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Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Verantwortung gezogen wird.«
    »Lassen wir wenigstens für den Moment ruhen, was gewesen ist«, entgegnete Tharlia. »Wenn er gegen die Gesetze Eures Landes verstoßen hat, dann richtet ihn dafür, nachdem dies alles beendet ist, aber nun sollten wir uns auf das Hier und Jetzt konzentrieren.«
    »Ihr habt Recht. Selbst über diese Ungeheuer, gegen die wir hier kämpfen, weiß ich kaum etwas, außer dass sie sich unsichtbar machen können. Und noch viel weniger ist mir bekannt, wie man sie am wirkungsvollsten bekämpft oder was es über den bisherigen Verlauf der Schlacht und Eure Taktiken zu wissen gibt.«
    Mit Rücksicht auf sein Alter und die gerade erst überstandene Krankheit schlug Tharlia ihm vor, sich zu einer Beratung in den Palast zurückzuziehen, doch Morakow lehnte entschieden ab.
    »Während einer Schlacht verlässt ein General seine Truppen nicht um einiger Annehmlichkeiten willen. Hier ist der richtige Platz, von dem aus ich alles beobachten kann. Sprechen wir hier.«
    Seine Einstellung nötigte Thilus Respekt ab, und auch Tharlia versuchte nicht länger, ihn umzustimmen.
    »Wie Ihr wünscht«, sagte sie nur.
    Rund zwei Stunden lang berichtete vor allem Thilus ihm alles, was sie über die Thir-Ailith herausgefunden hatten und was sich in den vergangenen Monaten ereignet hatte, von den ersten Zusammenstößen mit ihnen, der Flucht aus Elan-Dhor, der Expedition zu den Elben, bis hin zu der Schlacht um Zarkhadul und den schrecklichen Folgen, die sich aus dem Sieg und dem Entkommen einiger Dunkelelben ergeben hatten.

    Auch die Spannungen mit Clairborn, die zur Belagerung des Ortes geführt und die lartronische Armee überhaupt erst auf den Plan gerufen hatten, verschwiegen sie nicht. Morakow hörte sich alles mit größtem Interesse an und verbarg auch nicht den Schrecken, mit dem manches ihn erfüllte.
    »Das klingt alles noch wesentlich schlimmer, als ich befürchtet habe«, sagte er, als sie geendet hatten. »Lassen wir die Auseinandersetzungen zwischen Clairborn und Elan-Tart zunächst einmal außen vor, dazu will ich erst die Darstellung von Bürgermeister Sindilos hören. Aber dass Nagaron Euer Heer am Kalathun angegriffen hat und Euch zuletzt sogar am Verlassen des Tharakol hindern wollte, ist unentschuldbar.«
    Auf seine Bitte hin führte Thilus ihn in die Halle der Helden, damit er sich persönlich ein Bild von den Kampfhandlungen an der Barriere machen konnte. Die selbstmörderische Raserei, mit der die Thir-Ailith gegen das Hindernis anstürmten und ihr Leben opferten, erschütterte ihn sichtlich. Mehr als der Kampf zuvor zeigte ihm dies, mit was für Bestien sie es zu tun hatten.
    »Es ist unfassbar«, stieß er hervor. »Und sie sollen nur künstliche Kreaturen sein, von denen beliebig viele geschaffen werden können?«
    »Das behaupten jedenfalls die Elben, aber alle Erfahrungen, die wir bislang mit ihnen gemacht haben, scheinen das zu bestätigen. Fragt mich nicht, wie so etwas möglich ist. Dergleichen übersteigt meine Vorstellungskraft, und ich versuche, nicht groß daran zu denken. Ich kümmere mich nur darum, sie möglichst lange aufzuhalten, wenn schon kein Sieg über sie möglich ist.«
    »Und das mit großem Erfolg, wie mir scheint. Eure Verteidigung ist sehr wirkungsvoll und steht fest.«

    »Solange sie nicht wie vorhin umgangen wird«, sagte Thilus und verzog das Gesicht. »Aber auch so fällt es mir schwer zu glauben, dass alles auf Dauer so einfach sein soll. Seit mehr als einem Tag rennen sie nun bereits erfolglos gegen die Barriere an und sterben zu Tausenden. Wenn es unserem Expeditionstrupp nicht gelingt, in der Tiefe zu erledigen, was immer die Elben dort vorhaben, um diese Gefahr zu bannen, werden sie irgendwann einen Weg finden, dieses Hindernis niederzureißen.«
    »Ich wüsste nicht, wie, aber ich will mit Euch hoffen, dass Euer Trupp Erfolg hat und die Barriere wenigstens so lange standhält.«
    Sie machten sich auf den Rückweg zum Tor, doch gerade, als sie es durchschritten, erklangen hinter ihnen erschrockene Rufe und gleich darauf Alarmschreie.
     
    Der Anblick, der sich Warlon bot, als er ins Innere des Gebäudes trat, entsprach fast exakt dem, was er sich nach Barloks Beschreibung vorgestellt hatte. Die Halle war von gleißender Helligkeit erfüllt, die von einer ungeheuer großen Quelle in der Mitte des Raumes ausging und diesen beinahe ganz einnahm, sowie einer deutlich kleineren, die aber fast noch greller strahlte, an der linken Wand. Drei hin und her

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