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Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Titel: Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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über ihn urteilen?«
    »Genau. Ich habe dir doch gerade erklärt, warum.«
    »Ich würde sagen, dein Meister sollte umgekehrt nicht so streng mit allen anderen sein, vor allem nicht mit dir.«
    Die nächsten Tage gingen einer wie der andere dahin. Das Wüstenschiff glitt durch eine eintönige Landschaft, aus der sich kein Felsen mehr erhob. Da war nur noch das endlos scheinende Meer aus Sand, dessen wellenförmige Dünen bis zum Horizont reichten.
    Tomli und die beiden anderen Zwergenkinder hielten sich zumeist an Deck auf. Das taten auch die beiden Elben Lirandil und Olfalas, die sich jedoch meistens etwas abseits hielten. Ambaros trabte von einem zum anderen, unterhielt sich mal mit den Sandlingern, mal mit den Elben, und hin und wieder suchte er auch die Zwergenkinder auf.
    Immer mal ließ er Sandlinger-Kinder auf seinem Rücken reiten, was diesen riesigen Spaß bereitete. Sie wollten gar nicht mehr aufhören. Ihre goldenen Augen leuchteten jedes Mal freudig auf.
    Nur Meister Saradul zeigte sich selten an Deck. Er war zumeist in Heblons Buch vertieft, wobei ihm Lirandil zeitweilig Gesellschaft leistete.
    Eines Tages entdeckte Tomli auf einer Sanddüne in der Ferne einen schwarzen Fleck, der rasch größer wurde. Es sah beinahe so aus, als würde dort eine zähe schwarze Flüssigkeit aus dem Boden sprudeln, sich über die Düne ergießen und darüber eine dunkle Schicht bilden.
    »Das sind Sandkäfer!«, sagte Ambaros, der gerade in der Nähe stand und sich von den Reiterspielen mit den Sandlinger-Kindern erholte.
    Die hatten gar nicht genug davon bekommen können. Immer wieder hatten sie ihn dazu angetrieben, mit ihnen über die Planken der »Wüstenblume« zu galoppieren und dabei den großen Aufbau in der Mitte des Schiffs zu umrunden. Ambaros war davon so schwindelig geworden, dass er sich mit seinen Menschenhänden an der Reling festhalten musste.
    »Ich sehe nur eine einzige schwarze Masse«, stellte Arro fest.
    »Ja, weil du kein Elb bist«, meinte Ambaros. »Ich sehe ehrlich gesagt auch nicht mehr, aber ich kenne diese Käfer. Sie sind winzig und krabbeln dicht gedrängt, Panzer an Panzer, aus dem Sand.«
    »Ich dachte immer, Sandkäfer wären riesig, manche so groß wie ein Zwergenkopf«, sagte Tomli. »Und andere sogar noch viel größer.«
    »Es gibt unterschiedliche Arten von ihnen«, erklärte Ambaros. »Bekannt sind nur die großen, denn sie kommen in den Gebieten vor, in denen die Rhagar leben, oder eben im Umkreis von Ara-Duun. Südlich von Cosanien soll es sogar einzelne Exemplare geben, die so groß sind wie eine karanorische Echse.«
    »Klingt gefährlich«, meinte Tomli.
    Ambaros schüttelte den Kopf. »Wirklich gefährlich sind nur die allerkleinsten Exemplare, denn die fressen nicht nur Zwerge und Menschen, sondern buchstäblich alles. Selbst Metall vertilgen sie oder Gestein.«
    Die schwarze Flut näherte sich dem Schiff mit einer beängstigenden Geschwindigkeit. Inzwischen war sie nahe genug, dass man auch mit Zwergenaugen erkennen konnte, dass dies keine zähflüssige Masse war, sondern ein Gewimmel aus unzähligen winzigen Käfern. Ihre Panzer waren vollkommen schwarz und schienen das Sonnenlicht regelrecht zu verschlucken.
    »Und was ist mit Wüstenschiffen?«, fragte Arro. »Ich hoffe, die stehen nicht auf ihrem Speiseplan!«
    »Da muss ich dich leider enttäuschen«, sagte Ambaros. »Wüstenschiffe mögen sie besonders gern. Ich fahre diese Strecke ja wirklich sehr oft und habe immer wieder die Geschichten gehört, die sich die Sandlinger erzählen, Geschichten aus der Zeit, als die Käfer immer wieder Schiffe angegriffen haben. Nichts blieb von ihnen übrig, keine Planke, keine Schuppe einer Seilschlange, nicht einmal die starren Segel mit ihrer starken Magie.«
    Auch die Mannschaft der »Wüstenblume« hatte die Käferflut inzwischen bemerkt, und an Deck entstand hektische Betriebsamkeit. Die Sandlinger riefen sich gegenseitig Befehle und Anweisungen zu.
    Tomli ging davon aus, dass die Sandlinger die Geschwindigkeit ihres Schiffes noch erhöhen würden, um den gierigen Räubern zu entkommen.
    Ein Strahl schoss aus dem Stirnreif von Kapitän Kandra-Muul und traf das Segel, aber anstatt diesem noch mehr Energie zuzuführen und die Fahrt zu beschleunigen, trat genau das Gegenteil ein. Die Blitze auf den Segeln verebbten, nur noch vereinzelt knisterten sie über den starren Stoff, dann war dort nichts mehr zu sehen.
    Das Schiff kam innerhalb weniger Augenblicke zum Stehen.
    »Was ist

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