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Zwei sind eine zu viel

Zwei sind eine zu viel

Titel: Zwei sind eine zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Busch
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Konferenzraum und er war ihm dankbar für seine Diskretion.
    „ Emma, was ist passiert?“
    Seine Beherrschung war eindeutig in Gefahr. Er griff nach ihrer Hand und streichelte mit dem Daumen über ihren Handrücken. Ihr Kinn bebte und ihre Hände zitterten. Dass sie sich vor Scham die Bluse zuhielt, zerriss ihm fast das Herz. Ihre Beine wackelten und das, obwohl sie auf dem Stuhl saß.
    Er kochte bei der Vorstellung, dass sie misshandelt und geschlagen worden war, und verfluchte sich, dass er nicht zu r Stelle gewesen war, als sie ihn g e braucht hatte. Wenn der Typ, der sie so zugerichtet hatte, sie vergewaltigt hatte, würde er die Beherrschung verlieren und den Mistkerl umbringen.
    Er spürte, wie sein Herz sich vor Liebe weitete. Gott, wie hatte er sie ve r misst. Sie so zu sehen, brachte ihn fast um.
    Sie blickte ihn an, ohne dass sie ein Wort herausbekam, ihr Körper zitterte unkontrolliert. Er zog sein Jackett aus und legte es ihr über die Schultern. Sie hatte einen Schock. Sie begann zu schluchzen und klammerte sich an seine Brust. Er vergaß, was er sagen wollte. Unermessliche Erleichterung erfüllt ihn und ließ sie fester in die Arme schließen. Sie erwiderte seine Umarmung und er war dankbar dafür.
     
    *
     
    Emma kuschelte sich in Simons Jacke und spürte die Wärme, die noch darin steckte. Es roch ein bisschen nach seinem Eau de Toilette. Sogleich fühlte sie sich besser und ein klein wenig geborgen. Es war schön ihn und seine Sorge um sie zu spüren. Anscheinend war sie ihm doch nicht egal.
    „ Das war Jörn Römer.“ Ihre Stimme klang zittrig und sie musste sich b e mühen, ihre Tränen zurückzuhalten, während sie sprach. „Aus der Druck e rei.“ Sie berührte ihre schmerzende Wange. Das geschwollene Auge bekam sie kaum noch auf. „Er hat mich im Aufzug abgepasst und …“ Sie erzählte Simon alles.
    Als sie fertig war, ging es ihr besser. Die Tränen waren versiegt und sie sah ihm fest in die Augen. „Simon, könntest du mich noch mal in den Arm ne h men?“
    Er sah aus, als wartete er nur auf eine solche Bitte. „Komm her.“
    Vorsichtig, als wäre sie aus Glas , zog er sie in seine Arme und hielt sie fest. Sie hörte sein Herz schlagen. Auch seins schlug viel zu schnell. Sie rieb e r schöpft ihren Kopf an seiner Brust und genoss das Gefühl, gehalten zu we r den. „Halt mich einfach ein bisschen. Dann geht es gleich wieder.“
    Seine Umarmung war alles, was sie im Moment brauchte. Seine Wärme und sein Geruch riefen ein Gefühl der Ruhe in ihr wach. Sie entspannte sich a u tomatisch. Er hielt sie, legte sein Kinn gegen ihren Kopf und streichelte ihr leicht über den Rücken.
    „ Diana, rufen Sie die Polizei. Wir werden Anzeige erstatten. Die sollen j e manden herschicken“, sagte er und streichelte sie weiter.
    Diana hatte sich dezent im Hintergrund aufgehalten. Emmas Erzählungen hatten sie blass werden lassen. Jetzt nickte sie und verschwand aus dem Ko n ferenzraum.
    „ Emma, ich muss mit dir reden.“
    Er ließ sie kurz los und setzte sich auf den Stuhl neben sie. Danach zog er sie zu sich auf seinen Schoß. Sie kuschelte sich wieder an seine Schulter. Ihr war immer noch kalt.
    „ Gestern ist eine ganze Menge schiefgelaufen. Und das war mein Fehler.“
    Sie verspannte sich auf seinem Schoß. Ihre Augen begannen erneut zu schwimmen.
     
    *
     
    „ Ich habe vergessen, Martina darüber zu informieren, dass du die Vorlesu n gen an der Uni besuchst und dass es dir erlaubt war, später zur Arbeit zu kommen.“ Bei dem Gedanken, warum sie zu spät zur Arbeit gekommen war, breitete sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen aus. „Martina hätte dir nicht kündigen dürfen. Du hast nichts falsch gemacht.“ Er drückte sie etwas mehr an sich, aber sie war verspannt wie ein Brett.
    „ Ich möchte, dass du wieder zurückkommst. Aber nicht als Praktikantin. Ich möchte dich als festen Bestandteil unseres Redaktionsteams. Du bist gut und ich hätte dich sowieso nicht zurück in deine kleine Buchhandlung gehen lassen.“
    Er streichelte sie sanft über den Arm und wartete auf eine Reaktion von ihr. Warum sagte sie nichts?
    „ Emma, hast du mich verstanden? Ich möchte dich als feste Mitarbeiterin in unserem Redaktionsteam einstellen.“
    Sie nickte und setzte sich auf seinem Schoß zurecht. „Ja. Ich hab dich ve r standen.“ Sie sah ihm in die Augen und sah unsagbar traurig aus. „Ich nehme den Posten an.“ Sie lachte nicht und strahlte auch nicht. Nicht so, wie sie es sonst

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