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Zweimal ist einmal zuviel

Zweimal ist einmal zuviel

Titel: Zweimal ist einmal zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Seitenstraße, um die Glasscherben in der Jackson Street zu umgehen. Dann machte ich mich auf den Heimweg. Nach einigen Meilen wendete ich und fuhr zum Polizeirevier. Ich suchte mir ein dunkles Plätzchen und wartete. Nach etwa fünf Minuten rollten zwei Streifenwagen auf den Parkplatz. Morelli folgte ihnen. Die fehlende Stoßstange des Fairlane fiel in dieser Umgebung nicht weiter auf. Trenton verschwendete kein Geld für Schönheitsreparaturen. Sämtliche Polizeiautos sahen aus, als wären sie mit Müh und Not der Schrottpresse entkommen.
    Zu dieser späten Stunde war der Parkplatz relativ leer. Morelli stellte den Fairlane neben seinen Privatwagen und verschwand im Gebäude. Als die Polizisten begannen, die Gefangenen auszuladen, fuhr ich auf den Platz und parkte den Buick neben Morellis Wagen.
    Nach einer Stunde wurde es kalt im Auto, und ich schaltete die Heizung ein, bis es wieder gemütlich warm war. Ich aß die Hälfte meines KitKat und streckte mich auf der Sitzbank des Buicks aus. Noch eine Stunde verging, und ich mußte das Auto erneut aufheizen. Ich hatte gerade den letzten Krümel Schokolade verputzt, als die Tür des Polizeireviers aufging. Diese Silhouette kannte ich, es war Morelli. Die Tür schlug hinter ihm zu, und er ging zu seinem Toyota. Auf halber Strecke entdeckte er den Buick. Seine Lippen bewegten sich, und man brauchte kein Genie zu sein, um zu erraten, was er gesagt hatte.
    Ich stieg aus, um es ihm noch schwerer zu machen, mich zu ignorieren.
    »Na?« sagte ich möglichst locker. »Wie ist es gelaufen?«
    »Die Ware stammt aus Braddock. Das ist aber auch schon so ziemlich alles.« Er kam einen Schritt näher und schnupperte.
    »Ich rieche Schokolade.«
    »Das war ein halbes KitKat.«
    »Du hast nicht zufällig noch die andere Hälfte?«
    »Die habe ich schon vorhin gegessen.«
    »Zu dumm. Vielleicht wäre mir ja doch noch etwas Wichtiges eingefallen, wenn ich ein Stückchen KitKat bekommen hätte.«
    »Soll das etwa heißen, daß ich dich verpflegen muß?«
    »Hast du noch Proviant in deiner Handtasche?«
    »Nein.«
    »Oder Apfelpastete im Kühlschrank?«
    »Ich habe Popcorn und Süßigkeiten zu Hause. Eigentlich wollte ich mir heute abend einen Film reinziehen.«
    »Ist es frisches Popcorn?«
    »Ja.«
    »Okay, ich glaube, damit kann ich mich zufriedengeben.«
    »Wenn ich mein Popcorn mit dir teilen soll, mußt du dich aber ganz schön ins Zeug legen.«
    Morelli lächelte anzüglich.
    »Ich spreche von deinen Informationen.«
    »Aber klar doch«, sagte Morelli.

7
    Morelli fuhr in seinem neuen Geländewagen hinter mir her, hielt aber ausreichend Abstand, um nicht in die Turbulenzen des Buick zu geraten, der sich unaufhaltsam seinen Weg durch die Nacht bahnte.
    Wir parkten nebeneinander hinter dem Haus. Mickey Boyd zündete sich gerade unter dem Vordach eine Zigarette an. Mickeys Frau Francine trug seit einer Woche Nikotinpflaster, und seitdem war das Qualmen in der Wohnung verboten.
    »Wahnsinn«, sagte Mickey, dem die Zigarette an der Unterlippe festgewachsen zu sein schien. »Was für ein Straßenkreuzer. Toller Wagen dieser Buick. So was wird heutzutage einfach nicht mehr gebaut.«
    Ich sah Morelli von der Seite an. »Diese Begeisterung für verchromte Schlitten muß irgendwie typisch männlich sein.«
    »Es liegt an der Größe«, sagte Morelli. »Man will schließlich auch mal was abschleppen können.«
    Wir nahmen die Treppe. Während wir hinaufgingen, merkte ich, wie mir die Angst in die Glieder kroch. Mit der Zeit würde ich mich bestimmt wieder sicherer fühlen und nicht mehr so oft an die Verwüstung meiner Wohnung denken. Aber so weit war ich noch nicht. Es fiel mir schwer, meine Gefühle zu verbergen, aber ich wollte nicht, daß Morelli mich für einen Angsthasen hielt. Zum Glück war meine Tür völlig intakt, und als wir die Wohnung betraten, hörte ich, wie sich das Laufrad des Hamsters in der Dunkelheit drehte.
    Ich knipste das Licht an und ließ Jacke und Handtasche auf das Dielentischchen fallen.
    Morelli folgte mir in die Küche und sah zu, wie ich das Popcorn in die Mikrowelle schob. »Jede Wette, du hast dir zum Popcorn auch noch ein Video ausgeliehen.«
    Ich machte die Tüte mit den Süßigkeiten auf und hielt sie Morelli hin.
»Ghostbusters.«
    Morelli nahm ein Bonbon und warf es sich in den Mund. »Von Filmen verstehst du wohl auch nicht viel?«
    »Hör mal, das ist mein Lieblingsfilm!«
    »So was Lahmes. Da spielt ja nicht mal de Niro mit.«
    »Erzähl mir lieber

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