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Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Titel: Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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das Schiff mit bloßen Händen zerschmettert.«
    »Ich habe noch eine Frage«, sagte Olba zu dem Zauberlehrling.
    »Nur zu. Aber wenn es dabei um die Anwendung von Magie geht, solltest du dich lieber an Saradul wenden. Bei all dem, was ich schon vermasselt habe!«
    »Anfängerschicksal«, meinte Olba. »Das trifft jeden. Mein erster Auftritt als Gauklerin war eine Katastrophe, und ich wette, dass Arros erstes selbst geschmiedetes Stück auch nicht gerade der Erdaufstrich auf dem Moosbrot war.«
    »Da irrst du aber«, widersprach Arro entschieden.
    Er wollte schon seine Axt vom Rücken nehmen und sie vorzeigen, da legte ihm Tomli beschwichtigend die Hand auf den Arm. »Wir wissen, was für ein toller Schmied du bist und dass dir deine Axt wirklich außerordentlich gut gelungen ist.«
    »Diese Axt war, wie ich sicherlich schon erwähnte, mein erstes Werkstück. Und jeder, der sie mal in den Händen gehalten hat, wird bestätigen, dass sie ein Beispiel vollendeter Schmiedekunst ist.«
    »Klar, du bist als der perfekte Schmied auf die Welt gekommen, Arro«, spottete Olba. »Lass das nur nicht Meister Yxli hören, denn das würde ja bedeuten, dass er dir während deiner gesamten Lehrzeit nichts mehr hat beibringen können.«
    Arro kratzte sich unterm Helm. »Wie meinst du denn das jetzt?«
    »Egal«, sagte Olba und sah wieder Tomli an. »Ich wollte dich ja etwas fragen. Es betrifft Meister Saradul, und nun, da er nicht in der Nähe ist, können wir vielleicht darüber reden.«
    »Und worum geht es genau?«
    »Ich kann mich täuschen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass er immer unwirscher wird. Er putzt jeden runter. Elben sind für ihn sowieso einfältige Burschen, Zentauren gehören in den Pferdestall, und jeder andere Zwerg ist im Vergleich zu ihm nur ein Schwachkopf. So ähnlich redet er daher.«
    »Geduld gehört sicher nicht zu den Stärken meines Meisters«, gab Tomli zu. »Und diplomatisches Geschick vielleicht auch nicht. Aber unter der rauen Schale steckt wie so häufig ein guter Kern.«
    »Aber es ist eindeutig schlimmer mit ihm geworden, Tomli.«
    Der Zwergenjunge atmete tief durch und wurde auf einmal nachdenklich. Ihm war das, was Olba da sagte, auch schon aufgefallen. Aber erst jetzt, nachdem das Zwergenmädchen es in Worte gefasst hatte, gestand er es sich selbst ein.
    »Schon möglich, dass du recht hast, Olba«, murmelte er.
    »Ein richtiger Stänkerzwerg!«, meinte Arro. »Vielleicht sollte er dieses beruhigende Pulver, mit dem er meinen Meister davon überzeugte, mich auf diese Reise mitfahren zu lassen, mal an sich selbst ausprobieren.«
    »Es liegt sicherlich daran, dass so eine ungeheure Verantwortung auf ihm lastet«, verteidigte Tomli Saradul. »Was ist zum Beispiel, wenn es doch nicht gelingt, den Weltenriss zu schließen? Oder zumindest zu verhindern, dass er immer weiter aufreißt? Es gibt wohl niemanden, der so viel über den Riss weiß wie Meister Saradul – abgesehen von Meister Heblon, aber der lebt ja schon lange nicht mehr. Und wenn man viel weiß, kann man sich auch genau ausmalen, was alles passieren und schiefgehen kann. Ich denke, dass Meister Saradul deswegen sehr beunruhigt ist und er daher immer gereizter und ungeduldiger wird. Ein Stänkerzwerg ist er nicht, finde ich.«
    »Aber letztlich tragen wir drei doch die Hauptverantwortung«, widersprach Olba. »Schließlich sind wir die Nachfahren von Ubrak, wir haben dieses zumeist unsichtbare Zeichen auf der Stirn, und unsere Gesichter hat Lirandil im Orakelfeuer des Tempels von Shonda gesehen.«
    »Ja, ja, das schon«, wollte Tomli das Zwergenmädchen beschwichtigen, aber Olba war zu sehr in Fahrt, um sich unterbrechen zu lassen.
    »Also hängt von uns alles ab, nicht von Saradul. Wir sind vermutlich die Einzigen, die Ubraks großes Missgeschick wieder gutmachen können, dabei wissen wir noch nicht einmal, wie das genau funktionieren soll.«
    »Abgesehen davon, dass wir dafür erst einmal die sieben magischen Gegenstände finden müssen, die Ubrak bei seinem Zauber gegen die Höhlenkröte Malawandra einsetzte«, fügte Arro hinzu.
    Olba nahm den Helm ab, um sich das Haar glatt zu streichen. Einige Strähnen hatten sich aus ihren Zöpfen gelöst. »Ich denke, jetzt hast du verstanden, was ich meine, Tomli.«
    Der Zauberlehrling nickte. »Dennoch solltest du nicht so streng über Meister Saradul urteilen.«
    Olba starrte ihn verdutzt an. »Wie bitte?«, fragte sie. »Habe ich mich vielleicht verhört? Wir sollten nicht so streng

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