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Zweifel in Worten

Zweifel in Worten

Titel: Zweifel in Worten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger
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Körperchemie? Es macht uns wirklich traurig, so etwas zu lesen. Sie kann so viel mehr sein! Aber Dir das zu erklären oder zu versichern, ändert vermutlich nichts an Deiner Haltung.
    Du wolltest wissen, wieso wir diese Anzeige geschaltet haben: Ein Freund von uns hat etwas Ähnliches getan und ist total begeistert davon. Er fand darüber neue Kontakte, nicht zwangsläufig für Sexdates , sondern Freundschaften. Er machte uns neugierig und deshalb haben wir es als Experiment angesehen und einfach mal ausprobiert. Ob es uns primär um Freundschaften oder Sex ging, schwer zu sagen. Jedenfalls ging es nicht darum, anonyme Partner für einen Dreier zu finden. Und wir haben das vorher noch nie gemacht und werden es auch nicht noch einmal machen. Die tatsächlich zum Teil schon perversen Angebote haben uns davon überzeugt, dass wir auf diese Art nur schwer jemanden finden werden, der unseren Vorstellungen entspricht.
    Sei es in Sachen Kultur, Niveau oder Interessen.
    Bislang gefällt uns der Kontakt zu Dir. Nur diese grundlegende Traurigkeit, die aus jedem Deiner neuesten Sätze zu schreien scheint, finden wir nicht so schön.
    Aber gut, wenn Du darüber reden magst, machst Du es einfach, okay?
    Thema Fechten: Nein, wir können Dir keinen Verein empfehlen, aber falls wir uns mal persönlich treffen sollten, also regelmäßig, gibt es durchaus eine Möglichkeit zum Training.
    Du denkst, Du sähest langweilig aus? Wie erklärst Du Deine ‚Feldversuche‘ in Sachen Körperchemie denn dann? Was wir bisher so gesehen haben, benötigen grade die Jungs, die sich gern auf Beutezug begeben perfekte Körper und ziemlich hübsche Gesichter. ;)
    Aber genug davon. Mir fallen gerade keine neuen Fragen ein, zumindest keine, die derzeit wichtiger wären als die danach, ob Du über Deine Traurigkeit reden magst.
    Oh, doch, wie sieht’s aus, wärest Du einem in jeglicher Hinsicht unverbindlichen Treffen abgeneigt?
    Liebe Grüße
    Gabriel und Sam
    „Das hast du toll geschrieben, mein Engel.“
    „Wenn mir die Anweisungen an die Teamleiter auch mal so flüssig von der Hand gingen“, stöhnte Gabriel genervt. „Ich bin schon wirklich froh, dass ich dir nicht auch noch welche schicken muss ...“
    Sam lachte fröhlich auf. „Meinst du, ich sollte mal wieder rüberfliegen und gucken, ob Emilio alles hinkriegt?“
    „Nein, natürlich nicht. Also? Hast du schon gegessen?“
    „Ich bin grad erst rein und habe Helmi noch nicht einmal begrüßt! Los, komm! Die restlichen Mails kannst du später abarbeiten, jetzt essen wir erst und dann will ich mal ein paar Bücher ausleihen ...“
    Gabriel zog erstaunt die Augenbrauen hoch. „Du willst was?!“
    „Na ja, so ein ... Lektor ... wird doch wohl ein Büro in der Zentrale der Bibliotheken haben oder nicht? Ich finde, wir könnten ihn uns mal anschauen, so auf die Entfernung ...“
    „Weil man in Büros ja auch immer hineinsehen kann? Ich glaube nicht, dass er im Kundenbereich sitzt.“
    „Versuch macht kluch !“ Sam lachte und Gabriel spürte, wie er sich von dessen Laune anstecken ließ. Schließlich nickte er.
    „Aber er wird heute nicht mehr dort sein, die Bücherei müssen wir also auf morgen Vormittag verschieben.“
    „Ja, stimmt. Du könntest aber gleich mal deine Datenbanken aufrufen und gucken, ob da überhaupt ein Frank arbeitet.“
    „Du willst ihm nachspionieren? Das sind ja ganz neue Töne!“
    Sam grinste. „Eigentlich hoffe ich, dass da irgendwo ein Foto zu finden ist ...“

Komplizierter Kontakt

    Frank sah auf die Email, die das Pärchen ihm am frühen Abend geschickt hatte. Seinen Salat hatte er bereits gegessen, den Rest für morgen im Kühlschrank deponiert, und danach hatte er beschlossen, dass es Zeit wurde, seinen Außenleseplatz endlich einzurichten.
    Er war zum Baumarkt gefahren und hatte sich eine bequeme Gartenliege, einen kleinen Tisch und einen Sonnenschirm gekauft, mehrere Blumenkästen, Erde und natürlich auch etliche Pflanzen.
    Als er im Herbst hierher gezogen war, hatte das noch keinen Sinn gemacht, aber jetzt im April wollte er endlich alles einrichten und seine vier mal vier Meter messende Dachterrasse, die an sein Wohnzimmer anschloss, zu einem zweiten, ebenso gemütlichen, aber sonnigeren Leseplatz gestalten.
    Für die Fahrt zum Baumarkt nahm er seinen Wagen, der ansonsten recht stiefmütterlich behandelt in der zum Haus gehörenden Tiefgarage vor sich hin rostete. Nicht wörtlich, dazu war das Auto zu neu und zu gut gepflegt, aber Frank hatte es

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