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Zweimal ist einmal zuviel

Zweimal ist einmal zuviel

Titel: Zweimal ist einmal zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Piepser.
    Ranger und Morelli beobachteten mich fasziniert.
    Ich warf einen Blick auf die Anzeige: »Roberta.«
    Morelli sah von seinen Spareribs auf. »Wollen wir wetten?«
    »Kein Bedarf.«
    In dem engen Durchgang zu den Toiletten hing ein Münztelefon. Erst nach längerem Klingeln hob Roberta ab. Ich hatte gehofft, sie hätte die Särge gefunden, aber soviel Glück war mir dann doch nicht vergönnt. Die Überprüfung der anderen Lager hatte nichts ergeben, aber ihr war eingefallen, daß sie einen Laster mehrmals in der Nähe der Nummer 16 gesehen hatte.
    »Es war gegen Ende des Monats«, sagte sie. »Ich weiß noch, daß ich die Monatsabrechnung gemacht habe, als er ein paarmal hin und her gefahren ist.«
    »Können Sie ihn beschreiben?«
    »Ziemlich groß. Sah aus wie ein Umzugswagen, aber kein Riesenlaster. Auf jeden Fall war es kein Leihwagen. Er war weiß und hatte eine schwarze Aufschrift an der Tür, aber ich habe sie nicht lesen können, da Nummer sechzehn ziemlich weit weg vom Büro ist.«
    »Haben Sie den Fahrer gesehen?«
    »Tut mir leid. Ich habe nicht darauf geachtet. Ich hatte genug mit meiner Abrechnung zu tun.«
    Ich bedankte mich und legte auf. Es war schwer zu sagen, ob die Information nützlich war. In Trenton und Umgebung gab es sicherlich Hunderte von Lastern, auf die Robertas Beschreibung paßte.
    Morelli sah mich erwartungsvoll an, als ich zurückkam. »Und?«
    »Sie hat nichts gefunden, aber sie erinnert sich an einen weißen Laster mit schwarzer Schrift an der Tür, der gegen Ende des Monats mehrmals hin und her gefahren ist.«
    »Das grenzt den Kreis der Verdächtigen ja gewaltig ein.«
    Ranger hatte seine Spareribs abgenagt. Er sah auf die Uhr und stand auf. »Ich habe eine Verabredung.«
    Er und Morelli schüttelten sich die Hand wie echte Männer, und dann war Ranger verschwunden.
    Morelli und ich aßen schweigend weiter. Wohl fühlten wir uns in Gesellschaft des anderen eigentlich fast nur beim Essen. Nachdem wir die letzten Gemüsereste vertilgt hatten, seufzten wir zufrieden und baten um die Rechnung.
    Bei Big Jim wurden zwar nicht gerade Fünf-Sterne-Preise verlangt, aber ich hatte nicht mehr viel Geld in der Tasche und mußte meine letzten Münzen herauskramen. Es war höchste Zeit, mal wieder bei Connie vorbeizugehen. Vielleicht hatte sie ja einen einfachen Fall für mich.
    Morellis Wagen stand vor dem Restaurant, ich hingegen hatte meinen Schlitten zwei Blocks entfernt im Parkhaus an der Maple Street abgestellt. Nachdem ich Morelli am Ausgang verabschiedet hatte, marschierte ich los. Ich tröstete mich mit dem Gedanken, daß ich froh sein konnte, überhaupt wieder ein Auto zu haben. Warum sollte es mir peinlich sein, in einem 53er Buick gesehen zu werden? Er war ein Transportmittel wie jedes andere auch. Sicher, deshalb hatte ich auch eine Viertelmeile entfernt in der Tiefgarage geparkt.
    Ich fuhr ins Kautionsbüro. Genau vor dem Eingang fand ich eine Parklücke. Ich betrachtete die hellblaue Wölbung der Kühlerhaube und fragte mich, wo der Wagen wohl aufhörte. Langsam ließ ich den Buick auf den Bürgersteig rollen und stieß prompt gegen die Parkuhr. Ich beendete das Manöver und stieg aus.
    Connie saß an ihrem Schreibtisch und sah mit ihren dicken zusammengezogenen Augenbrauen und den blutroten Lippen noch furchteinflößender aus als sonst. Ordner stapelten sich auf den Büroschränken, und ihr Tisch war mit Zetteln und leeren Kaffeetassen übersät.
    »Na!« sagte ich. »Wie geht es?«
    »Frag nicht.«
    »Habt ihr schon jemand neuen?«
    »Sie fängt morgen an. In der Zwischenzeit kann ich nicht eine einzige Akte finden, weil nichts an seinem Platz ist.«
    »Du solltest Vinnie zwingen, dir zu helfen.«
    »Vinnie ist nicht da. Er ist mit Mo Barnes in North Carolina, um einen Ausreißer einzusammeln.«
    Ich nahm mir ein paar Akten vor und fing an, sie in alphabetischer Reihenfolge zu sortieren. »Mit Kenny Mancuso komme ich zur Zeit nicht weiter. Hast du etwas, womit ich schnell ein bißchen Geld verdienen kann?«
    Sie reichte mir ein paar zusammengeheftete Formulare. »Eugene Petras. Hat gestern seinen Gerichtstermin versäumt. Er sitzt wahrscheinlich zu Hause und ist so blau, daß er noch nicht einmal weiß, welcher Tag heute ist.«
    Ich sah mir die Kautionsunterlagen an. Es war eine Adresse in unserem Viertel. Angeklagt war Eugene wegen Mißhandlung seiner Ehefrau. »Müßte ich den Typ kennen?«
    »Vielleicht kennst du seine Frau Kitty. Ihr Mädchenname war Lukach. Ich

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