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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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Himmels, er hatte verloren. Es wollte ihm so scheinen, als hätte ihn sein merkwürdiges Glück letztendlich verlassen. Er müsste sich völlig neu orientieren, beispielsweise müsste er lernen, vorsichtig zu sein. Er konnte nicht länger durch diese Welt stolpern und dabei die Münze werfen, in die auf einer Seite »Leben« und auf der anderen »Tod« eingraviert stand. Künftig wollte er sein Schicksal selbst in die Hand nehmen.
    Rhys wusste auch genau, wo und mit wem er das zu tun gedachte.

27
    E s war gegen Mittag, als sie am nächsten Tag nach Buckleigh-in-the-Moor zurückkehrten, jeder von ihnen ritt auf einem der vier Gespannpferde. Sie boten wahrlich einen seltsamen Anblick. Die Dorfbewohner schwärmten aus ihren Häusern, um zu verfolgen, wie sie einer nach dem anderen, Rhys, Bellamy, Cora und ihr schwer in Mitleidenschaft gezogener Kutscher, über die Landstraße und in den Hof des Three Hounds klapperten.
    Rhys war es gar nicht recht gewesen, als sie in der gestrigen Nacht unterwegs Quartier bezogen. Mit jeder Faser seines Herzens hatte er sich danach gesehnt, so bald als möglich zu Meredith zurückzukehren. Vor ihr auf die Knie zu fallen, ihr seine Liebe einzugestehen, sie für alles, was er ihr angetan hatte, um Verzeihung zu bitten. Welche Worte er dafür verwenden wollte, vermochte er sich noch nicht vorzustellen. Nun, drei ganz besondere Worte standen unwiderruflich fest. Darüber hinaus hoffte er schlicht auf eine Eingebung im rechten Augenblick.
    Coras Knöchel hatte indes einen Arztbesuch erforderlich gemacht, und sie hatten allesamt kleinere Blessuren, die es zu behandeln galt. Hinzu kamen andere grundlegende Bedürfnisse: eine Rast, eine Mahlzeit, vernünftige Sättel. Er hatte sich dazu gezwungen, sich in Geduld zu üben und auszuharren.
    Nun waren sie angekommen, und er mochte keine Sekunde länger warten. Kaum dass er sein Pferd anhielt, saß er ab und eilte zur Tür des Gasthofs.
    Gideon Myles trat ihm in den Weg. Der Mann löste sich aus dem Eingang. Er hinkte. Sein Gesicht war ein einziger blutunterlaufener Batzen, seine Miene entschlossen. Er war ein Mann, der ein Ziel vor Augen hatte.
    Aber es war nicht Rhys.
    Er drängte sich geradewegs an Rhys und Bellamy vorbei und eilte zu Cora, um ihr vom Pferd herunterzuhelfen.
    »Cora.« Er schloss das Mädchen in seine Arme, vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. »Cora, Gott hab Dank, du bist zurückgekehrt. Ich wachte auf, und du warst fort, und ich besaß nicht die Kraft, mich auf die Suche nach dir …« Er umarmte sie innig. »Ich hätte dich niemals gehen lassen dürfen. Du gehst mir nie wieder fort.«
    »Hmpf.« Rhys räusperte sich geräuschvoll.
    Myles löste sich aus der Umarmung. Sein prüfender Blick heftete sich auf den Bluterguss auf Coras Wange und den zerrissenen Saum ihres Umhangs. »Was ist mit dir geschehen?« Er schickte einen flammenden Blick zu Rhys und Bellamy. »Sollte einer von Ihnen Hand an das Mädchen gelegt haben, bringe ich ihn eigenhändig um.«
    Rhys versetzte ungeduldig: »Oh, plötzlich kümmert Sie das Wohlergehen des Mädchens?«
    »Natürlich kümmert es mich. Und zwar keineswegs plötzlich.« Er rieb mit seinen Händen über Coras Arme. »Ich liebe sie, mehr als mein eigenes Leben. Hätte das neulich bereits gesagt, wenn mir nicht jemand seine Faust ins Gesicht geschleudert hätte.«
    »Wirklich?«, fragte Cora heftig blinzelnd. »Du … du liebst mich?«
    »Ja, wirklich.« Er zog sie ein Stück von den anderen fort. »Ich liebe dich. Und ich habe eine Frage an dich, aber meine Eitelkeit verbietet es mir, sie zu stellen, so wie ich zugerichtet bin.«
    »Man weiß nie, wozu es gut ist«, sagte sie schüchtern. »Mir ist zu Ohren gekommen, dass ich gutem Aussehen und Charme zu leicht verfallen soll.«
    »Im Moment fehlt es mir an beidem.«
    »In der Tat.« Sie lächelte, fächerte mit ihren Fingern durch sein Haar. »Und wenn es die Sache wert ist, läuft die Frage dir gewiss nicht davon.«
    »Verstehe.« Ein verstohlenes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Du beabsichtigst, mich zuvor einer Prüfung zu unterziehen?«
    Sie nickte und schlang ihre Arme um seinen Nacken.
    »Gutes Mädchen. Das solltest du auch tun.« Er senkte sein Gesicht auf ihres und küsste sie stürmisch. Und recht ausgiebig, wenn man den geschwollenen Zustand seiner Kieferpartie berücksichtigte.
    Während die versammelte Menge dem jungen Paar zujubelte, trat Bellamy an Rhys’ Seite. »Das enthebt mich der Mühe, einen neuen

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