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Zweimal ist einmal zuviel

Zweimal ist einmal zuviel

Titel: Zweimal ist einmal zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Supermechaniker.«
    »Ich paß schon auf mich auf.«
    Morelli schien davon nicht sehr überzeugt. »Soll ich nicht doch lieber mitkommen?« fragte er. »Ich kann Leute ganz gut in die Mangel nehmen.«
    »Ich habe es nicht so mit Mangeln. Trotzdem, danke für das Angebot.«
    Sein Fairlane war neben meinem Jeep geparkt.
    »Wirklich nett, das Hulamädel auf der Hutablage«, sagte ich. »Netter Touch.«
    »Das war Costanzas Idee. Es verdeckt die Antenne.«
    Aus dem Kopf der Puppe ragte tatsächlich ein Stückchen Antenne. Ich sah Morelli mit zusammengekniffenen Augen an. »Du willst mir doch nicht etwa schon wieder folgen?«
    »Nur, wenn du mich bittest.«
    »Da kannst du lange warten.«
    Morelli sah nicht so aus, als ob er mir glaubte.
    Ich fuhr auf dem schnellsten Weg zur Tankstelle. Morgens und abends bildeten sich Schlangen vor den Zapfsäulen, aber um diese Zeit war nicht viel los. Das Büro war leer. Die Durchgangstür zur Werkstatt stand offen. Auf einer der vier Hebebühnen stand ein Auto.
    Sandeman montierte einen Reifen. Er trug ein ausgewaschenes ärmelloses Harley-Davidson-T-Shirt, das ihm nur bis zum Bauchnabel ging, und ölverschmierte Jeans. Seine Arme und Schultern waren mit zähnefletschenden Schlangentätowierungen übersät. Inmitten der Reptilien prangte ein rotes Herz mit der Inschrift: »I love Jean«. Die Glückliche. Sandemans Erscheinungsbild wäre im Grunde nur noch durch verfaulte Zähne und ein paar dicke Eiterbeulen auf der Stirn abzurunden gewesen.
    Als er mich sah, richtete er sich auf und wischte sich die Hände an der Jeans ab. »Ja?«
    »Sind Sie Perry Sandeman?«
    »Höchstpersönlich.«
    »Stephanie Plum«, sagte ich und verzichtete darauf, ihm die Hand zu geben. »Ich arbeite für Kenny Mancusos Kautionsbüro und versuche, ihn ausfindig zu machen.«
    »Ich habe ihn nicht gesehen«, sagte Sandeman.
    »Er soll ein Freund von Moogey gewesen sein.«
    »Das habe ich auch gehört.«
    »War Kenny öfter hier?«
    »Nein.«
    »Hat Moogey ihn manchmal erwähnt?«
    »Nein.«
    Vergeudete ich hier meine Zeit? Ja.
    »Sie waren hier, als Moogey ins Knie geschossen wurde«, sagte ich. »Glauben Sie, es war ein Unfall?«
    »Ich war in der Werkstatt, als es passiert ist, und kann dazu wirklich nichts sagen. So, und jetzt ist die Fragestunde beendet. Ich muß arbeiten.«
    Ich gab ihm meine Karte und bat ihn, mich anzurufen, falls ihm noch irgend etwas einfallen sollte.
    Er zerriß die Karte und ließ die Papierschnipsel auf den Betonboden fallen.
    Eine intelligente Frau hätte jetzt den Rückzug angetreten, aber in New Jersey läßt man sich die Chance, jemandem auf den Schlips zu treten, nur ungern entgehen.
    Ich stemmte die Hände in die Hüften und beugte mich vor. »Haben Sie ein Problem?«
    »Ich mag keine Bullen, auch keine Bullenschlampen.«
    »Ich bin keine Polizistin. Ich bin Kautionsdetektivin.«
    »Dann bist du eben eine Kopfgeldjägerschlampe, und mit denen rede ich erst recht nicht.«
    »Nennen Sie mich nicht noch einmal Schlampe.«
    »Meinst du, ich habe Angst vor dir?«
    Ich hätte nicht übel Lust gehabt, ihm eine Ladung Tränengas ins Gesicht zu sprühen oder ihm einen Elektroschock zu verpassen. Die Frau in der Waffenhandlung hatte mir das Gerät aufgeschwatzt, und ich hatte es noch nicht ausprobiert. Die Wirkung von 45000 Volt, direkt durch das Harley-Davidson-Emblem in seinen Körper gejagt, hätte mich schon interessiert.
    »Wehe, Sie halten Informationen zurück, Sandeman. Ihr Bewährungshelfer fände das wahrscheinlich überhaupt nicht lustig.«
    Sein Stoß warf mich zurück. »Wenn mein Bewährungshelfer was gesteckt kriegt, könntest du zu spüren kriegen, warum man mich den Sandeman nennt. Überleg es dir also gut.«
    Kein sehr netter Gedanke.

5
    Es war noch früh am Nachmittag, als ich die Tankstelle verließ. Mein Besuch bei Sandeman hatte nichts gebracht außer der Gewißheit, daß ich ihn nicht ausstehen konnte. Normalerweise hätte ich mir nicht vorstellen können, daß Kenny und Sandeman Freunde waren, aber normal war an diesem Fall sowieso nichts, und irgend etwas an Sandeman ließ bei mir sämtliche Alarmglocken läuten.
    Ich hatte keine Lust, in Sandemans Leben herumzuschnüffeln, aber ich würde ihm wohl doch etwas Zeit widmen müssen. Zumindest sein trautes Heim mußte mal unter die Lupe genommen werden, und sei es nur, um sicherzugehen, daß Kenny sich nicht dort einquartiert hatte.
    Ich fuhr zu Vinnies Büro. Connie stampfte wütend durch die Gegend und knallte

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