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Zwei wie wir: Roman (German Edition)

Zwei wie wir: Roman (German Edition)

Titel: Zwei wie wir: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Tamm
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Kilometern macht sie kehrt. Ich bleibe an ihrer Seite. Wir haben immer noch kein Wort miteinander gesprochen.
    Dann erreichen wir den Punkt, an dem mein Wagen steht. Ich stoppe, beuge mich keuchend nach vorne und halte mir die Seiten. Sie läuft weiter. Nach ungefähr hundert Metern dreht sie sich um und lächelt. Dann trabt sie weiter und verschwindet aus meinem Blick.
    A l s ich Sascha erzähle, dass ich nicht bereit wäre, Inna einfach so aufzugeben, zuckt er mit den Schultern und sagt: »Na ja, Gott, tu, was du nicht lassen kannst. Mir ist ja nur wichtig, dass du überhaupt wieder deine Augen für eine Frau öffnest. Wenn es zufällig dieselbe ist, mit der du die letzten fünfzehn Jahre verbracht hast, soll es mir recht sein.«
    »Danke, Sascha.«
    »Kein Problem. Und jetzt lass uns was essen gehen.«
    G e rrit, dem ich das Gleiche erzähle, klopft mir anerkennend auf die Schulter. »Super Entschluss, Alex. Die Jammerlappen-Tour der zurückliegenden Wochen muss echt aufhören. Ich bin stolz auf dich.«
    »Das Problem ist, dass ich einfach außer Übung bin, was Frauen angeht. Ich habe seit fünfzehn Jahren keiner mehr den Hof gemacht.«
    »Stimmt, aber dafür hast du einen entscheidenden Vorteil, glaub mir. Die Frau, um die du dich jetzt bemühen willst, kennst du ziemlich gut. Du weißt, was sie mag und was sie nicht mag. Das solltest du ausnutzen.«
    Ich sehe Gerrit lächelnd an. »Danke für den Tipp. Ich habe auch schon spontan ein paar Ideen.«
    A m nächsten Morgen bitte ich Bernd, seinen Laptop anzuwerfen. Ich google mich durch verschiedene Floristen-Homepages, aber anstatt mich für einen Anbieter zu entscheiden, schicke ich einfach an alle einen Auftrag ab. Rote Rosen. Und zwar gleich die Jahresernte. Ich werfe sozusagen florale Streubomben über Inna ab. Das wird sie nicht kaltlassen.
    Z w ei Tage später gleicht das Schuster’s seinerseits einem Blumenladen. Inna hat sämtliche Sträuße zurückgeschickt. Kostenpflichtig. Die Briefe, die in den Umschlägen zwischen den Blüten stecken, sind ungeöffnet.
    Den alleinerziehenden Müttern, die auch heute mal wieder zwei Drittel der Gäste ausmachen, gefällt die neue Deko im Laden. Mir nicht. Darum drücke ich jeder von ihnen einen Strauß in die Hand. Dann rufe ich ein paar der Blumenläden an und sage ihnen, dass sie weitermachen sollen. Ich flirte so, wie die Amerikaner Krieg führen: So lange Bomben abwerfen, bis der Gegner kapituliert.
    A b ends läuft Cyrano de Bergerac mit Gérard Depardieu im Fernsehen. Ich sehe zwar weder so blendend aus wie Christian von Neuvillette noch habe ich eine so monströse Nase wie Cyrano. Aber trotzdem bringt mich der Film auf eine gute Idee.
    Am nächsten Morgen passe ich Walter Tugenthat ab, ein Schanzenbewohner und Stammkunde im Schuster’s. Walter ist Schriftsteller, trinkt jeden Morgen bei mir seinen Kaffee und hat mir schon oft von seinen Büchern erzählt. Er schreibt romantische und sehr erfolgreiche Liebesromane. Ich lege ihm meinen Fall dar, er zuckt mit den Schultern und macht sich bereitwillig an die Arbeit.
    In den folgenden Tagen bekommt Inna jeden Tag einen so hinreißenden Liebesbrief, dass ich mich glatt in mich selbst verlieben würde, wenn ich diese Briefe wirklich geschrieben hätte.
    Das muss einfach funktionieren! Inzwischen sind auch Erik und Bernd in den Plan eingeweiht und warten voller Spannung darauf, was geschieht. Und ob Inna im Schuster’s auftaucht.
    Eine Woche später allerdings steht Walter Tugenthat kleinlaut vor meinem Tresen und erklärt mir, dass Inna ihn angerufen und zum Essen eingeladen hätte.
    »Wie bitte? Warum das denn?«, frage ich verdutzt.
    »Na ja, wegen der Briefe halt.«
    »Aber die habe ich ihr doch geschickt. Und ich habe sie auch unterschrieben.«
    »Sie hat mich angerufen und rundheraus gefragt, ob ich zu deinem Ghostwriter geworden wäre. Ich habe es natürlich abgestritten, aber sie hat’s mir nicht geglaubt.«
    »Na, super.«
    »Und dir soll ich ausrichten, dass du alles nur noch schlimmer machen würdest mit so einem Scheiß.«
    J u lian taucht wieder mal im Laden auf. »Hey, Alex.«
    »Hey, Julian. Was geht?«
    »Frag bitte ganz normal: Wie geht’s dir? Was geht sagt man nicht mehr, wenn man alt ist. So wie du.«
    »’tschuldigung.«
    »Schon gut.«
    »Also, wie geht’s dir?«
    »Schlecht. Inna nervt total. Geht mir total auf den Sack. Ach ja, und lass den Blödsinn mit den Blumen, okay. Sie schmeißt sie sofort in die Mülltonne.«
    Ich seufze

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