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Zweimal ist einmal zuviel

Zweimal ist einmal zuviel

Titel: Zweimal ist einmal zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Streß.
    Bei Julia brannte Licht, da aber die Vorhänge zugezogen waren, konnte ich leider nicht spionieren. In der Einfahrt standen zwei Autos. Das eine gehörte Julia, das andere vermutlich ihrer Mutter.
    Irgendwann hielt vor dem Haus ein Wagen, dem ein blondes Muskelpaket entstieg. Julia öffnete ihm die Tür. Sie drehte sich noch einmal um, rief jemandem im Inneren des Hauses etwas zu, und sie gingen. Julia und ihr blonder Jüngling knutschten eine Weile im Auto. Dann fuhren sie davon. Offenbar war Kenny abserviert worden.
    Ich verkrümelte mich und lieh mir in der Videothek
Ghostbusters
aus; das ist mein absoluter Lieblingsfilm und eine nie versiegende Quelle der Inspiration. Außerdem deckte ich mich mit Popcorn, KitKat, Keksen, Kakaopulver und Marshmallows ein. Ich weiß eben, wie man es sich gutgehen läßt.
    Die Anzeige meines Anrufbeantworters blinkte, als ich nach Hause kam.
    Spiro erkundigte sich, ob ich bei der Suche nach den Särgen vorangekommen sei und ob ich morgen mit ihm essen gehen wolle. Beide Fragen ließen sich mit einem klaren Nein beantworten. Ihm dies mitzuteilen, schob ich jedoch hinaus, denn schon beim Klang seiner Stimme auf dem Anrufbeantworter drehte sich mir der Magen um.
    Die zweite Nachricht war von Ranger: »Ruf mich an.«
    Ich versuchte es bei ihm zu Hause. Keine Antwort. Also wählte ich die Nummer seines Autotelefons.
    »Yo«, sagte Ranger.
    »Hier ist Stephanie. Was ist passiert?«
    »Es steigt gleich eine Party, und du solltest dich entsprechend ausstaffieren.«
    »Du meinst mit Seidenstrümpfen und Stöckelschuhen?«
    »Ich hatte eher an einen 38er gedacht.«
    »Wo soll ich dich treffen?«
    »Ich bin an der Ecke West Lincoln und Jackson Street.«
    Die Jackson Street war etwa zwei Meilen lang und wurde von Schrottplätzen, einer stillgelegten Fabrik, gammeligen Kneipen und billigen Absteigen gesäumt. Die Gegend war so heruntergekommen, daß noch nicht einmal Jugendbanden es für nötig hielten, hier mit Graffitis ihr Revier zu markieren. Hinter dem Fabrikgelände begegneten einem kaum noch Autos. Die Straßenlaternen waren zerschossen, ausgebrannte Häuser und herumliegende Fixerutensilien prägten das Bild.
    Wenigstens versetzte ich Bill Murray und die anderen Geisterjäger aus gutem Grund. Ranger war garantiert auf einer heißen Spur, die entweder zu Kenny oder zu den Särgen führen würde. Hätte Ranger Verstärkung bei einer Festnahme gebraucht, hätte er sicher nicht mich um Hilfe gebeten. Er konnte innerhalb einer Viertelstunde ein Team zusammentrommeln, für das die Invasion Kuwaits ein Kinderspiel wäre. Überflüssig zu erwähnen, daß ich nicht gerade zu den Topleuten dieses Elitekommandos gehörte. Um genau zu sein, gehörte ich überhaupt nicht dazu.
    In dem Buick fühlte ich mich auch auf der Jackson Street relativ sicher. Wer verzweifelt genug war, das hellblaue Monster entführen zu wollen, hatte vermutlich nicht den Grips dazu. Ich brauchte mir noch nicht einmal Sorgen zu machen, aus einem vorbeifahrenden Auto beschossen zu werden. Es dürfte ziemlich schwer sein zu zielen, während man von Lachkrämpfen geschüttelt wird.
    Wenn Ranger keine Gangster transportierte, fuhr er einen schnittigen schwarzen Mercedes. Den Ford Bronco benutzte er nur für die Verbrecherjagd. Ich entdeckte ihn in einer kleinen Seitenstraße. Mir wurde ganz anders bei dem Gedanken, daß ich womöglich in der Jackson Street jemanden hochnehmen sollte. Ich parkte vor dem Bronco und sah Ranger aus dem Schatten treten.
    »Was ist mit deinem Jeep?«
    »Geklaut worden.«
    »Es wird gemunkelt, daß hier heute abend ein Waffengeschäft steigen soll. Alles aus Militärbeständen und Munition, an die man sonst nicht rankommt. Der Anbieter soll ein Weißer sein.«
    »Kenny!«
    »Kann sein. Ich dachte, wir sollten uns die Sache mal aus der Nähe ansehen. Mein Informant sagt, der Deal würde in der Jackson Street 270 über die Bühne gehen. Das ist das Haus schräg gegenüber mit den kaputten Fenstern.«
    Ein paar Meter weiter war ein rostiges Auto aufgebockt. Nirgendwo brannte Licht.
    »Es geht uns nicht darum, das Geschäft auffliegen zu lassen«, sagte Ranger. »Wir bleiben also brav in unserem Versteck und versuchen nur, den Weißen zu erkennen. Wenn es Kenny ist, folgen wir ihm.«
    »Es ist ein bißchen zu dunkel, um jemanden zu identifizieren.«
    Ranger reichte mir ein Fernglas. »Nimm das Nachtsichtgerät.«
    Natürlich.
    Nachdem wir bereits über eine Stunde gewartet hatten, fuhr ein

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