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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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Platz für sie zu finden.«
    Gideon Myles interessierte ihn nicht weiter. Rhys drängte es zu seinem eigenen Wiedersehensglück. »Wo zum Teufel ist Meredith?«
    »Würdest du mir bitte die Schere reichen?« Von ihrem Standort oben auf der Kiste stützte Meredith ihr Gewicht auf den Fensterrahmen und lehnte sich seitwärts, sie streckte einen Arm aus. »Sie liegt gleich da, bei dem Spitzenstoff.«
    »Hier?« Sich mit einer Hand das aschblonde Haar raufend, sondierte Darryl die Berge aus Stoff und Garnrollen, bis er die gesuchte Schere fand. Dann eilte er durch die Kammer des Cottages zu ihr und drückte ihr mit einer galanten Verbeugung das Gewünschte in die Hand. »Da ist sie.«
    »Danke dir, Darryl.«
    Der Jugendliche grinste. »Stets zu Diensten, Mrs. Maddox.«
    Meredith widmete sich wieder ihrem Vorhaben. Sie rollte eine Rolle Zwirn vom oberen Rand des Fensters bis zum Sims, ehe sie das Garn in der richtigen Länge abschnitt. Dann schlang sie sich den Faden sicherheitshalber um den Hals und begann, in die Breite zu messen.
    »Was ist das?«, erkundigte sich Darryl.
    »Was ist was?«
    »Das da.«
    Als sie nach unten blickte, gewahrte sie ein missgestaltetes Stück Holz in seiner Hand, das er prüfend hin und her drehte.
    »Das sind Blumen«, sagte sie.
    » Sind Sie sicher? Also für mich sieht das aus wie Gemüse. Ist das da nicht ein Kohlkopf? Und das Holz da ähnelt Sellerie.«
    »Das dort ist eine Tulpe. Es sind Blumen.« Sie lächelte stumm in sich hinein und wandte sich wieder ihren Messungen zu.
    »Wenn Sie das sagen.«
    Sie vernahm einen dumpfen Aufprall, als Darryl die Tulpe achtlos zu den anderen warf.
    »Sie scheinen mir sehr beflissen, diese Vorhänge zu nähen«, stellte er fest. »Weswegen die Eile, Mrs. Maddox? Ich dachte, die Instandsetzung der Taverne hätte Vorrang für Sie.«
    »Die Schänke lässt einen ohnehin nie zur Ruhe kommen.« Die Stirn konzentriert in Falten gelegt, zog sie die Unterlippe zwischen die Zähne. »So, das hätten wir«, murmelte sie, nachdem sie das letzte Fenstermaß genommen hatte. Und an Darryl gewandt fügte sie hinzu: »Ich möchte lediglich, dass das Cottage bei der Rückkehr Seiner Lordschaft hübsch aussieht. Dass es wie ein trautes Heim anmutet.«
    Darryl kicherte verlegen. »Mrs. Maddox, Lord Ashworth wird nicht zurückkehren.«
    »Oh doch, das wird er«, entgegnete Meredith. »Ich weiß, er wird zurückkommen. Irgendwann.« Hoffentlich bevor weitere vierzehn Jahre verstrichen. Doch einerlei, wie lange es währte, sie wollte warten. Nenn es Schicksal. Nenn es unerschütterlichen Glauben. Ganz gleich, was es war, sie schien sich bei Rhys mit jener Krankheit angesteckt zu haben, die einem den Verstand verwirrte, und sie mochte nicht geheilt werden.
    »Nein, Mrs. Maddox.« Darryls Stimme klang seltsam zuversichtlich. »Er kommt nicht zurück.«
    Meredith drehte langsam den Kopf zu ihm. »Wie habe ich das zu verstehen?«
    Sein linkes Auge zuckte, als er ihr ein selbstzufriedenes Lächeln schenkte. »Er wird diesem Ort künftig kein Ungemach mehr bereiten. Ich habe dafür Sorge getragen. Buckleigh-in-the-Moor ist von der Ashworth-Linie befreit. Für immer.«
    Ihr Herz fing an, ein wenig schneller zu schlagen, obschon sie sich dazu ermahnte, Ruhe zu bewahren. Es war das Geschwätz von Darryl Tewkes. Gewiss war es bloß eine seiner abstrusen Geschichten. Sie stieg von der Kiste, und ihre Füße trafen mit einem hohlen Geräusch am Boden auf. »Darryl, was sagst du da?«
    »Ich nahm mich der Sache an. Für Sie. Für uns alle.« Er hob ein Stück Spitzenstoff auf und schickte sich an, es zu falten. »Sind Sie darüber denn nicht froh?«
    »Nein. Nein, ich bin darüber nicht froh.«
    »Nun denn. Ich weiß, Sie sind eine Frau, die auf eigenen Füßen steht, und Sie belieben, die Dinge auf Ihre Weise zu regeln, dennoch dürfen Sie es mir nicht verübeln, Mrs. Maddox. Er ließ mir keine Wahl. Wir versuchten alles, ihm zu vermitteln, dass er verschwinden soll, aber der Mann schlug sämtliche Hinweise in den Wind. Das mit den Fackeln war vergebliche Mühe, genauso wenig nützte es, die Fundamente seines Cottages zu zerstören. Ich versuchte, ihn mit einem Steinbrocken zu treffen, aber das scheiterte ebenfalls.«
    »Das warst du ?«
    Meredith war hellauf entsetzt. Als Gideon heute Nachmittag aufgewacht war, hatte sie mit ihm bei einer Kanne Tee ein längeres Gespräch geführt. Unter anderem hatte er geschworen, dass er an Rhys’ Verletzungen in jener Nacht in den Ruinen

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