn?“, fragte sie und hob die Akte. 
    „Ich will den Verkehrsunfall – ich muss ihn unbedingt haben“ , erklärte der Dunkelhaarige und nahm die Akte an sich.
    Die Schwester eilte weiter. Sollten die beiden das doch unter sich klären.
    „Du kommst heute kaum raus aus dem Operationssaal“ , gab der Blonde zu bedenken.
    „Egal! Ich will diese OP! Wir könnten einen Handel machen“ , schlug der andere vor. 
    Der Blonde verdrehte die Augen.
    „Fällt dir nie was Neues ein?“
     

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