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Zweimal ist einmal zuviel

Zweimal ist einmal zuviel

Titel: Zweimal ist einmal zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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verfrachten, bevor er wieder zu sich kommt.«
    »Und wie sollen wir das anstellen?« fragte Kitty. »Wir werden ihn wohl zum Wagen schleifen müssen.«
    »Auf gar keinen Fall. Ich will damit nichts zu tun haben. Mein Gott, ist das furchtbar. Er wird mich grün und blau schlagen.«
    »Wenn er im Gefängnis ist, kann er Sie nicht verprügeln.«
    »Dann verprügelt er mich eben, wenn er wieder rauskommt.«
    »Nur, wenn Sie dann noch hier sind.«
    Eugene versuchte vergeblich, die Lippen zu bewegen, und Kitty erschrak. »Er steht gleich auf! Tun Sie doch was.«
    Ich wollte ihm keinen weiteren Elektroschock verpassen. Wenn ich ihn mit verkohlten Haaren bei Gericht ablieferte, würde mich das in kein besonders gutes Licht rücken. Ich packte ihn bei den Füßen und zog.
    Kitty rannte nach oben. Schubladen wurden aufgerissen und wieder zugeknallt. Es klang, als ob sie packte.
    Ich brachte es fertig, Eugene bis zum Buick zu ziehen, aber ohne fremde Hilfe würde ich ihn niemals in den Wagen bugsieren können.
    Kitty türmte Koffer und Reisetaschen im Wohnzimmer auf. »Heh, Mrs. Petras«, rief ich. »Könnten Sie mal mit anfassen?«
    Sie steckte den Kopf zur Tür heraus. »Was ist denn?«
    »Allein kriege ich ihn nicht ins Auto.«
    Sie nagte an ihrer Unterlippe. »Ist er bei Bewußtsein?«
    »Noch nicht. Er ist noch ziemlich angeschlagen.«
    Zögernd kam sie auf mich zu. »Er hat die Augen auf.«
    »Stimmt, aber die Pupillen sind noch verdreht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er viel sieht.«
    Eugene fing an, mit den Beinen zu strampeln.
    Kitty und ich packten jede einen Arm und zogen ihn hoch.
    »Es wäre einfacher, wenn Sie etwas näher am Bürgersteig geparkt hätten«, sagte Kitty. »Sie stehen ja mitten auf der Straße.«
    Ich schwankte unter der Last. »Zum Einparken brauche ich eine Parkuhr, die ich anvisieren kann.«
    In einer gemeinsamen Anstrengung stemmten wir Eugene auf den Rücksitz. Dort hing er wie ein nasser Sandsack, und ich fesselte ihn mit Handschellen an den Haltegriff.
    »Was werden Sie jetzt tun?« fragte ich Kitty. »Können Sie irgendwo unterkommen?«
    »Ich habe eine Freundin in New Brunswick. Bei ihr kann ich eine Weile bleiben.«
    »Teilen Sie dem Gericht auf jeden Fall Ihre Adresse mit.«
    Sie nickte und ging zurück ins Haus.
    In den Kurven fiel Eugenes Kopf etwas zur Seite, ansonsten verlief die Fahrt zur Polizeiwache ereignislos.
    Ich fuhr zum Hintereingang, klingelte und winkte in die Überwachungskamera.
    Sofort öffnete sich die Tür, und Crazy Carl Costanza steckte den Kopf heraus. »Ja?«
    »Pizzalieferung.«
    »Polizisten belügen ist strafbar.«
    »Kann mir mal eben jemand helfen, einen Kerl aus meinem Auto zu holen?«
    Carl wippte auf den Fersen. »Sag bloß, das ist dein Auto?«
    Meine Augen wurden zu Schlitzen. »Hast du was dagegen?«
    »Ganz bestimmt nicht. Ich bin politisch korrekt und mache keine Witze über Frauen mit großen Autos.«
    »Sie hat mich mit einem Elektroschocker angegriffen«, sagte Eugene. »Ich will meinen Anwalt sprechen.«
    Carl und ich sahen uns an.
    »Schrecklich, was der Alkohol aus den Menschen machen kann«, sagte ich, während ich die Handschellen aufschloß. »Die erzählen die verrücktesten Geschichten.«
    »Hast du ihm wirklich einen Stromstoß verpaßt?«
    »Um Gottes willen!«
    »Du hast ihm nicht die Neuronen etwas aufgemischt?«
    »Nur ein bißchen am Po gekitzelt.«
    Bis ich die nötigen Papiere erhalten hatte, war es nach sechs. Zu spät, um bei Vinnie im Büro vorbeizugehen und mein Geld abzuholen. Ich trödelte ein bißchen auf dem Parkplatz herum und sah mir die Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite an. Ein Hutgeschäft, ein Gebrauchtmöbellager, ein Lebensmittelladen und eine Kirche. Ich hatte dort noch nie einen Menschen kommen oder gehen sehen und fragte mich, wovon die Besitzer lebten. Wahrscheinlich erwirtschafteten sie kaum genug zum Leben, trotzdem hielten sich die Läden schon seit Jahren.
    Für den Fall, daß mein Cholesterinspiegel im Laufe des Tages auf einen besorgniserregenden Wert gesunken war, kaufte ich mir unterwegs eine große Portion Fried Chicken. Ich ließ mir das Essen einpacken und fuhr in die Paterson Street, wo ich vor Julia Cenettas Haus parkte. Ich konnte mein Abendessen genausogut hier einnehmen, und wenn ich Glück hatte, tauchte vielleicht sogar Kenny auf.
    Ich spülte die letzten Happen mit Dr. Pepper hinunter und redete mir ein, ich könne es gar nicht besser haben. Kein Spiro, kein Abwasch, kein

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