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Zweifel

Zweifel

Titel: Zweifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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wäre.«
    »Andre und ich haben die Wände untersucht so gut es ging«, antwortete David. »Ich weiß nicht, ob du an deinem Ende was bemerkt hast, Bo, aber die Wände und der Boden sind mit Kratzern und Furchen übersät.«
    »Ja, das haben wir auch festgestellt.« Bo blickte zu Andre, der ein paar Schritte vor ihnen lief. »Ich muss euch ja nicht sagen, wie Andre darauf reagiert hat.«
    »Vermutlich ähnlich wie wir«, murmelte Sam.
    »Wahrscheinlich.« Bo spielte an seinem Zopf herum und sah zu David hinüber. »Was habt ihr sonst noch gemacht?«
    »Sam hat Fotos geschossen und Dean hat seinen Schrittzähler benutzt, um die Tunnel zu vermessen«, erzählte ihm David.
    »Wir können die Strecke draußen nachmessen«, fügte Sam hinzu. »Dann können wir genau sehen, wo der Schacht aus der Grube hochkommt.«
    »Ist schon anzunehmen, dass die Grube noch immer existiert.« Bo tippte seine Taschenlampe gegen sein Bein. »Aber es ist schwer zu glauben, dass eine Öffnung zur Oberfläche noch intakt ist. Wieso ist sie über die Jahre nicht eingestürzt?«
    »Naja, offensichtlich wird sie von etwas verdeckt oder wir hätten Tageslicht sehen müssen. Die Mönche müssen den Schacht oben zugebaut und Gras darüber gepflanzt haben oder sowas.« Dean drehte sich um und sah Bo und Sam fragend an, während er rückwärts weiter ging. »Können wir den Hof untersuchen? Rausfinden, was sich in dem Schacht versteckt?«
    »Hoffentlich.« Bo warf Sam einen kurzen Blick zu und lief nach vorne, um Mr. Innes auf die Schulter zu tippen. »Mr. Innes, wir würden uns gerne im Inennhof umsehen, wenn das okay ist.«
    Der ältere Mann runzelte die Stirn. »Warum?«
    »Wir glauben, dass die Nische mit dem Rucksack die Stelle ist, an der die Mönche ursprünglich die Grube gefunden haben, als sie den Besitz gekauft haben«, erklärte Bo. »Wir wollen nachsehen, was sich darüber befindet. Ich gehe davon aus, dass die Polizei das auch tun wird, wenn sie im Tunnel fertig sind, aber wir möchten gerne einen kurzen Blick darauf werfen.«
    »Na gut.« Mr Innes seufzte und schüttelte den Kopf. »Dann kann ich meinen Antiquitätentrip wohl vergessen.«
    Deans Augenbrauen schossen nach oben. ‚ Antiquitäten‘? , formte er stumm mit den Lippen und machte dann mit einer Hand eine tuntig wirkende Geste. Sam biss sich auf die Innenseite seiner Wange und war froh, dass Dean dem Direktor immer noch den Rücken zugewandt hatte.
    »Das ist doch nur ein Klischee«, murmelte Sam, als er den anderen den Gang hinunter folgte, der zum Hinterhof führte. »Alle möglichen Leute sammeln Antiquitäten.« Er stieß Dean spielerisch mit der Schulter an. »Als hättest gerade du das Recht, dich darüber lustig zu machen.«
    »Hey, meine Hobbies sind alle überaus männlich!«, erklärte Dean und drehte sich endlich wieder nach vorne.
    »Klar doch.«
    »Motorradrennen, Elchjagd...«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass es in Mobile keine Elche gibt.«
    Dean schürzte die Lippen. »Na schön, wenn ich Elchjagd sage, meine ich in Wirklichkeit hochwertige Handarbeiten. Aber es sind verdammt männliche!«
    Sam lachte. »Du bist ein schamloser Lügner.«
    Dean schlich näher an Sam heran umd schenkte ihm ein spitzbübisches, fast schon dreckiges Grinsen. »Ich bin in jeder Hinsicht schamlos.«
    ‚Oh scheiße‘ , seufzte Sam innerlich. Seinem Schwanz gefiel Deans Vorschlag viel besser, als es ihm lieb gewesen wäre. Er war schon kurz davor, Dean höflich aber bestimmt zu sagen, dass er ihm keine eindeutigen Angebote mehr machen sollte, als sie die Tür zum Hof erreichten und damit auch Bo, der draußen wartete. Dieser beobachtete Sam und Dean aus verstohlen aus den Augenwinkeln. In seinem Blick brannten Eifersucht, Wut und Schmerz, aber das, was darunter lauerte, traf Sam wie ein Faustschlag in den Magen.
    Scham und Angst. Das, was Bo sein ganzes, bisheriges Leben lang eine Lüge leben ließen und Sam mit in diese Lüge hineingezogen hatten. Sam wusste nicht, ob diese Emotionen hervorgerufen wurden, weil er sich von Sam getrennt hatte oder aber weil sie überhaupt erst zusammen gewesen waren. Letzendlich änderte es jedoch am Endergebnis nichts. Dieser Blick war der letzte Nagel im Sarg seiner Liebe.
    ‚Er wird sich nie ändern. Nie. Und ich muss damit klar kommen. Irgendwie. Egal wie‘.
    Sam hielt die Tür auf und lächelte Dean an, als sie in den winterlichen Sonnenschein hinaustraten. »Was machst du heute Abend?«
    Dean zuckte mit den Schultern. »Nichts Besonderes.

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