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Zweimal ist einmal zuviel

Zweimal ist einmal zuviel

Titel: Zweimal ist einmal zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Vielleicht solltest du mal etwas kürzer treten.«
    »Machst du dir Sorgen um mich?«
    »Ja.«
    Wir scharrten verlegen mit den Füßen.
    »Irgendwie peinlich«, sagte ich.
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Hast du etwas von meinem Jeep gehört?«
    »Nein.« Er zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus der Innentasche seiner Jacke. »Das ist die Diebstahlanzeige. Wenn du sie dir angesehen hast, müßtest du sie noch unterschreiben.«
    Ich überflog den Text, setzte meinen Namen darunter und gab sie Morelli zurück. »Danke für die Hilfe.«
    Morelli steckte das Blatt wieder ein. »Ich muß zurück in die Stadt. Hast du für heute irgendwelche Pläne?«
    »Die Tür reparieren.«
    »Willst du den Einbruch und die Sachbeschädigung anzeigen?«
    »Wenn alles repariert ist, tue ich einfach so, als wäre nichts passiert.«
    Morelli nickte bloß, aber er machte keinerlei Anstalten zu gehen.
    »Was ist los?« fragte ich.
    »Eine ganze Menge.« Er atmete tief durch. »Wegen dieses Falls, an dem ich zur Zeit arbeite.«
    »Dem streng geheimen?«
    »Ja.«
    »Von mir erfährt keine Menschenseele etwas davon, Ehrenwort.«
    »Klar«, sagte Morelli. »Nur Mary Lou kriegt es brühwarm erzählt.«
    »Warum sollte ich es Mary Lou erzählen?«
    »Weil sie deine beste Freundin ist, und Frauen immer mit ihren besten Freundinnen tratschen.«
    Ich zeigte ihm einen Vogel. »Das ist sexistisch und bescheuert.«
    »Na und?« sagte Morelli.
    »Rückst du jetzt damit raus oder nicht?«
    »Du mußt es wirklich für dich behalten.«
    »Versprochen.«
    Morelli zögerte. Er war offensichtlich hin und her gerissen. Noch einmal atmete er tief durch. »Wenn das rauskommt…«
    »Keine Angst.«
    »Vor drei Monaten wurde in Philadelphia ein Polizist erschossen. Obwohl er eine kugelsichere Weste trug, wurde er von zwei Kugeln mit ungewöhnlich hoher Durchschlagskraft in die Brust getroffen. Die eine zerfetzte seinen linken Lungenflügel, die andere traf ihn ins Herz.«
    »Sogenannte Bullenkiller.«
    »Genau. Illegale Stahlkernmunition. Vor zwei Monaten wurde in Newark ein Auto mit einer Bazooka beschossen. Die Waffe stammte aus Armeebeständen. Das Geschoß hat die Zahl der Sherman Street Big Dogs ziemlich dezimiert und den Ford Bronco von Big Dog Lionel Simms pulverisiert. Anhand der Hülsen ließ sich die Herkunft der Bazooka nach Fort Braddock zurückverfolgen. Daraufhin wurden in Braddock die Bestände überprüft, und man entdeckte, daß verschiedene Waffen fehlten. Nach Kennys Festnahme haben wir seinen Revolver durch den Computer gejagt, und was meinst du, was dabei herauskam?«
    »Er stammte aus Braddock.«
    »Genau.«
    Das war eine wirklich spannende Geschichte. »Was hat Kenny dazu gesagt?«
    »Angeblich hatte er den Revolver auf der Straße gekauft. Den Namen des Verkäufers kannte er nicht, aber er wollte uns helfen, den Mann zu identifizieren.«
    »Und dann ist er verschwunden.«
    »Es sind verschiedene Behörden mit dem Fall befaßt«, sagte Morelli. »Es soll auf keinen Fall etwas an die Öffentlichkeit gelangen.«
    »Warum hast du mich ins Vertrauen gezogen?«
    »Weil du sowieso in die Sache verwickelt bist und Bescheid wissen solltest.«
    »Und warum hast du mich nicht schon früher eingeweiht?«
    »Anfangs schienen wir eine ziemlich heiße Spur zu haben. Ich hatte gehofft, wir könnten Kenny schnell festnehmen und dich aus der Geschichte raushalten.«
    Mit rasender Geschwindigkeit spielte ich die verschiedensten Möglichkeiten durch.
    »Du hättest ihn festnehmen können, als er mit Julia auf dem Parkplatz die Nummer geschoben hat.«
    »Hätte ich«, stimmte er zu.
    »Aber das hätte dir nicht weitergeholfen.«
    »Wobei?«
    »Du wolltest herausbekommen, wo er sich versteckt. Du suchst nämlich gar nicht nach Kenny, sondern nach den Waffen.«
    »Mach weiter.«
    Ich war so stolz auf mich, daß ich mich beherrschen mußte, um nicht wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen. »Kenny war in Braddock stationiert. Er wurde vor vier Monaten aus der Armee entlassen und warf mit Geld nur so um sich. Erst kauft er ein Auto und bezahlt bar, dann mietet er eine ziemlich teure Wohnung und hängt sich lauter neue Klamotten in den Schrank.«
    »Und weiter.«
    »Für einen Tankwart ging es Moogey auch nicht gerade schlecht. Er hatte einen echten Luxusschlitten in der Garage stehen.«
    »Und welchen Schluß ziehst du daraus?«
    »Kenny hat den Revolver nicht auf der Straße gekauft. Moogey und er haben etwas mit dem Waffenklau in Braddock zu tun. Was hat Kenny

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