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Zwergenbann: Roman

Zwergenbann: Roman

Titel: Zwergenbann: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Entlastungsangriff an der linken Flanke vor, als etwas Unglaubliches geschah.
    Etwas wie ein Flimmern legte sich über das Heer der Dunkelelben. Die Umrisse der finsteren Gestalten begannen sich zu verändern, schienen zu zerfließen und eine neue Gestalt anzunehmen.
    Vieltausendstimmige Schreckensschreie erschollen aus den Mündern der Zwergenkrieger und Soldaten.
    »Welch eine Teufelei ist das nun wieder?«, keuchte Nagaron entsetzt neben ihr, doch Tharlia war nicht in der Lage, etwas zu erwidern. Fassungslos starrte sie zu den Kreaturen hinüber, die plötzlich anstelle der Dunkelelben vom Kalathun herabgestürmt kamen.
     
     
    »Die Toten aus der Leichengrube?«, stieß Heldon, einer der Krieger, ungläubig hervor, als Barlok seinen Bericht beendet hatte. »Aber das … das ist doch unmöglich!«
    »Und doch ist es so«, entgegnete der Kriegsmeister. »Das Heer, das hinauf zur Oberfläche zieht, stammt nicht aus den Tiefen der Unterwelt, wohin der Weg vermutlich nach wie vor versperrt ist, sondern geradewegs aus der Leichengrube. Die Kreaturen sehen aus wie Dunkelelben, aber sie sind es nicht. Irgendein ungeheuer mächtiger Zauber der Thir-Ailith erweckt die Toten wieder zum Leben und lässt sie ihre Gestalt annehmen. Das ist die Magie, die ich so deutlich spüren kann. Waffen finden sie in den Lagern dort genug, wahrscheinlich haben die Dunkelelben sie sogar nur für einen Tag wie diesen dort gehortet. Sie selbst sind viel zu wenige, als dass sie sich einem Zwergenheer zum Kampf stellen könnten. Stattdessen schicken sie die Toten unseres eigenen Volkes in die Schlacht.«
    »Aber in Zarkhadul haben einst mehr als hunderttausend Zwerge gelebt, ehe sie von den Dunkelelben abgeschlachtet wurden«, keuchte einer der Krieger. »Wenn sie alle nun neu zum Leben erwachen …«

    »Ein Heer, so groß, wie wir es uns nicht einmal vorstellen können«, führte Barlok den Gedanken zu Ende. »Und das niemand aufhalten kann, außer vielleicht uns.«
    »Und wie sollen wir das schaffen? Wir sind nur wenige, und -«
    »Aber wir sind hier, wo alles seinen Anfang nimmt, ganz in der Nähe der Thir-Ailith, der echten Thir-Ailith, deren Magie die Toten auferstehen lässt«, fiel Barlok ihm ins Wort. »Ich habe euch erzählt, dass ich zwei Zentren der Magie spüren kann - Orte, an denen sie besonders stark ist. Einer davon ist die Leichengrube, wo die Magie ihre Wirkung entfaltet. Und der andere liegt dort, wohin die Thir-Ailith ihre Opfer bringen, um sie zu töten, und das im Augenblick in großer Zahl. Dort befindet sich die Quelle der Macht. Ich bin sicher, dass sie dort so etwas wie eine Beschwörung durchführen, um ihren finsteren Zauber zu weben. Dort haben sie sich versammelt, und dort werde ich sie töten.«
    »Ihr?«
    Barlok lächelte grimmig.
    »Ja, ich. Ich weiß, wie verrückt das klingt, aber wahrscheinlich bin nur ich allein dazu in der Lage. Ich denke, ich weiß jetzt, wieso ich gegen ihre Beeinflussung immun bin. Bei meinem ersten Kampf gegen einen Thir-Ailith in der Tiefenwelt wurde ich durch seine Klinge verletzt. Die ihr innewohnende Magie hätte mich fast getötet, wenn es den Priesterinnen nicht gelungen wäre, sie zu bezwingen und mich zu heilen. Ich denke, dass mir dies die Kraft verliehen hat, den gedanklichen Befehlen zu trotzen, und darauf beruht mein Plan. Er mag verzweifelt sein und nur eine geringe Aussicht auf Erfolg bieten, aber es ist die einzige Chance, die wir haben. Hört zu.«
    In aller Eile schilderte Barlok, was er sich ausgedacht hatte.
    »Das ist nicht nur verrückt, das ist blanker Selbstmord«, stieß Heldon hervor, als er geendet hatte. »Ich beschwöre Euch, Kriegsmeister, werft Euer Leben nicht so einfach fort! Nicht auf diese Weise.«
    »Falls ich dabei sterben sollte, dann bei dem Versuch, unser
Volk zu retten. Was könnte es Ehrenvolleres geben, selbst wenn vielleicht niemand mehr da sein wird, um darüber zu berichten, wenn ich sterbe? Mein Entschluss steht fest.«
    Heldon nickte widerstrebend.
    »Und wir? Was sollen wir tun?«
    »Es patrouillieren nur noch wenige Thir-Ailith in den Gängen und Hallen, und wenn ich Erfolg haben sollte, werden sie sich vermutlich nicht einmal um euch kümmern. Seht zu, ob ihr bis zu den Gefangenen vordringen und sie befreien könnt.«
    Erneut nickte Heldon.
    »Wir werden alles tun, was in unserer Kraft steht.«
    Nachdem er einige letzte Vorkehrungen getroffen hatte, verabschiedete sich Barlok von den Kriegern, die überzeugt schienen, dass sie ihn nie

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