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Zweifel

Zweifel

Titel: Zweifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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zur Arbeit, hauptsächlich weil er seinen Job liebte, aber Bos Anwesenheit spielte dabei sicher auch eine nicht unerhebliche Rolle. Ganz besonders dann nicht, wenn Bo ihn gegen die Wand drückte und ihn küsste, bis ihm schwindlig wurde.
    Diesen Donnerstag schlief er jedoch länger, trank in Ruhe seinen Kaffee und ging die gut drei Kilometer zum Büro zu Fuß, anstatt den Bus zu nehmen. Der Morgen war klar und freundlich und zudem ungewöhnlich warm für November. Mobile hatte die letzten zwei Wochen kalte und trübe Regentage ertragen müssen und Sam konnte dem Wetterumschwung nicht widerstehen.
    Er versuchte, sich einzureden, dass er nur zu spät zur Arbeit kam, weil er den wundervollen Morgen genießen wollte, bevor er seinen Tag begann. Beinahe hätte er sich selbst damit sogar überzeugt.
    Er sprang die Stufen des alten, viktorianischen Gebäudes hinauf, das die Bay City Paranormal Büros beherbergte, und öffnete die Tür. Bo stand neben Ceciles Schreibtisch und studierte ein Blatt Papier. Er sah auf, sein Blick traf Sams und er wusste sofort den wahren Grund für Sams vertrödelten Morgen. Sam vermied es, mit Bo alleine zu sein, hielt sich von ihm fern, um zu verhindern, dass Bo ihn verletzte, indem er ihn links liegen ließ.
    Sam schloss die Eingangstür und versuchte, seinen entspannten Gesichtsausdruck zu bewahren. »Morgen. Sorry für die Verspätung. Es ist so schön draußen, da hab' ich mir ein bisschen Zeit gelassen und bin gelaufen.«
    »Kein Problem.« Bos Ton war locker, aber Sam nahm den verletzten Unterton in seiner Stimme deutlich wahr.
    ‚Er weiß, dass ich ihm ausweiche und warum. Scheiße‘.
    Sam unterdrückte den Drang, Bo in seine Arme zu ziehen und den traurigen Blick weg zu küssen. Es würde für sie beide dadurch auf lange Sicht nichts besser machen.
    »Bo, ich kann die Akten vom Sanders-Fall nicht finden«, sagte David, der gerade aus dem hinteren Zimmer kam. Er grinste. »Hi, Sam.«
    »Hey, David.« Als er sich umsah, bemerkte Sam, dass Andres Schreibtisch verwaist war. »Wo ist Andre?«
    »Er ist los, um das Lagerhaus in Tillman's Corner zu untersuchen. Die Besitzer behaupten, dass es vom Geist eines deutschen Schäferhundes heimgesucht wird, der letzten Sommer darin gestorben ist.« Cecile drehte sich in ihrem Stuhl zu David herum. »Oh, und ich habe die Unterlagen vom Sanders-Fall schon archiviert. Er ist doch abgeschlossen, oder? Wir brauchen ihn nicht mehr bei den laufenden Fällen.«
    »Oh ja, hab' ganz vergessen, dass wir den Fall erledigt haben. Danke, Babe.« David lehnte sich vor und küsste sie auf den Scheitel. »Ein Hundegeist, hm? Das ist mal was Neues.«
    »Andre kann uns nachher hoffentlich sagen, ob es wert ist, der Sache nachzugehen oder nicht«, sinnierte Bo und wickelte das Ende seines Zopfes um seinen Finger. »Seine Fähigkeiten sind inzwischen ziemlich beeindruckend.«
    Sam nickte zustimmend. In den wenigen Monaten, die seit Oleander House vergangen waren, hatten sich Andres neuentdeckte, übersinnliche Talente in riesigen Sprüngen weiterentwickelt.
    Er hatte eng mit Cecile zusammengearbeitet, um zu lernen, wie er seine Wahrnehmung schärfen und am besten nutzen konnte.
    Die bisherigen Ergebnisse waren erstaunlich. Cecile wusste zwar theoretisch mehr über übersinnliche Phänomene und darüber, wie man sie kontrollierte und in Bahnen lenkte, aber Andres praktische Fähigkeiten überstiegen mittlerweile sowohl ihre als auch Sams.
    »Ja, er ist inzwischen besser als ich.« Cecile schüttelte den Kopf. »Bald werdet ihr mich hier nicht mehr brauchen.«
    David nahm ihre Hand und drückte sie. »Hey, wir brauchen immer gute Ermittler und du kannst noch viel mehr als diesen Hokuspokus-Quatsch.«
    »Na, dann bin ich ja beruhigt.« Cecile lachte. »Apropos gute Ermittler: Bo, der Bewerber wird jede Minute zum Vorstellungsgespräch hier sein, brauchst du noch irgendetwas?«
    »Nein, ich habe alles.« Bo hielt das Blatt Papier hoch, das er gerade noch gelesen hatte. »Sein Lebenslauf ist mit Abstand der Beste, den wir je bekommen haben. Er hat jede Menge Erfahrung, sowohl was Recherche angeht, als auch in den einzelnen Untersuchungstechniken.«
    »Klingt gut«, sagte Sam. »Hoffentlich klappt es dieses Mal. Wie viele Vorstellungsgespräche waren das jetzt schon, Bo?«
    »Fünfundzwanzig.« Bo sah zu Sam hinüber und dieser eine Blick genügte, um Sam mit seiner Traurigkeit einen Stich mitten ins Herz zu versetzen. »Sam, könntest du mit der Planung für Samstag

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