Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Titel: Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
veränderte seine Farbe, wurde hellgrau, während sich der Eingang zur Höhle, in der Meister Saraduls Truhe stand, schloss und zu einem Teil des ausladenden Bauches des Trolls wurde.
    Er richtete sich auf. Ein Gigant aus Stein, der auf einmal zu unheimlichem Leben erwacht war. An manchen Stellen wirkte der Felsen sogar, als habe er sich tatsächlich in einen Körper verwandelt.
    Aus den Erzählungen des alten Zwergs ohne Helm wusste Tomli, dass die Trolle nach ihrer Versteinerung noch lange Zeit wuchsen, sodass man an der Größe eines Felsentrolls ablesen konnte, wie lange es her war, dass er ein Wesen aus Fleisch und Blut gewesen war.
    Dieser hier ragte höher auf als das höchste Gewölbe in Ara-Duun. Die Mastspitze der »Wüstenblume« hätte ihm wohl gerade einmal bis zum Bauchnabel gereicht.
    Und eine unbändige Wut schien den Troll zu erfüllen.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, rief Ambaros und wirkte mehr als verzweifelt.
    Dem Zentauren schlotterten vor Angst geradezu alle vier Knie. Zwischen einer wilden Wüsten-Ork-Horde und einem zornigen Felsentroll eingekeilt zu sein, war wirklich keine beneidenswerte Lage.
    »Hauptsache, die Wut des Felsentrolls richtet sich nicht gegen uns«, rief Tomli dem Zentauren zu, um ihn zu beruhigen. »Schließlich habe ich dafür gesorgt, dass er erwacht, also hoffe ich auch, dass er mir gehorcht und uns gegen die Angreifer beisteht!«
    »Nun überschätze dich mal nicht, mein Schüler«, widersprach ihm Saradul. »Du glaubst doch wohl nicht, dass Brasom deinetwegen aufgewacht ist?«
    »Nicht?«, fragte Tomli irritiert. »Für mich sah es so aus, als wenn …“
    »Dieser alte Troll hat während unzähliger Sandstürme schon ganz andere Sachen an den Kopf bekommen als eine Obsidian-Keule, Tomli«, fiel ihm sein Meister ins Wort. »Das hat ihn nie gekratzt, und das im wahrsten Sinne des Wortes.«
    »Vorsicht!«, rief Olba in diesem Moment. »Weg hier, gleich wird’s brenzlig!«
    Sie hatte recht. Der Felsentroll hob nämlich einen seiner gewaltigen Füße. Arro lief nach links, Tomli wollte nach rechts eilen, aber Olba hielt den Zwergenjungen zurück, gerade noch rechtzeitig. Denn genau dort, wohin er hatte flüchten wollen, schwenkte im nächsten Moment eine riesenhafte Pranke über den Sand, die ihn bestimmt getroffen hätte.
    Der Troll hatte überlange Arme, die wie bei einem Affen bis zum Boden reichten.
    Mit dröhnendem Gebrüll stürmte er den Wüsten-Orks entgegen und stapfte dabei einfach über Tomli und seine Gefährten hinweg, die zusehen mussten, dass sie nicht unter den Riesenfüßen zermalmt wurden.
    Der Anblick des zum Leben erwachten Felsentrolls schien selbst die hart gesottenen Orks zu erschrecken. Die Augen des gewaltigen und überaus wütenden Geschöpfs leuchteten hell auf, das Gesicht wurde zu einer Grimasse, verlor dabei sein steinernes Grau und wurde dunkelrot.
    Ein Schwall von Steinen, von den Orks mit Schleudern abgeschossen, prallte klackernd gegen den Troll. Das beeindruckte ihn allerdings überhaupt nicht, geschweige denn, dass es ihn hätte aufhalten können.
    Wild mit den Armen rudernd rannte er weiter, und den Wüsten-Orks blieb nichts als die Flucht, wobei sie ungewohnt schrille, panische Laute ausstießen. So schnell sie nur konnten, gruben sie sich wieder in den Sand ein. Hätte der Troll einen von ihnen in die Pranken bekommen, wäre es ihm mit Sicherheit schlecht ergangen.
    Der Troll grub seine Hände in die Dünen, wirbelte gewaltige Mengen Sand empor und tobte wie wahnsinnig.
    Olfalas und Lirandil konzentrierten sich inzwischen ganz darauf, die Elbenpferde mit beruhigenden Gedanken zu bändigen, denn die Tiere waren fast wahnsinnig vor Angst.
    Ambaros schlug vor, in Richtung des Wüstenschiffs zu flüchten.
    »Wenn Ihr sicher seid, dass Ihr bei dem ganzen Sand in der Luft nicht geradewegs den Orks oder Brasom in die Arme lauft, bitte!«, rief Saradul, woraufhin der Zentaur seinen Plan verwarf, schließlich konnte man im Moment tatsächlich kaum ein paar Schritte weit sehen.
    Endlich beruhigte sich der Zorn des Felsentrolls.
    »Wir sollten uns auf keinen Fall dort aufhalten, wo er zuvor versteinert gelegen hat«, warnte Olba die anderen.
    »Wieso nicht?«, fragte Arro.
    »Weil er sich genau dort wieder hinlegen wird!«
    Tomli sah sich um. »Ich sehe hier überall nur Sand«, stellte er fest. »Was macht es also für einen Unterschied, ob er sich hier oder dort hinlegt?«
    Darauf wusste das Zwergenmädchen keine Antwort.
    »Was mich

Weitere Kostenlose Bücher