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Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition)

Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition)

Titel: Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Salchow
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Abenteuer dann auch noch einen kleinen Jungen zur Folge hatte, war niemals geplant und verletzt mich nicht nur aufgrund der Tatsache, dass sie mir verbietet, ihn zu sehen, weil ich keine Beziehung zu ihr wollte, sondern vor allem, weil es unser Kind hätte sein müssen, Ness. Deines und meines.
Bitte verzeih mir, dass ich das erwähne. Es muss dich nur noch mehr schmerzen.
Als du dich von mir getrennt hast, habe ich gemerkt, dass man sehr wohl auf Sex verzichten kann, zumindest dann, wenn einem klar wird, dass jede Frau nur ein kläglicher Ersatz für dich wäre. Auch wenn du es mir nicht glaubst, ich habe seit unserer Trennung keine Frau mehr getroffen. Kein Sex, kein Abenteuer, erst recht keine Beziehung. Weil da immer du warst, tief in meinem Herzen.
Und jetzt? Jetzt bin ich zurück und versinke in der absurden Vorstellung, dass du mir doch verzeihen könntest. Ich gebe mich einem geradezu lächerlichen Vorhaben hin, dich zurückzugewinnen. Und glaub mir, ich weiß, dass es lächerlich ist. Aber es ist nun mal das Einzige, das ich versuchen kann und will. Du bist nach wie vor meine Antwort auf alles. Und du wirst es immer bleiben.
Ich weiß, dass ich mich wie ein verlogener Schwächling benehme, der auf Knien angekrochen kommt. Und vermutlich bin ich das auch. Ein Schwächling. Aber eben, weil du mich schwach machst, Ness. Ich vermisse dich. Ich möchte dich berühren, in den Arm nehmen, einfach bei dir sein. Immer. Und für immer.
Was kann ich tun, damit du mir noch eine Chance gibst? Ich erwarte gar nicht, dass es wie früher wird oder dass wir da anknüpfen, wo wir aufgehört haben. Du warst und bist die Frau, mit der ich mein Leben verbringen möchte, nicht umsonst habe ich dir damals einen Antrag gemacht. Aber ich würde mich auch damit zufriedengeben, einfach nur ein Freund für dich zu sein. Denn ein Leben komplett ohne dich ist viel schlimmer als die Vorstellung, es zwischen uns langsam angehen zu lassen.
Ich liebe dich, Ness. Mehr als alles andere.
Bitte melde dich. Von mir aus auch mit einem Tritt in den Hintern. Brüll mich an, schlag mich, tu, was du willst. Aber bitte tu es mit mir.
Ich brauche dich.
Alles Liebe
Lenny

    Sie hasste es, wenn man sie Ness nannte. Noch viel mehr hasste sie allerdings die Tatsache, dass sie noch immer Gefallen daran fand, wenn er sie so nannte. Er, der Einzige, der sie jemals so hatte nennen dürfen.
    Mit tränenverschleiertem Blick faltete sie den Brief zusammen und schob ihn unter ihr Kissen. Aus unerklärlichen Gründen brachte sie es nicht übers Herz, ihn zu zerreißen. Umso mehr ärgerte sie sich darüber, dass sie überhaupt über seine Worte nachdachte. Dass sie sich fragte, was davon ernst gemeint war und was einfach nur zum Ziel hatte, sie weichzuklopfen. Viel erschreckender war jedoch die für sie völlig neue Frage, ob es überhaupt einen Unterschied machte, ob er meinte, was er sagte, oder ob er nur die Dinge sagte und aufschrieb, von denen er glaubte, dass sie sie hören wollte. Denn das Ziel war bei beiden Varianten dasselbe: Er wollte sie zurück.
    Seufzend ließ sie sich rücklings aufs Bett fallen und starrte an die Decke.
    Warum tat er das? Warum wühlte er sie derart auf? Hatte er denn keine Ahnung, wie schwer es ihr gefallen war, sich endlich etwas Neues aufzubauen? Die Fähigkeit, nach vorn zu schauen und sich voll und ganz in der Unbefangenheit fallen zu lassen, die nicht zuletzt auch die Affäre mit Gregor für sie bedeutete, hatte ihr sehr viel Kraft abverlangt.
    Affäre. Genau das war das Problem. War es denn wirklich eine Affäre ? Oder war es der Beginn einer neuen Art der Beziehung, die irgendwann ebenso wichtig werden könnte wie das, was sie einst mit Lenny geteilt hatte?
    Lennys Vorteil, den er auch jetzt wieder schamlos auszunutzen versuchte, bestand zweifellos darin, dass er Vanessa so gut kannte. Aber war es deshalb nicht umso unmoralischer, dass er sie damals so fies hintergangen hatte?
    Vanessa setzte sich aufrecht, eine geradezu symbolische Bewegung, die durch eine häufig aufgekommene Frage hervorgerufen wurde: Hätte er ihr die Seitensprünge mit Diana gestanden, wenn sie nicht selbst dahintergekommen wäre? Und wie lange wäre das noch weitergegangen?
    Wütend wischte sie sich die Tränen aus dem Augenwinkel.
    Nein, es war lediglich der Kampfgeist, der aus Lenny sprach. Und die Kränkung darüber, sie verloren zu haben, nachdem ihre Anwesenheit all die Jahre stets selbstverständlich für ihn gewesen war. Noch himmelschreiender war

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