Zweifel
ist perfekt. Er kennt die Ausrüstung, er hat fast sechzig umfassende Untersuchungen als Referenz und halt mich für blöd, aber ich mag ihn. Und sei mal ehrlich, keiner von den restlichen Bewerbern ist auch nur ansatzweise so qualifiziert wie er. Wir brauchen ihn, Bo. Seit Oleander House ersticken wir in neuen Fällen. Wir brauchen Hilfe und genau so jemanden haben wir gesucht. Komm schon!«
Bo zupfte am Ende seines Zopfes. »Stört es dich gar nicht, dass er mit Cecile geflirtet hat?«
Eine Sekunde lang fühlte sich Sam, als wäre jeglicher Sauerstoff aus dem Raum gewichen. Bos tatsächlicher Grund dafür, dass er Dean nicht einstellen wollte, war ihm überdeutlich. Zumindest für ihn. Er fragte sich nur, wie offensichtlich es für die anderen war.
»Mich hat es nicht gestört, also ist der Rest wohl völlig irrelevant.« Cecile verschränkte die Arme vor der Brust und blickte Bo streng an. »Davon mal abgesehen, hat er es nicht wiederholt, nachdem er erfahren hat, dass David und ich zusammen sind. Also verstehe ich nicht, warum das deine Entscheidung beeinflusst, ihn einzustellen oder nicht.«
David grinste und stieß Bo mit dem Ellbogen in die Seite. »Es macht dir doch nichts aus, dass er mit Sam geflirtet hat, oder?«
Die zornige Röte in Bos Gesicht war Antwort genug. Er starrte auf einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand und schwieg. Davids Kinnlade klappte herunter und Sam unterdrückte ein Aufseufzen.
Cecile stieß ungeduldig die Luft aus und gab David einen Klaps auf den Arm. »Hörst du jetzt auf damit? Bo befürchtet vielleicht, dass Dean mehr Zeit mit Flirten als mit Arbeit verbringen wird. Oder vielleicht hat er Angst davor, dass Dean und Sam miteinander ausgehen und es ihre Arbeit beeinträchtigt.« Sie sah Bo mit großen Augen an. »Ist es das, Bo?«
Bo blinzelte und schob seine Hände in die Hosentaschen. »Hm. Ja. So in etwa, ja.«
David lachte. »Das ist alles? Scheiße, Bo, hat es dich jemals gejuckt, was hier abgeht? Ich und Cecile? Andre und...« Trauer erfüllte Davids Augen. »Ja. Gut. Wie auch immer. Ich glaube nicht, dass es ein Problem wäre, wenn Sam und Dean was miteinander hätten. Und das ist ein verdammt großes ‚ Vielleicht‘ .«
»David hat recht, es wird keine Probleme geben.« Sam starrte Bo eindringlich an und versuchte, ihn dazu zu bringen, den Blick zu erwidern. »Dean ist ganz nett, aber nicht mein Typ.«
Der kurze Blick, den Bo Sam zuwarf, ließ ihn wissen, dass er die Botschaft verstanden hatte. Er hob geschlagen die Hände.
»Na schön, ihr habt mich überredet. Ich stelle ihn ein.«
»Halleluja, der Mann ist doch noch zur Vernunft gekommen!« David schnappte sich einen Kugelschreiber von Ceciles Schreibtisch und ließ ihn zwischen seinen Fingern kreisen. »Rufst du ihn heute noch an?«
»Ich denke schon«, sagte Bo und klang dabei alles andere als begeistert. Er deutete mit dem Zeigefinger warnend auf David. »Du behältst besser recht, David. Wenn ich diesen Typen einstelle und sich dann herausstellt, dass er mehr daran interessiert ist, die komplette Belegschaft flachzulegen, als seine Arbeit zu erledigen, müssen wir zwei uns noch mal ernsthaft unterhalten.«
»Boss, du kannst die Daumenschrauben auspacken, wenn ich falsch liege. Werde ich aber nicht.« David legt den Stift zurück, lehnte sich vor und hob Ceciles Kinn an, um sie zu küssen. »Hmm, Büro-Romanze. Schmeckt wie Hühnchen.«
Sam lachte, als David flink Ceciles Hand auswich, die sonst seinen Kopf getroffen hätte, und dann im Hinterzimmer verschwand. Das Lachen brach abrupt ab, als Bo näher an ihn heran trat und ihm die Hand auf die Schulter legte. Mit rasendem Herz und trockenem Mund sah Sam zögernd in Bos dunkle Augen auf.
Eine Sekunde lang war er sich sicher, dass Bo ihn küssen würde. Er konnte sich nicht entscheiden, ob er erleichtert oder enttäuscht sein sollte, als es nicht passierte.
»Sam, hast du Mr. Innes erreicht?«
»Ja, hab' ich.« Sam wünschte sich, seine Stimme würde nicht so rau klingen. So... notgeil. Er ignorierte Ceciles neugierigen Blick und fuhr fort: »Er meinte, er hat eine Karte von den Tunneln, die er mir mailen kann. Er hat auch gesagt, dass er mit den Jugendlichen gesprochen hat, die angeblich Dinge in der Schule gesehen haben. Er meldet sich bei uns, wenn er weiß, wer bereit ist, mit uns zu reden.«
Bo nickte. »Gut. Danke dafür.«
»Kein Problem.« Unter dem Schreibtisch verschaffte Sam sich eine bequemere Position in seiner enger werdenden
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